Shadars Pläne sind gescheitert, doch die Angriffe auf die schutzlosen Bodendörfer gehen weiter. Um an den Anführer der Dunklen heranzukommen, plant man eine Falle, unter dem Vorwand, eine seiner rechten Hände hinzurichten. Den Kerl konnte man am Ende des letzten Afrika-Bandes noch schnappen.
Einer von Shadars magisch begabten Spionen findet dann leider die Wahrheit heraus. Heftromanzufall sei Dank. Das ändert die Ausgangslage natürlich grundlegend, denn Shadar kann jetzt die Helden seinerseits in eine Falle locken.
Um die Truppen des Kaisers abzulenken beschwören seine Diener mal eben so einen Tsunami und lassen ihn eine Küstenstadt überrollen. Zum Glück zügeln die Autoren ihre Gegenspieler. Gegen die Vielzahl an magisch begabten Streiter-Jüngern hätten die Helden eigentlich keine Chance, wenn sie wie hier ihre Kräfte bündeln können und Naturkatastrophen heraufbeschwören. Ein Trupp der Dark Force aus Mombassa wird abgezogen, um zu helfen. Eigentlich sollten sie die Hinrichtung begleiten und die Dunklen überwältigen, wenn die Falle zuschnappt. Tja, wird dann wohl nichts.
Die Fakehinrichtung gibt es dann nicht erst zum Finale, sondern schon mit der Hefthälfte. Shadar weiß, dass der Kaiser die Sache nicht durchziehen wird und ihn nur locken will. Also greift er nicht ein, sondern schaut nur aus der Nähe zu. Das Volk will den versprochenen Schädel rollen sehen, der Kaiser verwehrt ihnen nun dieses Spektakel. Da stürmt der Pöbel das Schafott. In dieses Chaos hinein springen Shadars Teleporter und richtet noch mehr Verwirrung an. Einer von ihnen greift sich den Verurteilten und teleportiert sich mit ihm davon. Damit hätten die Helden bei magisch begabten Feinden rechnen müssen, was tun sie jetzt so überrascht und überfordert?
Hat man auch. Grao hat die Gestalt von Shadars rechter Hand angenommen. Die Bösewichte mögen übertriebene Zauberkräfte haben, dafür können die Daa’muren gestaltwandeln. An der Stelle muss ich wieder anmerken, dass MX in diesem Zyklus wirklich starke Fantasy-Elemente hat. Muss man mit zurechtkommen und manchmal stört es selbst mich alten Genießer von Sword and Sorcery. Grao wird jedenfalls nicht wie erhofft direkt zu Shadar teleportiert, damit er ihn meucheln kann.
Dafür erlauscht Aruula eine Person, die mit Shadar in Kontakt steht und darüber finden sie Shadar. Der teleportiert sich aber in Sichheit, bevor die Helden ihm gefährlich werden können. Wird auch langsam öde und erinnert mich an JS bei Altmeister Dark, wo die Konfrontation mit den Gegnern der Woche so auch gerne bis zum Finale hinausgezögert wird.
Shadar springt zum Schafott, wo der Enkel des Kaisers gerade die Menschen beruhigen will. Der Dunkle nutzt die Gelegenheit, schnappt sich Pilou und steckt ihn in die Guillotine. Das sieht Matt zufällig im Gleiter und nimmt Shadar unter Beschuss, bevor er Pilou köpfen kann. Außerdem kommt jetzt im Heftromantiming der Transporter der Dark Force zurück.
Da sich das „Finale“ über die komplette zweite Hälfte des Abenteuers zieht, ist das leider ein ziemliches Hin und Her mit Heftromanglück und Heftromanpech, damit weder Shadar noch einer der Protagonisten draufgeht.
Shadar muss sich erneut zurückziehen, aber ist mit dem Leben davongekommen. Genau so die übrigen wichtigen Personen dieses Zyklus.
Ein weiterer netter Abenteuerroman des Dunkle-Zyklus, aber man ist keinen Schritt weiter. Die Geschichte kann man mal wieder überspringen. Würde ich aber nicht empfehlen, bei Oliver Müller bekommt man immer etwas geboten. Ich wurde jedenfalls wunderbar unterhalten. Ich kann es schwer beschreiben, sein Erzählstil passt perfekt zu diesem Abenteuer-Setting. An der ersten Hälfte habe ich gar nichts auszusetzen. Dann nerven die aneinandergereihten Heftromanzufälle, damit Protagonisten und Antagonisten nicht zu früh draufgehen.
Das wäre auf jeden Fall möglich gewesen. Ich habe mir beim Lesen immer wieder kurz durch den Kopf gehen lassen, welche magischen Kräfte die Jünger der Dunklen in den vergangenen Romanen hatten. Es hätte einige Gelegenheiten gegeben, die Helden oder den Kaiser durch einen gezielten Feuerball oder einen Schwarm ferngesteuerter Raubvögel zu killen. Und wenn die Kerle aus der Ferne ihre Kräfte bündeln können, um einen ausgewachsenen Tsunami zu beschwören…wieso dann nicht einfach einen riesigen Erdriss mitten durch die Stadt, die den ganzen Richtplatz mitsamt der Helden darauf verschlingt? Ich mag den Zyklus, aber es zeigt sich immer mehr, dass seine vielseitig magisch begabten Bösewichte seine Stärke aber auch ein Schwachpunkt sind. Die Dunklen müssen von den Autoren extrem gezügelt werden, damit sie mit den Helden nicht den Boden aufwischen.
Naja..wir sind hier „nur“ beim lockeren Feierabendheftroman. Und da reicht es für ein klares SEHR GUT und
(8,5 von 10 Kometen). Ich mag keine solchen Daueraction-Romane (hier ist es nur die zweite Hälfte), aber wenn, dann bitte so wie bei Oliver Müller.
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