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Insgesamt ist der Schreibstil von Christian Schwarz in „Spiel mit Öl“ angenehm und unterhaltsam. „Spiel mit Öl“ erhält von mir eine Bewertung von 2 von 5 ☄️ im Maddraxikon. Es ist ein Roman, der für Fußball-Fans geschrieben wurde und ich bin daran einfach nicht interessiert. Für Leser, die sich mit der Maddrax-Serie vertraut machen möchten, gibt es wahrscheinlich bessere Einstiegspunkte.
Meine ausführliche Rezi gibt es, wie immer, auf Tanjas MADDRAX Blog nachzulesen: https://t1p.de/608rezi
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Tanja & Holger vom MADDRAXIKON
Wir freuen uns schon auf das Fantreffen am 20. Mai 2023 in Berlin!
Auf zum nächsten Schauplatz der Woche. Diesmal darf Christian Schwarz ein Abenteuer der Woche beisteuern. Da ich mich wirklich Null für Fußball interessiere, bin ich mal gespannt, ob mich dieser Roman unterhalten kann.
Im Heftromanzufall fährt Matt nichtsahnend in PROTO seinem Ziel entgegen, als er mitbekommt, wie eine Fraktion der anderen einen Hinterhalt legt. Eigentlich will er sich heraushalten, aber als er später in den Ruinen einige Kinder Fussball spielen sieht, interessiert ihn das. Matt ist nämlich selbst fußballbegeistert und hat in seiner Militärzeit in einer Mannschaft gespielt. Er spielt spontan ein Ründchen mit den Jungs und die sind begeistert von seinem Talent. Auch die Erwachsenen werden schnell auf ihn aufmerksam und bitten ihn, bei einem kommenden Tournier bei ihnen mitzumachen. Wieso eigentlich nicht? Vergessen ist Matts dringender Auftrag, ein Pestizid für den Ameisengott zu finden und danach weiter Aruula zu suchen. Und als er erklärt bekommt, dass dieses Spiel den Streit der beiden Fraktionen um die Ölvorkommen klären soll, wirft er seinen eigentlich vernünftigen Neutralitätsvorsatz über Bord. Er muss den Helden spielen. Was, wenn er beim Spiel etwas Pech hat und seine Mannschaft wegen ihm verliert? Und wer entscheidet, wer die Guten und wer die Bösen sind? Matt kennt nur eine Seite der Geschichte, von den Leuten, auf die er zuerst getroffen ist. Natürlich stellen die sich als rechtschaffende Ehrenleute dar und ihre Gegner als böse Terroristen.
Bei den letzten Romanen hat das „Abenteuer der Woche“ viel mehr Sinn gemacht und es war für mich glaubhaft, wieso Matt da jetzt drinsteckt. Das hier wirkt so vom Autor erzwungen. Oder es stellt Matt in kein gutes Licht. Als wäre ihm sein Stolz und Retterkomplex wichtiger als seine eigentliche Mission.
Um das Spiel zu gewinnen gibt es die üblichen Intrigen, Spionage und Sabotage. Matt freundet sich mit einem weiteren Spieler an, der mal für die Drogenbosse aus der Region gearbeitet hat, wo Matt hin will. Als Chemiker mit Pflanzengiften. Na sowas aber auch, genau danach sucht Matt. Nach dem Spiel will er Matt gern weiterhelfen.
Um die Sache spannend zu gestalten, ändern sich vor dem entscheidenden Spiel die Regeln. Kein Fussballplatz, sondern die ganze Ruinenstadt ist das Spielfeld. Und Waffen sind auf einmal erlaubt. Wieder kann Matt alle überraschen und sticht im Kampftraining heraus. Ein echter Serienheld eben. Wer die Regeln bricht oder fouled wird aus dem Spiel genommen…mit einem Scharfschützengewehr. Matt ist in ein Spiel um Leben und Tod geraten. Eigentlich ist es das Risiko nicht wert und er könnte sich auch jetzt noch heimlich davonschleichen und mit PROTO davondüsen. Aber…keine Ahnung, es muss ja einen Plot der Woche geben. Vielleicht wegen den Fungizid-Infos? Dann muss er aber nicht nur auf seinen Arsch aufpassen, sondern auch auf den von seinem neuen Freund. Ich kann seine Motivation immer noch nicht so richtig nachvollziehen.
Egal, als richtiger Hauptcharakter hat Matt natürlich einen total abgedrehten Plan, bei dem sämtlichen Eingeweihten der Mund offen steht. Seine Mitstreiter bekommen ihn erklärt, der Leser natürlich nicht, aus Spannungsgründen.
Im letzten Heftviertel beginnt dann das entscheidende Spiel, das mit Fussball nicht mehr viel zu tun hat. Ich bin trotzdem nicht interessiert an die Spielwiedergabe des Autors. Es ist völlig klar, dass es am Ende auf Matts Geheimplan hinauslaufen wird. Zum Glück wurde der Fremde Maddrax zum Kapitän der Mannschaft bestimmt und niemand, den das Team seit Jahren kennt. Klar, er ist schließlich der Held der Geschichte. Um das auch von der Liste zu streichen, taucht zwischendurch kurz ein Mutantenmonster auf und zerfleischt einen Spieler. Aha. Und eine Spionin will in der Pause die Mannschaft vergiften, was aber auffliegt. Das spielt Matt sogar in die Hände. Sein Plan sieht es vor, dass die Gegenseite das Spiel mit einem eingeschmuggelten zweiten Ball gewinnt, um ein weiteres Blutbad zu vermeiden. Nur, wie soll er die Abläufe der gegnerischen Mannschaft vermitteln und sichergehen, dass sie mitspielen? Hat er die ganze Zeit darauf gebaut, dass ihm der Autor zum Finale schon mit einem Heftromanzufall hilft? Der Roman wird echt immer schlechter. So lässt man die Spionin nun laufen, damit sie die Gegner von Matts Plan überzeugt.
Womit Matt das Spiel zwar verliert, aber das interessiert ihn ja nicht. Da hätte er es auch direkt sein lassen können. Aber halt, wenn er sich hier nicht eingemischt hätte, hätte ihn der Heftromanzufall keinen Fungizidexperten geliefert. Und weil Tschoosch sogar ortskundig ist, nimmt Matt ihn direkt mit auf die weitere Reise.
Ja ok, der Roman bedient sich vieler Fussballinsider. Figuren heißen Loonel Mazzi, Kristaano Raldo oder Mardoona. Und es gibt viele vermaddrax’tische Fussballbegriffe. Das meiste davon wird mir sicher entgangen sein.
Das ist aber nicht mein Problem mit dem Heft. Es ist die erste „Geschichte der Woche“ in diesem Zyklus, die bei mir komplett durchgefallen ist. Dass Matt hier mitmischt macht wenig Sinn. Außerdem ist der Roman mit Heftromanmitteln vollgepackt. Nur weil ich „Back to the Roots“ möchte, meine ich damit keine veralteten Klischeemuster. Matt ist hier echt der auserwählte Held und Alleskönner, der von den Nebenfiguren bestaunt wird.
Für mich dient dieser Roman allein dazu, dass Matt im Heftromanzufall eine Figur kennenlernt, die er für den weiteren Plot braucht. Matt muss in ein ganz bestimmtes Gebiet, um ein ganz bestimmtes Pilzvernichtungsmittel zu besorgen. Jetzt freundet er sich mit einem Fußballer an, der ausgerechnet in diesem Gebiet gearbeitet hat und das ausgerechnet als Fungizid-Chemiker. Ach, komm.
Schade, dass dieses Heft die lange Reihe an zufriedenstellend soliden bis erfreulich guten Abenteuern unterbricht. Ein klar Schlechtes (3 von 10 Kometen) und noch 2 Punkte im Maddraxikon.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller