-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Sie nannten sich die neuen Engel! Frauen mit übernatürlichen Kräften. Vor allem waren sie gefährliche Frauen, denn diese Engel dienten dem Teufel! Das zeigte schon das Brandmal, das sie in ihren Gesichtern trugen, ein auf dem Kopf stehendes Kreuz!
Sie tauchten im Vatikan auf und alarmierten dadurch Father Ignatius, den Vorsitzenden der Weißen Macht, aber auch im Templerkloster von Alet-les-Bains traten sie in Erscheinung! Und ebenso in England, wo ich auf einen dieser Engel traf, und seine Drohung lautete: „Dies ist ein Angriff auf die ganze Welt. Ein Krieg wir ausbrechen, und den werden wir gewinnen! Bald beginnt die Zeit der neuen Engel!“
Geschrieben von Jason Dark
Erscheinungsdatum: 27.04.2024
1/2
__________________
*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Einem Küster gelingt es einen kurzen Warn-Anruf an John abzusetzen, bevor er von einer Botin der Hölle abgestochen wird. Der Geisterjäger lässt die Nummer orten und findet die Leiche. Und jetzt? In der nahen Kirche steht die Tür etwas offen und John hat direkt sein Bauchgefühl. Nun ja, es ist eigentlich nichts Besonderes, wenn eine Kirchentür nicht geschlossen ist. In diesem Augenblick jedoch regte sich meine Neugierde. Befand sich noch jemand in der Kirche? Die Killerin hat sich nach dem Mord aus irgendeinem Grund in die Kirche zurückgezogen. Als John sie sieht und nach ihr ruft, haut sie nicht etwa ab oder greift ihn an, sondern kommt brav für ein Pläuschen angeschlendert. Es geht in erster Linie um das umgedrehte Kreuz in ihrem Gesicht. John zückt dann sein eigenes und die Höllenbotin flüchtet. Indem sie Anlauf nimmt und über John hinweg zum Ausgang segelt. Sie war schnell, verdammt schnell sogar, doch sie lief nicht zur offenen Tür, sondern in Richtung Rückseite, wo die Wand war. Ich konnte mich über die Reaktion nur wundern. Sekunden später wunderte ich mich nicht mehr. Da sah ich sie wieder. Sie hatte kehrt gemacht und kam jetzt auf mich zu. Allerdings lief sie nicht, sondern flog hoch über meinen Kopf hinweg in Richtung Ausgang. Und John steht einfach ruhig da und lässt das geschehen? Zum Glück kommt die Dame nochmal zurückgeflogen, um John als Zielscheibe für ein paar Schießübungen zu dienen. Wieso auch den Silberkugeln ausweichen, lieber direkt in den Beschuss hineinfliegen.
Die Templer haben nach der JS 2304 im Herbst 2022 die heilige Hexe Kolumba bei sich aufgenommen. Sie wurde zwar bei allen darauffolgenden Templerromanen komplett wegignoriert und nie erwähnt, aber jetzt ist sie halt wieder da. Nun taucht plötzlich eine Höllenbotin im Klostergarten auf. Aber nur für einen kurzen Augenblick, dann fliegt sie schon weg. Kolumba weckt Sophie Blanc und berichtet ihr von der Fremden. Woraufhin die Botin wieder angeflogen kommt. Wie es sich für einen braven JS-Gegner gehört, warnt sie Sophie und Kolumba vor ihrem bevorstehenden Angriff und verschwindet dann wieder.
In Rom wird ein Schweizergardist ebenfalls von einer Höllenbotin angesprochen und bedroht, bis sie davonfliegt.
Und Godwin ist in den Pyrenäen ein Kloster besuchen, von dem er das Gerücht gehört hat, dass es Kriminelle aufnimmt. Dort sieht er eine Höllenbotin über den Innenhof spazieren. Sie sieht nicht aus wie eine Nonne und er hat ein doofes Bauchgefühl, also folgt er ihr in den Klosterkeller, wo ein Satansaltar steht. Die Höllenbotin sieht sich ertappt und spricht ihn an, um von ihrem klischeehaften Plan der Weltherrschaft zu sprechen. Statt den Zeugen zu entsorgen, geht sie nur sicher, dass Godwin sie nicht aufhält, als sie das Kloster wieder verlässt. Die Klosterbrüder hier sind mit den Höllenbotinnen im Bunde und sperren Godwin ein. “Und dann?“ „Dort wirst du bleiben und unter unserer Kontrolle sein. Wir bestimmen, ob und wie lange du leben wirst, Templer. Und damit haben wir einen Feind eliminiert.“ Unter „Feind eliminieren“ verstehe ich was Anderes.
Vier Schauplätze in der ersten Hefthälfte. Das ist doch was. Die Höllenbotinnen sind leider nichts. Drei tauchen nur auf, labern die üblichen platten Drohungen und fliegen dann wieder davon. Die bei John will ihn immerhin umbringen, fliegt aber direkt in seinen Silberkugelbeschuss hinein und ist auch keine ernstzunehmende Gegnerin. Wo kämen wir denn da hin? Beim darkschen Wohlfühlgrusel muss klar sein, dass den Helden nichts passieren kann.
John erhält besorgte Anrufer von Father Ignatius und Shophie Blanc. Wo soll er da zuerst ansetzen? Oder wie üblich einfach abwarten, bis die Gegenseite wieder aktiv wird? London hat Suko, Rom hat Father Ignatius. Die armen wehrlosen Maiden im Templerkloster haben ihren Godwin-Beschützer gerade nicht vor Ort, also begibt er sich dorthin.
Kurz darauf bekommen sie wieder Besuch von einer netten friedlichen Höllenbotin, die Sophie darüber informiert, dass man ihren Mann geschnappt hat. John krallt sie sich, um sie zu befragen. “Ich kann mir vorstellen, dass der Name Godwin de Salier für sie durchaus ein Begriff ist.“ Sie hat bereitwillig erzählt, dass Godwin in ihrer Gewalt ist, deswegen ist sie hier. Natürlich ist ihr der Name ein Begriff. Später taucht noch ein Botenjunge am Kloster aus, der Fotos davon überbringt, wie Godwin von den Mönchen verprügelt wurde. “Jetzt kommt es auch darauf an, wo das Foto geschossen worden ist.“ „Im Kloster“, sagte ich. „Genau, John. In einer Zelle. Wir müssen davon ausgehen, dass Godwin in diesem Kloster gefangen gehalten wird.“ Leute, das wisst ihr doch bereits von der Höllenbotin! Ah! Wieso hat man der eigentlich nicht direkt die Fotos mitgegeben, sondern jetzt irgendwie aus den Pyrenäen nach Alet-les-Bains geschafft, um sie einem Boten zu übergeben. Oder ist der Junge den ganzen Weg hierher zu Fuß gelaufen? Egal.
Suko nimmt Glenda mit zu sich nach Hause, damit er sie beschützen kann, bis der Fall erledigt ist. In der Tiefgarage werden sie von zwei Höllenbotinnen angegriffen, die aber keine wirkliche Gefahr sind. Die eine stoppt ihren Flug nicht und knallt voll gegen den geschlossenen Fahrstuhl, als Suko sich duckt. Die andere hält ihre Lanze nicht fest genug. Glenda kann sie ihr entreißen und dann rennt die Höllenbotin voll in die Waffe hinein. Ungewollter Trash, könnte man meinen.
John, Sophie und Kolumba brechen auf, um Godwin zu befreien. Vielleicht muss Godwin aber gar nicht gerettet werden. Er wagt selbst einen Ausbruch, indem er einem Mönch einen Teller mit Pampe ins Gesicht wirft. Der stolpert doof zurück und während er sich den Brei aus dem Gesicht wischt, schlägt Godwin ihn nieder. Godwin de Salier tastete den Halunken ab. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann ihn ohne Waffe aufgesucht hatte. Manchmal muss der Mensch Glück haben. Das war auch bei Godwin der Fall, denn unter der Kutte fand er eine steife Lederscheide, in der ein Messer steckte. Halunke, das Wort habe ich in unsatirischem Kontext auch ewig nicht mehr gehört. Der Abt hält gerade eine Ansprache an seine Brüder. Er ist ein Höllendiener und kann seine Höllenhitze auf die Mönche übertragen. Sowas hatten wir doch schon mit den Russen im JS 2375, die Höllenfeuer in sich trugen. Die Mönche entschließen sich zum Cliffhanger des Hefts, den gefangenen Godwin jetzt zu töten. Wie gut, dass der ausgebrochen ist und alles mit anhört.
Indes hat Suko die Conollys gewarnt, dass die Gegenseite wieder um sich schlägt und sie auf alles gefasst sein müssen. Was macht man in so einer Situation am besten? Die beiden frühstückten. Nicht viel, immerhin wollten sie gleich joggen. Sie werden direkt vor ihrem Haus angegriffen, als hätte die Höllenbotin nur auf sie gewartet. Mit einem geworfenen Speer verfehlt sie Sheila, Bill ist da schon treffsicherer mit seiner Beretta. Wieder eine weniger.
Schade, das war wieder nichts. Es gibt mehrere Schauplätze und es passiert für einen Dark viel. Aber was bringt das, wenn keine richtige Spannung aufkommt? Die Höllenbotinnen sind sehr handzahm und unterhalten sich lieber, als ihrem Namen gerecht zu werden.
Dass der Altmeister Kolumba nochmal ausgepackt hat, ist schön. Aber da merkt man wieder, dass es kein Serienkonzept gibt und jeder Autor „seinen“ Sinclair schreibt. Sie wohnt im Templerkloster, ist aber seit ihrem Einzug vor ein paar Jahren in dem Zusammenhang nie wieder erwähnt worden. Außerdem trägt sie rein gar nichts Besonderes zum Roman bei. Sie wird als Kräuterkundige beschrieben, aber da gerade keiner Heilkräuter zum Verarzten braucht, ist sie einfach eine normale Frau. Wie Sophie, wenn der Geist der Maria Magdalena in ihr mal wieder weg ignoriert wird.
Schwache (4 von 10 Kreuzen) und gerade noch ein wohlwollendes MITTEL.
PS. Wäre ich böse, ich könnte schreiben, dass am interessantesten am ganzen Heft noch das Interview war. Schön, wie der Dämonenkiller-Leser aus Jason Dark herauskommt. Und dass er wie ich ein Fan von Neal Davenport ist. Es wird auch nochmal erwähnt, dass der Altmeister kein Freund von Exposés wie beim DK ist und einfach drauflos schreibt. Das wiederrum sehe ich komplett anders. Früher ging das noch, aber man wird älter und da täten etwas mehr Notizen und Plotplanungen gut.