Warum der Zaubermond-Verlag (und jetzt auch der Bastei-Verlag) den Originaltitel der Dämonenkiller-Erstauflage von "Der Teufelskreis" in "Freaks" verändert hat, liegt vielleicht auch im Anfang vom Dämonenkiller-Exposé Nr. 6 begründet.
Hier mal der Anfang des Exposés:
Horror-Exposé von Ernst Vlcek
KRIEG DER DÄMONEN oder
FREAKS oder ein besserer Titel
6. Roman von Vlceks Vampir-Serie DER GROSSINQUISITOR (DÄMONEN-KILLER)
Autor: Kurt Luif
Schauplatz: New York
Zeit: 2. Hälfte Februar (Gegenwart)
Situation:
Dorian Hunter hat in Hollywood (Beverly Hills) seinen "Bruder" Dr. Robert Fuller zur Strecke gebracht. Bekanntlich kam ihm in letzter Sekunde die Polizei zur Hilfe, die Maschinengewehre und Flammenwerfer gegen Fullers Superwesen einsetzte. Das Aufgebot wurde vom Tim(othy) Morton geleitet, der in der Dämonenbekämpfung einige Erfahrung hat. Auf die Vorkommnisse im Sanatorium wurde Morton von einem Liliputaner aufmerksam gemacht (worauf in Band fünf hingewiesen werden wird).
Zur Person von Tim Morton:
Er ist 42 Jahre alt, schmales Gesicht, scharfe Nase, braune Augen, braune Haare, die er links gescheitelt hat und ziemlich lange trägt; 1,85 Meter groß; wirkt ein wenig wie ein verkappter Künstler und hat auch künstlerische Ambitionen, malt, zeichnet, modelliert, aber nur ist selten, weil seine Freizeit knapp bemessen ist.
Er ist FBI-Agent mit Sondervollmachten und wird für "Grenzfälle" eingesetzt - eben in allen Belangen, die mit Dämonen zusammenhängen. Seine Vorgesetzten wissen aber nichts von der Existenz der Dämonen, sie setzen Morton eben ein, wenn ein Fall ins Mystische abgleitet, ohne zu ahnen, was wirklich passiert.
Morton ist den umgekehrten Weg wie Dorian gegangen. Er hat zuerst Karriere gemacht und seine hohe Position erreicht und dann den Kampf gegen die Dämonen aufgenommen.
Achtung: Wie es dazu kam, wird dem Autor an anderer Stelle mitgeteilt, nämlich dann, wenn er diese Daten auch dem Leser wissen lassen soll.
Mortons Tätigkeit soll so geschildert werden, daß er von der Polizei unterstützt wird, ohne daß man dort weiß, bei welchen Unternehmungen man ihm hilft (nur höhere Beamten murren, müssen sich aber fügen, weil sie dann von noch höherer Stelle eins aufs Dach bekommen). Mortons Ausweis öffnet ihm sogar den Tresor von Fort Knox (bildlich gesprochen).
...und Kurt Luif war vermutlich noch mit seinem roten Affen ausgelastet.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Extrem spannender Roman, der Hunter erneut zum Gejagten macht, und der Dämon im Hintergrund hat eine ganz spezielle Neigung, die man eigentlich nur im Dämonenkiller zu lesen bekam und an der er letztendlich bewusst und wissentlich zugrunde geht, ohne dagegen etwas machen zu wollen oder zu können. __________________
Der ursprüngliche Titel "Der Teufelskreis" war ziemlich zutreffend, obwohl der Verfasser eine korrektere Definition im Roman selbst angefügt hatte, denn tatsächlich handelt es sich beim Klimax um eine "Teufelsspirale".
Eingeführt werden in diesem Roman auch die sogenannten "Freaks", die nur auf den ersten Blick aussehen wie Menschen, die mit körperlichen Mängeln behaftet sind. Und doch sind sie so viel mehr, als der erste Eindruck vermittelt.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Interessant ist auch, daß der neue Dorian Hunter-Titel "Freaks" nur zweimal in dem Vampir-Horror-Roman-Heft Nr. 43 "Der Teufelskreis" als Wort nur zwei vorkommt, während die Bezeichnung "Krüppel" über 140 vorkommt. Scheinbar war sich Ernst Vlcek für mit der Bezeichnung der ehemaligen Mitglieder nicht so schlüssig gewesen.
Hier ein kleiner Auszug aus DK Nr. 6:
„Wenn Sie ein wenig nachgedacht hätten, Dorian, wären Sie dahintergekommen, daß Sie es hier nicht mit normalen Krüppeln zu tun haben“, sagte Morton mit verhaltener Stimme. „Erinnern Sie sich, was ich Ihnen über Roul gesagt habe?“
Dorian nickte. „Natürlich! Daß er der Schwarzen Familie angehörte, dann aber verbannt und mit einem körperlichen Makel behaftet wurde, weil er sich den Gesetzen der schwarzen Magie nicht unterwarf.“ Er unterbrach sich und blickte Morton verstört an. „Sie meinen doch nicht, daß alle diese Krüppel Ausgestoßene sind und einst zu den Dämonen gehört haben?“
„So ist es, Dorian“, bestätigte Morton. „Jeder dieser Mißgestalten hat einst der Schwarzen Familie angehört. Auch James Moore. Deshalb ist es naheliegend, daß er von einem Dämon ermordet wurde.“ Morton drückte Dorians Arm und sagte eindringlich: „Ich bin in Sorge, Dorian. Ich fürchte, daß Jimmys Tod, die Krüppel zu irgendwelchen Maßnahmen verleiten könnte. Sie haben den Zettel selbst gelesen, auf dem sie dem Mörder Rache schwuren. Ich muß sie daran hindern, eine Dummheit zu begehen. Dazu brauche ich Ihre Hilfe, Dorian. Deshalb habe ich Sie zu dem Begräbnis mitgenommen.“
Auch im nächsten Dämonenkiller-Roman, wo die Freaks mitspielen, "Die weiße Wölfin" (DK 13) kam das Wort noch nicht vor, hier auch ein kleiner Auszug dazu:
„Ich habe es!“ rief er schließlich zufrieden. „Der Name Sheldon Young wird dir nichts sagen, aber wende dich an ihn. Er ist mir noch einen großen Gefallen schuldig. Ich werde versuchen, ihn telefonisch zu erreichen. Er wohnt in der Parker Street. Es ist ein kleines Haus, das abbruchreif aussieht. Du kannst es nicht verfehlen. Es wird dir geöffnet werden, wenn du folgendes sagst: 'Die Tage der Rache sind gekommen.' Hast du das verstanden?“
„Ja“, sagte ich.
„Gut. Young ist ein Krüppel, ein ausgestoßenes Mitglied der Schwarzen Familie. Du kannst dich hundertprozentig auf ihn verlassen. Er wird dir helfen, wo immer er nur kann. Young ist faktisch der ungekrönte Herrscher der Krüppel von London.“
Erst ab Dämonenkiller Nr. 21 "Die Geliebte des Teufels" wurde das Wort "Freak" für die ehemaligen Mitglieder der Schwarzen Familie verwendet. Und auch hier wieder ein kleiner Textauszug:
Tim Morton wurde von Sidney Morton aufgezogen. Sidney war ein Mitglied der Schwarzen Familie gewesen. Er hatte sich geweigert, den kleinen Tim bei einer Schwarzen Messe zu töten. Deshalb wurde er aus der Schwarzen Familie ausgestoßen und in einen Freak verwandelt. Sidney war der Anführer der Freaks von New York gewesen. Nach seinem Tod übernahm Tim die Führung der Ausgestoßenen.
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Zitat:
Original von Talis
Warum der Zaubermond-Verlag (und jetzt auch der Bastei-Verlag) den Originaltitel der Dämonenkiller-Erstauflage von "Der Teufelskreis" in "Freaks" verändert hat,
In meiner ZM-Auflage hieß der Roman noch "der Teufelskreis" und ich war kurz verwundert.
Zwei Probleme habe ich mit dieser Geschichte. Das eine ist schon wieder vermeintliches Wissen aus CZ. Dort werden die Freaks anders dargestellt. Paranormaler. Hier sind die Ausgestoßenen eher normale Behinderte. Bis auf einen einzigen verstrahlt keiner die für Dämonen so gefährliche Aura des Wahnsinns, während man bei CZ meinen könnte, das gehört dazu. Außerdem haben sie eher natürliche Missbildungen und keine magischen Verwandlungen. Da denke ich nur an Michael Zamis, der in eine Art Froschwesen verwandelt wurde und gleichzeitig über den Prozess wahnsinnig wurde. Würde ich nur DH lesen, wäre mir das überhaupt nicht aufgefallen.
Der zweite Kritikpunkt betrifft den Fortgang der Handlung. In New York wurde ein Freak von einem Dämon getötet, woraufhin die Freak-Gemeinschaft austickt und Rache will. Im ganz großen Stil. Offener Krieg gegen die Dämonen, die totale Ausrottung aller Dämonen in New York. Auch da wundere ich mich als CZ Leser, das würden die im Spin Off niemals machen. Eine dämliche Idee, die Krüppel haben doch keine Chance gegen die Schwarze Familie. Ist es darüber hinaus wirklich so etwas besonderes, dass ein Dämon seine Frustration an einem Freak abreagiert? Deshalb versucht Dorian das zu verhindern, erbittet sich einen Tag Zeit den Mörder zu finden, bevor ein Gemetzel ausbricht. Diese Idee hätte man weiter verfolgen sollen, Dorian als Ermittler unter Zeitdruck.
Stattdessen bekommen wir einen Plot, den es letztes mal schon gab. Die Dämonen schieben Dorian den Mord glaubhaft in die Schuhe, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Der Dämonenkiller als vermeintlicher Mörder auf der Flucht. Wie in Beverly Hills. Und bis zum Finale wiederholt sich im Mittelteil alles. Dorian flieht vor den Freaks irgendwo hin, die Freaks tauchen auf, er muss flüchten. Findet einen anderen Ort, Freaks tauchen auf, er muss flüchten. Und so weiter. Die Szenen sind gut ausgewählt und fantasievoll geschrieben, aber es zieht sich. Des weiteren ist es unglaubwürdig, dass die Freaks in einer Metropole wie New York überall sind. In jeder Absteige oder Bar tauchen einige der Gestalten auf, kaum dass Dorian dort eingetreten ist.
Die Dämonenseite ist da wesentlich glaubwürdiger dargestellt. Leary spinnt nicht nur geschickt sein Netz aus Manipulationen. Er hat auch ein Medium auf seiner Seite, die Dorian in eine Falle lockt. Dass die beiden mehrmals aufeinander treffen ist mitnichten ein bloßer Zufall. Oder dass die Dämonen plötzlich in Friedensverhandlungen gegen eine Fraktion treten, die ihnen eindeutig unterlegen ist. Normalerweise wäre es aus Prinzip unter der Würde der Schwarzen Familien, mit den Freaks zu verhandeln. Ok, das sage ich auch nur als CZ-Kenner.
Bleibt noch das Finale, mit dem ich auch nicht völlig zufrieden war. Mir ging alles viel zu schnell, auf den letzten anderthalb Seiten. Die Falle schnappt zu, Dorian ist den Freaks ausgeliefert und kämpft um sein Leben, während Leary von seiner Loge aus zuschaut. Da taucht Morton auf und nagelt ihn irgendwie auf ein brennendes Kreuz oder so. Woher weiß er, dass Leary der wahre Killer ist? Und wie hat er es geschafft sich unbemerkt anzuschleichen? Dazu noch in der Loge irgendwie ein mannsgroßes Holzkreuz aufzustellen und Leary darauf zu nageln? Hat Ernst Vlcek zu spät gemerkt, dass ihm die Seiten ausgehen?
Trotz allem eine solide Geschichte. Auf den guten Tim Morton muss ich noch einmal genauer eingehen. Spezialagent wie Dorian. Länger im Geschäft und mit nützlichen Ratschlägen. Dazu Verbindungen zu den Freaks in New York. Das hat mir gefallen, wie er bei der Versammlung versucht die Gemüter zu beruhigen und zu schlichten. Nachdem Dorian ihn zum Schluss des letzten Romans kennen lernte, ist er hier eine Schlüsselfigur. Der nächste Dauercharakter mit einem gut ausgearbeiteten Background. Genau so wie die Freaks und die Vampire. Wo die allgemeine Handlung mir nicht zusagt, können die Gruppierungen punkten. Wenn ich denn bedenke, dass die Freaks sich bei DH sich erst noch zu dem entwickeln, was sie bei CZ schon sind.
Gute 5 von 10 Schnauzern
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Ein harter, dunkler und verstörender Roman. Handlungstechnisch sehr temporeich, spannend und durchdacht, gespickt durch eine durchgängig finstere Atmosphäre, hat dieses Heft nichts anderes als ein TOP verdient. __________________
Von Anfang an ist klar, dass es hier extrem zur Sache geht. Damit meine ich keine splattermäßigen Anwandlungen, sondern eine harte und direkt voranschreitende, dunkle Handlung, die vorrangig durch die Freaks getragen wird. Der Krieg zwischen Dämonen und Freaks wird von Vlcek glaubhaft dargestellt. Und überhaupt schreibt der Autor so glatt und fordernd, dass seine Romane für mich eine wahre Freude sind. Dieser Mensch konnte anscheinend sowohl Expos, als auch Romane in meisterlichem Stil verfassen. Etwas OT - aber ich freue mich doch arg auf seine Rhodan Expos und Romane, die mir noch bervorstehen...
Zurück zu FREAKS - so bedrückend der Roman auch ist, das letzte Drittel wird durch erfreulich zynischen und augenzwinkernden Humor aufgelockert, um dann jedoch wieder hart in ein erbarmungsloses Finale zu führen.
Unter dem Strich bleibt Lust auf mehr (ein Umstand der gottlob bekanntermaßen gegeben ist).
Inzwischen verstehe ich wahrhaftig, weshalb sich so intensiv damit beschäftigt wird, diese Heftserie stets zu reanimieren - sie hat es schlicht verdient.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Die Story um die Ausgestossenen Freaks, die einen Mord an einem ihrer Kameraden rächen wollen, und Dorian auf Grund einer Intrige für den Täter halten, ist zwar samt Dorians Flucht durch NY spannend geschrieben, aber wie das Gleichgewicht schon anmerkte, war das Finale nicht sehr gut durchdacht. __________________
Es bleiben zu viele Fagen offen.
Für ein gut reicht es aber allemal.
People think that I must be a very strange person. This is not correct. I have the heart of a small boy. It is in a glass jar on my desk.
Stephen King
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Zitat:
Original von TurboKid
...aber wie das Gleichgewicht schon anmerkte, war das Finale nicht sehr gut durchdacht.
Ach kommt schon...
Bei aller Liebe zur Kunst, haben wir es hier mit einer Heftromanserie zu tun. Da ist meine Toleranz gegenüber Logiklöchern grundsätzlich ein wenig höher als bei sonstiger Belletristik.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
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Zitat:
Original von Wicket
Zitat:
Original von TurboKid
...aber wie das Gleichgewicht schon anmerkte, war das Finale nicht sehr gut durchdacht.
Ach kommt schon...
Bei aller Liebe zur Kunst, haben wir es hier mit einer Heftromanserie zu tun. Da ist meine Toleranz gegenüber Logiklöchern grundsätzlich ein wenig höher als bei sonstiger Belletristik.
Jetzt mach den Heftroman mal nicht kleiner als er ist
Aber klar, man muss nicht alles auf die Goldwaage legen, aber wenn es mich stört, dann weil ich eigentlich keinen Unterschied machen will zwischen Heftroman und Buch.
People think that I must be a very strange person. This is not correct. I have the heart of a small boy. It is in a glass jar on my desk.
Stephen King
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Zitat:
Original von TurboKid
Zitat:
Original von Wicket
Zitat:
Original von TurboKid
...aber wie das Gleichgewicht schon anmerkte, war das Finale nicht sehr gut durchdacht.
Ach kommt schon...
Bei aller Liebe zur Kunst, haben wir es hier mit einer Heftromanserie zu tun. Da ist meine Toleranz gegenüber Logiklöchern grundsätzlich ein wenig höher als bei sonstiger Belletristik.
Jetzt mach den Heftroman mal nicht kleiner als er ist
Aber klar, man muss nicht alles auf die Goldwaage legen, aber wenn es mich stört, dann weil ich eigentlich keinen Unterschied machen will zwischen Heftroman und Buch.
Doch muss man!
Woanders lasse ich ja noch mit mir reden. Aber DH ist eine Serie, die sich durchaus mit Büchern messen kann. Wenn ich da an gewisse Werke von Hohlbein zurückdenke, kann diese Billiggroschenheftchenserie sogar haushoch gegen Bestseller gewinnen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Billiggroschenheftchenserie
"Billiggroschenheftchenserie"???
Man sollte bestimmte Erscheinungsformen nicht zwangsläufig mit geringschätzigen Bezeichnungen herabwürdigen: billig sind diese Periodika schon lange nicht mehr, in Groschen umgerechnet schon gar nicht, und mit 64 Seiten sind es auch keine "Heftchen" mehr, sondern am ehesten "Broschüren". Aber "Serie" stimmt immerhin.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Mit "Freaks" erscheint der erste Roman innerhalb der Reihe, bei dem Dorian nicht einen seiner dämonischen Brüder erledigt. Stattdessen erfährt der Leser, was mit jenen Mitgliedern der Schwarzen Familie passiert, die sich aus irgendeinem Grund von ihr abwenden - sie werden zu sogenannten "Freaks", zu Missgestalteten also, denen schwere körperliche Makel anhaften.
Die Schilderung dieser Freaks hatte es übrigens in sich, da kam beim Lesen direkt Beklemmung auf angesichts ihres grausamen Schicksals - und auch das Ende von Frank Leary, der mit Silbernägeln an ein Kreuz geheftet wird, wo er verbrennt, war nicht ohne. Die ständige Bedrohung durch die Freaks, ihre Verfolgungsjagd auf Dorian, den sie fälschlicherweise für einen Dämon halten, hat mir ebenfalls gut gefallen.
Der neue Titel passt übrigens auch besser als der alte der Erstauflage. Bei "Der Teufelskreis" denkt man in Zusammenhang mit dem Titelbild von Thole, das ein Pentagramm zeigt, ja eher an Letzteres, ein solches spielt im Roman aber keine Rolle.
Ich mochte den Roman und habe ein 'gut' vergeben. __________________
Allerdings war mir der Schluss einfach so hoppla hopp. Wie ist Tim Morton auf den Drahtzieher gekommen? Mir hat da einiges gefehlt.
Irgendwie etwas unfertig. Vielleicht der damaligen Zeit geschuldet?
Trotzdem wurde ich echt prima unterhalten und auch die Freaks haben für mich ihren Charme, während die Dämonen doch eher etwas zurückhaltend und im Hintergrund agieren. Hoffentlich passiert da noch was.
Bemerkenswert ist noch, dass es diesmal keinen aus Dorians Sipper erwischt hat. Und noch immer gefallen mir die Begrifflichkeiten rund um die Inquisition nicht, aber keine Sorge... ich werde nicht mehr allzu oft darauf eingehen
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Zitat:
Original von Tulimyrsky
Und noch immer gefallen mir die Begrifflichkeiten rund um die Inquisition nicht, aber keine Sorge... ich werde nicht mehr allzu oft darauf eingehen
Nein, bestimmt nicht. Nur noch so 2-17 mal, bis Dennis Ehrhardt keinen Bock mehr auf deine Seitenhiebe hat und den restlichen Kram schnell nochmal umschreibt. Komm schon, wir haben dich durchschaut.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
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Zitat:
Original von Wicket
Nein, bestimmt nicht. Nur noch so 2-17 mal, bis Dennis Ehrhardt keinen Bock mehr auf deine Seitenhiebe hat und den restlichen Kram schnell nochmal umschreibt. Komm schon, wir haben dich durchschaut.
Schatz??? Gehst du bitte wieder aus dem Forum? Das war meins... und gib Wickets Account zurück...
...und ich dachte, ich wäre so subtil vorgegangen...
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Zitat:
Original von geisterwolf
Bei "Der Teufelskreis" denkt man in Zusammenhang mit dem Titelbild von Thole, das ein Pentagramm zeigt, ja eher an Letzteres, ein solches spielt im Roman aber keine Rolle.
Der Titel "Der Teufelskreis" bezieht sich auf das Ende von Frank Leary, als er in seinem selbst geschaffenen Teufelskreis aus Lust und Qual sein bizarres Ende findet, weil er sich nicht daraus befreien kann/will. Und die Thole-Szene mit dem Mädchen im Pentagramm ist auch im Roman zu finden.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Moin,
ich bin von Dorian Hunter schwer begeistert. Bisher habe ich dieser Serie überhaupt keine Beachtung geschenkt. Und nun kann ich sie kaum weglegen. (Für die bisherige Nichtbeachtung stehe ich hin und wieder sogar nachts auf und haue mir eine Bratpfanne über den Kopf ).
Band 6 ist für mich der bisherige totale Höhepunkt gewesen. Noch nie habe ich mich beim Lesen eines Romans so einsam gefühlt. Das ist wirklich Spitze geschrieben.
Einzig die Auflösung war, obwohl völlig logisch, für mich dann doch enttäuschend.
DWB
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Zitat:
Original von Weltenbummler
Für die bisherige Nichtbeachtung stehe ich hin und wieder sogar nachts auf und haue mir eine Bratpfanne über den Kopf
DWB
Das ist dir richtige Einstellung..
People think that I must be a very strange person. This is not correct. I have the heart of a small boy. It is in a glass jar on my desk.
Stephen King