Wieder ein gelungenes Jahrbuch dieser Reihe, das wegen seiner Vielzahl an Autoren und Spielarten der Phantastik Lust auf mehr machte. So fehlen auch in diesem Band nicht die zahlreichen Hinweise auf weiterführende Literatur. Meine Lieblingsgeschichten in dieser Anthologie stammen von Mervyn Peake und Oskar Panizza. Etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirkt allerdings In den Spiegeln aus Italo Calvinos genialem Roman Wenn ein Reisender in einer Winternacht , weil man dieses "literarische Suchspiel" nur in seiner Gesamtheit lesen sollte.
Die meisten der Innenillustrationen wurden von Max Ernst beeinflusst, der insbesondere in seinen Werken Le femme 100 tetes und Une semaine de bonté alte Holzstichee zu neuen Collagen zugesammensetzte; wer letztendlich die Bilder in der vorliegenden Ausgabe geschaffen hat, dazu gibt es keine Angabe. Die Motive verleihen der vorliegenden Anthologie jedoch einen surrealen Charakter.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene