Auch ich habe mit gut gestimmt. __________________
Die Taxi-Szene mit dem Deutschen Leiding fand ich überflüssig. Möglicherweise sollte sie dazu dienen, die Szene mit Peter im Zug harmlos erscheinen zu lassen, da sie beide den hermetischen Kreisel transportierten. Die Story voran gebracht hatte sie sie nicht.
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Im letzten Roman hat der Dämonenkiller die Schlangengöttin vernichtet und ihr Höhlenlabyrinth verlassen. Nun begibt er sich noch einmal zurück dorthin, weil wegen Heftromanbauchgefühl. Dort findet er irgendwie zufällig ein kleines Objekt. Er hatte es kaum in den Händen, da ereignete sich etwas Beunruhigendes. Donnergrollen war zu hören. Es wurde lauter, gipfelte aber nicht in einem heftigen Krachen, zog sich nur quälend und scheinbar endlos dahin, vermischte sich mit einem unmenschlichen Stöhnen und Klagen. Und schließlich begannen der Boden und die Wände zu vibrieren. Eine magische Falle? Besser die Höhlen verlassen, bevor sie einstürzen, oder? Dorian zog es vor, nichts zu unternehmen. Er blieb auf seinem Platz und beobachtete seine Umgebung mit angespannter Miene. Die Magie des hermetischen Kreisels aktiviert sich. Toll. Hat man keinen überzeugenderen Weg gefunden, dem Serienhelden dieses Artefakt zu verschaffen? __________________
Don Chapman und seine Puppenfrau Dula hocken irgendwo gefangen fest. Plötzlich wird sie von irgendetwas angegriffen. Dann ist es vorbei. Alles höchst mysteriös.
Außerdem gibt es noch einen urigen Klischee-Deutschen der gerade in Iraklion ist. Spießig, überordentlich, Bierfanatiker, Schnitzelfreund und so weiter. Oh, Türkenfeindlich ist er auch noch, aber so ein bisschen Ausländerhass war damals ja nicht schlimm. Hartmut Leiding trifft auf Dorian. Beide müssen zurück nach Frankfurt, da kann man sich schonmal anfreunden. Dorian schmunzelte ein bisschen. Der Mann aus Frankfurt stellte einen Glücksfall für ihn dar. Er sollte ihm einen Dienst erweisen. Vielleicht erwies sich die Sache späterhin als überflüssig, aber das war dem Dämonenkiller tausendmal lieber als die Aussicht, einen kleinen Fehler, eine Unterlassungssünde bereuen zu müssen. Er hypnotisiert Hartmut und drückt ihm ein Paket mit dem Zufallsfund-Kreisel darin in die Hand, dass er in Frankfurt abliefern soll.
Dorian fliegt allein zurück, denn er erwartet einen dämonischen Angriff. Tatsächlich erfolgt der mitten während des Fluges. Woher wissen die Dämonen von dem Kreisel? Echt, dass plötzlich etwas so wichtig ist, dass Dorian durch ein Bauchgefühl und Heftromanzufall im Dreck gefunden hat, nervt mich enorm. Naja, Roy Palmer halt. Die Dämonendiener sind echt sauer, dass Dorian den Kreisel nicht bei sich hat. Dann erhob sich der Kerl, sprang auf das Polster seines Sitzes und begann zu toben. Immer wütender wurde er. Der Dämon in ihm schäumte vor ohnmächtigem Zorn über. Der Mann mit dem Hut schrie und schlug mit den Fäusten auf die Rückenlehne des Sitzes ein, hämmerte gegen die Bordwand, hüpfte auf der Stelle. Wie ein wütendes Kleinkind, sehr bedrohlich. Wenn ihr Erzfeind das Ding nicht hat, können sie ihn aber trotzdem töten, wäre immerhin ein Teilsieg. Der Kreisel ist aber offenbar so wichtig, dass sie den Dämonenkiller am Leben lassen müssen, solange er diese Information besitzt. Dorian schlägt einen Deal vor, der Kreisel gegen Don Chapman. Dabei erfährt er, dass Hekate hinter der Entführung des Puppenmannes steckt. Natürlich, wer auch sonst? Der Meister der Dämonendiener vernichtet sie aber plötzlich. Mhh ja.
Don und Dula sind weiterhin gefangen und hören rätselhafte Stimmen. Dula kann sie verstehen. Viel Sinn macht das aber nicht. Immerhin werden sie aus ihrer schwarzmagischen Sphäre freigelassen. Dula soll wohl einem Dämonenkind zum Geschenk gemacht werden und Don geopfert. Ein weiteres Geschenk für den Balg soll der hermetische Kreisel sein. Doof, dass Dorian den jetzt hat. Dula versucht mit ihren Kräften zu fliehen. Ihre metaphysischen Vibrationen bringen diese Teufel aus dem Häuschen. Logisch, völlig selbsterklärend. Ob die Flucht der beiden Puppenmenschen gelingt?
Der hypnotisierte Hartmut Leiding bringt den Zufallsfund-Kreisel wie befohlen zur Frankfurter Bruderschaft. Dort trifft Dorian später ein. Jetzt aber besitzen wir etwas, womit wir Faust zu präziseren Angaben bringen können. Ah, klar. Der Kreisel ist nicht nur ein wichtiges Geschenk für ein Dämonenkind, sondern kann auch die Rätsel des Faust-Geistes entwirren. Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass man mit dem Kreisel die Entführerin dieses Wichtes, dieses Puppenmannes, zu beeinflussen vermag. Doch nur einem Eingeweihten kann es gelingen, die Kräfte des Kreisels in die für ihn vorteilhafte Richtung zu lenken. Schlüsselelement in Chapmans Befreiung ist der Kreisel also auch. Faust ist so nett, ihm die Bedienung zu erklären. Durch den Kreisel verfolgt Dorian die Flucht der beiden Puppenmenschen mit. “Kloster Roncesvalles“, sagte er. „In jenes Gebiet müssen wir reisen, wollen wir Don befreien, nicht wahr?“ Dorian und Peter Plank machen sich auf den Weg dorthin. Oder doch nicht. Die Dämonen wollen immer noch den Kreisel gegen Chapman eintauschen. In Burguete.
Den Puppenleuten ist tatsächlich die Flucht gelungen. Dann müssen sie ja nur noch mit ihrer Winzgröße irgendwie von Spanien nach England gelangen. Und das, wo Chapman normalerweise schon Probleme mit normalen hungrigen Ratten hat. Aber wie immer, die „Puppen“größe wird gerade so definiert und gehandhabt, wie man es für die Geschichte braucht. Und wie viel Weg so ein Puppenmensch in einer Stunde zurück legen kann ist eh egal. Sie verlassen die Burgruine, das Plateau auf dem sie steht, erkunden die Gegend. Dafür bräuchten sie eigentlich Tage und nicht Stunden, aber Scheiß drauf. Ich mag es überhaupt nicht, wenn man sich bei Romanserien mit irgendwelchen supertollen Ideen profiliert, die dann aber nicht konsequent umgesetzt werden. Dann kann man es auch gleich lassen. Chapman ist für mich als Puppenmann gescheitert, schon immer. Und jetzt bekommt er auch noch eine Gefährtin, prima. Ich lese diese Passagen besser mal schnell weg, bevor ich mich zu sehr ärgere. Don und Dula werden zwar geschnappt, aber kurz darauf von Einheimischen befreit. “Sie sagen, dass sie dem heidnischen Geheimkult, der in dieser Gegend sein Unwesen treibt, den Kampf angesagt haben.“ Und sie verehren Chapman als eine Art Hausgeist. Die beiden sollte also erstmal in Sicherheit sein.
Peter Plank wird von den Dämonendienern in einer fliegenden Kutsche zum Übergabeort des Deals gebracht oder so, keine Ahnung. Ich bin raus. Was will der Roman jetzt erreichen, wann kommt er ins Ziel? Entweder es liegt an mir oder das ist ziemlich unfokussiert geschrieben. Dorian ist auf dem Weg ins Kloster, das aber bei den Passagen mit Chapman eine Burgruine ist. Oder? Ok, im Kloster ist Chapman gar nicht, es ist nur eine Zwischenstation für den Dämonenkiller, um sich den von Mönchen helfen zu lassen. War wohl wieder das übliche mystische Faust-Geschwafel. Jetzt zum Finale wird die Sache klarer und spannender. Leider zu spät.
Dorian lässt sich von einem Mönch zur Burgruine führen, wo er Chapman vermutet. Der ist aber bei den Dörflern. Allein (ok, den Mönch hat er dabei) begibt Dorian sich in die Höhle des Löwen. Keine Wachen oder Warnzauber, wie gewohnt. Er kann sich in Ruhe anschleichen und Dämonenbanner auslegen. Peter Plank wurde von den Dämonendienern hierher gebracht. Nun vollzogen sie die obszönsten Handlungen und führten sich in einer Weise auf, zu der ein normaler Sterblicher niemals in der Lage gewesen wäre. Den Kreisel haben sie ihm auch abgenommen, um ihn dem Dämonenking zu übergeben.
Bei Chapman gebärdet sich seine Puppenfreundin plötzlich wie tollwütig und haut ab. Ihre dämonische Seite ist irgendwie aktiv geworden. Chapman will ihr folgen, doch die Dörfler wollen ihren Hausgeist behalten. Tja.
In der Burgruine hat Dorian seine Gegner genug belauscht. Die Zusammenhänge werden klar. Dula ist ein neutrales Geschöpft. Ihre böse Seite ist im hermetischen Kreisel gefangen, den er zufällig in den Höhlen der Schlangengöttin gefunden hat. Jetzt kann diese Boshaftigkeit freigesetzt werden. Dorian will das verhindern, doch da stürmen im Heftromantiming die Dörfler die Burg. “Halt!“, schrie er den Anrückenden entgegen. „Bleibt stehen! Ihr macht alles kaputt!“ Naja, wenigstens kann der Dämonenkiller den armen Peter Plank befreien. Wo Chapman und die Puppenfrau sind weiß er aber nicht und den Kreisel sind sie jetzt auch los.
Das war irgendwie nichts. Liegt sicher auch an mir. Man ist hinter Hekate her und schon werden neue Mysterien eröffnet. Der Kinddämon. Der Blaue Torto (klingt wie ein Zirkusmagier oder wie ein Konditoren-Künstlername). Die Puppenfrau Dula mit ihrer bösen Seite. Und natürlich der total wichtige Kreisel, hinter dem sie alle her sind. Wie der zu Beginn des Abenteuers in Dorians Hände gerät hat mir schon den ersten Dämpfer versetzt. Danach wird es nicht besser, beziehungsweise interessanter. Ich bin aber auch kein Freund von Don Chapman.
Zumal Roy Palmers Einzelabenteuer ganz nett sind, wenn er einen wichtigen Teil am verzahnten Plot mitschreibt, merkt man seine handwerklichen Schwächen aber ziemlich.
Ich dachte beim „Alraunenmädchen“ wird ein weiterer großer Schritt im Richtung Hekate-Zyklus gegangen. Aber es geht wohl nur um Dula, die irgendwie eine Zwergenalraune ist. Ich befürchte, das wird jetzt wieder alles total verworren und unnötig kompliziert gemacht.
(4 von 10 Freaks) und ein unterdurschnittliches Schlecht.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller