Hier mal der Anfang von Larry Brent Taschenbuch Nr. 2 "Angriff aus der Vergangenheit" und der Anfang von Gespenster-Krimi Nr. 6 "Die Riesenwespe vom Edersee"
Larry Brent Taschenbuch Nr. 2 "Angriff aus der Vergangenheit"
Sie wusste nicht, wie lange sie das Bild an der Wand schon anstarrte. Minuten? Stunden? Dafür wusste sie, dass ihre Gabe, Kontakt mit dem Jenseits aufnehmen zu können, ein Fluch war. Sie hatte versucht, zu vergessen, welche Fähigkeit in ihr steckte. Sie wollte nicht mehr die Tür zur anderen Ebene öffnen müssen, doch diesmal war es anders. Irgendetwas zwang sie dazu.
Die Kräfte der anderen Ebene benutzten sie!
Inka Roll sprang auf, schaltete alle Lichter in ihrer Wohnung an, drehte Fernseher und Radio gleichzeitig auf volle Lautstärke, setzte ihre Spülmaschine und den Staubsauger in Gang, schaltete ihre Mikrowelle auf zehn Minuten, stellte sich mitten in ihren kleinen Flur und begann zu schreien. Sie schrie bis ihr die Sinne schwanden, dann fiel sie auf die Knie, schloss ihre Augen und hielt sich die Ohren zu. So wollte sie die nächsten Stunden verharren. Den Stimmen aus dem Jenseits sollte der Kontakt mit ihr verwehrt sein. Für immer! Egal ob gut oder böse. Sie wollte ihre Ruhe, ein normales Leben führen. Sonst nichts.
Irgendwann schwächelte ihr Kreislauf, Inka Roll musste sich abstützen und schon malträtierten die Geräusche der Haushaltsgeräte ihr Gehör. Sie ließ es geschehen, immer noch besser als die flüsternden, hypnotischen Stimmen der anderen Ebene. Doch sie konnte ihnen nicht entkommen. Die Stimmen wurden bereits lauter, drängten sich auf, breiteten sich in ihrem Kopf aus, tobten und stritten miteinander.
Inka Roll schleppte sich zu ihrem Spiegel, der direkt neben der Garderobe hing. Entsetzt musste sie erkennen, dass ihre Augen wie weiße Tischtennisbälle in ihrem Gesicht rotierten.
„Nein!†Der Hilferuf kam wie von selbst aus ihr heraus. Ihr war es egal, ob die Nachbarn das Geschrei und den Lärm aus ihrer Wohnung hörten. Sollten sie doch die Polizei rufen, sollten sie doch klopfen ... vielleicht konnte man ihr helfen ...
Sie brach in Tränen aus. Niemand konnte ihr helfen! Sie war verloren, ein Opfer der anderen Ebene ...
Plötzlich begannen ihre Beine selbstständig zu tanzen, vollführten kraftvolle, rhythmische Bewegungen, hatten plötzlich ein Eigenleben, während der restliche Körper schlaff hin und her schlackerte. Ihre Beine trabten mit ihr durch die gesamte Wohnung, durch jeden Raum, rein und wieder raus. Inka Roll fühlte nur noch ihren Kopf, der wie ein kleiner Jockey auf einem Pferd im Drogenrausch hockte. Sie stöhnte gequält auf, als ihre Beine plötzlich gegen die Wand stießen und ihre Füße sich wie Magneten senkrecht nach oben bewegten. Sie fiel bis zu den Hüften nach hinten, schlug mit dem Kopf auf den Dielenboden und rutschte mit dem Nacken und Haaransatz brennend über den verfilzten Teppich. Die Füße wanderten weiter nach oben, der Schmerz im Rücken wurde unerträglich, sie glaubte in der Mitte zerbrechen zu müssen. Vergeblich versuchte sie, nach oben zu greifen, wollte die Tortur abstellen, doch es gelang ihr nicht. Ihre Füße wanderten weiter auf der Flurdecke entlang. Am anderen Ende der Wand angekommen schlug ihr Kopf gegen einen Schuhschrank. Inka Roll schrie, übertönte das Klingeln der Mikrowelle und das summende Poltern der Spülmaschine. Sie schrie, bis ihr die Sinne schwanden.
Und als sie wieder erwachte, war sie nicht mehr allein ...
Zweiter Tag
Die Kragencom summte, und der Psychoagent Larry Brent war sofort hellwach. Die innere Last, die in den letzten Tagen und Wochen wie ein Klotz an seiner Seele gezerrt hatte, war seit dem Kontakt am Vorabend mit der indischen Seherin aus der anderen Ebene wie weggeblasen.
„An!“, sagte X-RAY-3 zu seiner Jacke, die über einer Stuhllehne direkt vor dem Hotelbett hing.
„Was?“, fragte Morna schläfrig neben ihm.
„Es ist fünf Uhr, Larry“, kam es aus der Com, während sich die Lautstärke nach oben regelte. „Sie wollten geweckt werden.“
„Eher nicht, Sir“, nuschelte Larry und fuhr sich ein paarmal durch das blonde Haar.
Der Tag zuvor war lang gewesen. Zuerst der Flug von New York nach Frankfurt, dann hatte ihn das vermaledeite Horror-Baby auf der Fahrt mit der Dark Lady ins Siegerland zum ersten Mal angegriffen. Doch dieses dämonische Kind war nur der Vorbote eines Hölleninfernos gewesen, das kurz darauf im Siegerland ausbrach. Riesenwürmer machten sich auf einer Autobahnbrücke nahe Siegen breit, und Morna, die Larry aus New York nachgereist war, geriet mitten in das Kampfgetümmel einiger Spezialkommandos der Polizei, die den zwei Meter langen Würmern Manieren beibringen wollten.
„Leider bleibt uns keine andere Wahl, X-RAY-3“, sagte David Gallun in New York. Die Stimme des PSA-Leiters klang wie immer klar und ausgeruht. New York schlief ja bekanntlich nie.
„Morna und ich sind gestern erst kurz vor Mitternacht ins Bett gekommen, Sir.â€
Gespenster-Krimi Nr. 6 "Die Riesenwespe vom Edersee"
Sie wusste nicht, wie lange sie das Bild an der Wand schon anstarrte. Minuten? Stunden? Dafür wusste sie, dass ihre Gabe, Kontakt mit dem Jenseits aufnehmen zu können, ein Fluch war. Wie oft schon hatte sie versucht, zu vergessen, welche Fähigkeit in ihr steckte. Sie wollte nicht mehr die Tür zur anderen Ebene öffnen müssen, doch diesmal war es anders. Irgendetwas zwang sie dazu ...
Die Kräfte der anderen Ebene benutzten sie!
Inka Roll sprang auf, schaltete alle Lichter in ihrer Wohnung an, drehte Fernseher und Radio gleichzeitig auf volle Lautstärke, setzte ihre Spülmaschine und den Staubsauger in Gang, schaltete ihre Mikrowelle auf zehn Minuten, stellte sich mitten in ihren kleinen Flur und begann zu schreien.
Sie schrie, bis ihr die Sinne schwanden, dann fiel sie auf die Knie, schloss ihre Augen und hielt sich die Ohren zu. So wollte sie die nächsten Stunden verharren. Den Stimmen aus dem Jenseits sollte der Kontakt mit ihr verwehrt sein. Für immer! Egal ob gut oder böse. Sie wollte ihre Ruhe, endlich ein normales Leben führen. Sonst nichts.
Irgendwann schwächelte ihr Kreislauf, Inka Roll musste sich abstützen und schon malträtierten die Geräusche der Haushaltsgeräte ihr Gehör. Sie ließ es geschehen, immer noch besser als die flüsternden, hypnotischen Stimmen der anderen Ebene. Doch sie konnte ihnen nicht entkommen. Die Stimmen wurden bereits lauter, drängten sich auf, breiteten sich in ihrem Kopf aus, tobten und schienen miteinander zu streiten.
Inka Roll schleppte sich zu ihrem Spiegel, der direkt neben der Garderobe hing. Entsetzt musste sie erkennen, dass ihre Augen wie weiße Tischtennisbälle in ihrem Gesicht rotierten.
»Nein!« Ein hilfloser Schrei entlud sich aus ihrer Kehle. Egal, ob die Nachbarn den Lärm aus ihrer Wohnung hörten. Sollten sie doch die Polizei rufen, sollten sie klopfen. Vielleicht wird man mir helfen ... Sie brach in Tränen aus. Niemand kann mir helfen!
Sie war verloren, ein Opfer der anderen Ebene.
Ihre Beine begannen selbstständig zu tanzen, vollführten kraftvolle, rhythmische Bewegungen, hatten plötzlich ein Eigenleben, während der restliche Körper schlaff hin und her schlackerte. Ihre Beine trabten mit ihr durch die gesamte Wohnung, durch jeden Raum, rein und wieder raus.
Inka Roll fühlte nur noch ihren Kopf, der wie ein kleiner Jockey auf einem Pferd im Drogenrausch hockte. Sie stöhnte auf, als ihre Beine gegen die Wand stießen und ihre Füße sich wie Magneten senkrecht nach oben bewegten. Sie fiel bis zu den Hüften nach hinten, schlug mit dem Kopf auf den Dielenboden und rutschte mit dem Nacken und Haaransatz schmerzhaft über den verfilzten Teppich.
Die Füße wanderten weiter nach oben, der Schmerz im Rücken wurde unerträglich, sie glaubte, in der Mitte zerbrechen zu müssen. Vergeblich versuchte sie, nach oben zu greifen, doch es gelang ihr nicht. Ihre Füße wanderten weiter auf der Flurdecke entlang. Am anderen Ende der Wand angekommen schlug ihr Kopf gegen den Schuhschrank.
Inka Rolls Brüllen übertönte das Klingeln der Mikrowelle und das summende Poltern der Spülmaschine. Sie schrie, bis ihr die Sinne schwanden.
Als sie wieder erwachte, war sie nicht mehr allein.
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Die winzige Sprechanlage an seinem Kragen summte, Martin Anderson war sofort hellwach. Die innere Last, die in den letzten Tagen und Wochen wie ein Klotz an seiner Seele gezerrt hatte, war seit dem Kontakt am Vorabend mit Jalo, dem Wesen aus der anderen Ebene, wie weggeblasen.
»An!«, sagte Martin zu seiner Jacke, die über einer Stuhllehne direkt vor dem Hotelbett hing.
»Was?«, fragte Leila schläfrig neben ihm.
»Es ist fünf Uhr, Martin«, kam es aus der Com, während sich die Lautstärke nach oben regelte. »Sie wollten geweckt werden.«
»Eigentlich nicht, Richard.« Martin fuhr sich gähnend durch sein blondes Haar.
Der Tag zuvor war lang gewesen. Der Angriff des Dämonenkinds in seinem Einsatzwagen steckte dem Agenten noch in den Knochen. Doch dieses Albtraumwesen war nur der Vorbote eines Hölleninfernos gewesen, das kurz darauf im Siegerland ausgebrochen war.
Riesenwürmer hatten eine Autobahnbrücke nahe Siegen belagert. Und Leila war mitten in das Kampfgetümmel einiger Spezialkommandos der Polizei geraten. Gemeinsam hatte man versucht, die meterlangen Würmer zu bekämpfen.
»Leila und ich sind gestern erst kurz vor Mitternacht zur Ruhe gekommen.«