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Und nun ja, der dritte Teil war SEHR GUT, aber irgendwie fühlt er sich unrund an. Recht überhastet, und ja, wenn man weiß, dass auf der LKS stand, dass es zum Amulettfinale einen VIERTEILER geben wird, ahnt man wieso. Scheinbar musste der arme Autor das Ende stark komprimieren.
Ich habe da natürlich Leonardos Siegeszug erwartet, aber nicht im Endeffekt dass er sehr nebenbei weggefegt wird, Dafür dann die große Ankündigung vor 3 Jahren, oder so, dass er die Fäden im Hintergrund zieht? Etwas enttäuschend und nicht zum Autor passend.
Auch die Rolle des "Wesens" wurde irgendwie nicht gut erklärt. Ja, wir wissen wer oder was es ist, aber dafür, dass es dann so supermächtig sein soll ... ich hab das Gefühl dass da zwischen Leonardos "Hahahaha, ich bin zurüüüüüück!" und dem Happy End ein Roman fehlt... so wirkt es auf mich.
Aber okay, das ist Jammern auf hohem Niveau.
Ich hoffe doch mal, dass da noch einiges nachkommt.
Ich bin ein (wenig) unschlüssig. Leonardo deZombie ist ja mehr als drei Mal in der Serie gestorben – und wiederauferstanden …
Zuletzt war er ja im ERSTEN Magier aktiv, und nun – mal als wiedervereinter aus 1000 Splittern ? Die gleich anschließend wieder vernichtet werden ?!
Hat da jenes Wesen wieder zugeschlagen das gegen zuviel Text zwischen der Werbung (die auch immer mehr zunimmt) ist ?
Am Ende steht ja mal wieder – für fast alle – Et is ja mal weeder alle jochtjange – …
Ich hab den ersten Teil mit " Sehr gut " bewertet. __________________
Der zweite bekam ein " Top ".
Der dritte schrammte nur ganz knapp an einem " Top " vorbei.
Mir fehlte eine Erklärung, warum Leonardo nicht auf die tausend Amulette zurückgriff als er damals von Asmodis aus der Hölle geworfen wurde.
Oder es wurde angedeutet und ich hab's nicht begriffen.
Oder aber es kommt noch mal was nach. Bei einem solchen Paradoxon ist vieles möglich.
Auf alle Fälle waren die drei Romane großes Kopfkino.
Gruß SOKRATES
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.
Irgendwie bin ich mir unschlüssig, wie ich das bewerten soll. Etwas überstürzt und am Ende... äh... wirkt irgendwie wie unter der Dusche aufgewacht, war ja nix. Andererseits kann die ganze Serie jetzt theoretisch komplett neu aufgestellt werden dank des Paradoxons. Schwierig...
Trotzdem SEHR GUT, aber das kann und wird bestimmt noch einen Rattenschwanz nach sich ziehen.
Danke fürs Durchhalten. Hört sich nach Anstrengung an. Unter der Dusche aufgewacht, trifft es nicht ganz. Immerhin wurde der Weg zum Paradoxon ja nicht ganz anstrengungsfrei beschritten ... andererseits hast du natürlich recht: Es gibt immer verschiedene Wege, die zum Ziel führen, ich hätte auch einen anderen wählen können. So ist die Ausgangslage für alles Weitere relativ klar: Alles, was die Amulette angerichtet haben, ist hinfällig - alles, was nicht in Zusammenhang mit ihrem Wirken steht, bleibt bestehen. Dass ich damit nicht jeden Geschmack treffen würde, war mir klar; andererseits hätte ich das auch mit jeder beliebigen Variante nicht geschafft.
Keine Sorge, ich bin mit dem Dreiteiler zufriedener, als es wohl klang. Ein bisschen ratlos am Ende, aber das ist ja auch kein Wunder und bestimmt auch so gewollt. Wie gesagt, sehr, sehr viele neue Möglichkeiten. Ich bin gespannt!
Und stimmt schon, alle werden nie zufrieden sein. Webst du denn schon am nächsten langen roten Faden?
Handlung: Gestärkt durch die Kraft der Quelle des Lebens und einen geheimnisvollen magischen Schleier können sich Zamorra und Nicole dem Zugriff von Kelan entziehen. Sie werden sogar, ohne dass sie sich dagegen wehren können, durch die Anomalie im Stollen in ein bizarres fremdes Kontinuum gezogen. Dort treffen sie den lange vermissten Jungen Thierry Bouchard wieder. Dank Nicole können sie auch Thierrys Vertrauen nach und nach zurück gewinnen. Von Thierry erhoffen sie sich mehr über ihre seltsame Umgebung zu erfahren. Jeder Gedanke und jeder Wunsch zieht automatisch eine Reaktion nach sich. Thierry erzählt, dass ihn regelmäßig ein Geist besucht. Per Wunsch lässt er von diesem ein Foto erstellen. Zamorra und Nicole sind höchst erstaunt als sie auf dem Bild Merlin erkennen. Merlins Geist hatte Thierry sogar einige Zeit im Voraus den Besuch der Dämonenjäger angekündigt und im Keller eine mittelalterliche Alchimistenküche hinterlassen. Sehr beängstigend wirkte eine glitzernde dunkle Wolke, die der Geist dort schuf. Thierry überrascht die Dämonenjäger außerdem mit der Aussage dass er nicht freiwillig ging. Er wurde von Kelan geholt, weil er auch von dessen Blute ist. Zamorra und Nicole können kaum glauben, wie nah ihnen Kelan seit Langem wirklich war. Im Gegensatz zu Zamorra und Nicole kann Thierry eine bestimmte Grenze, unweit von seinem Haus, nicht überschreiten. Als die Dämonenjäger dieses testen taucht Merlins Geist wieder auf. Können Zamorra und Nicole von ihm erfahren, was es mit dem Kontinuum auf sich hat, wie es verlassen werden kann und ob Kelan doch noch zu besiegen ist? __________________
Meinung: Mit diesem Roman beendete Adrian Doyle seinen gesamten fulminanten Amulett-Zyklus und nicht nur die aktuelle Trilogie. Erneut steuerte Mario Heyer ein sehr gutes und passendes Titelbild dazu bei, dass er wieder mit KI – Software erstellte.
Selbstverständlich machte auch ich mir Gedanken darüber, wie die Trilogie aufzulösen wäre. Ich konnte mir noch kaum vorstellen, dass Zamorra und Nicole im Anschluss an die Trilogie die einzig lebenden Personen im ganzen Château sein würden und es dazu noch ein komplett ausgestorbenes Dorf geben würde. Konnten zumindest einige Morde noch rückgängig gemacht werden? Das einzige Ungeheuer, dass Kelan bisher Angst einflößte war im Herzen der Sonnen verglüht, also keine Option. Waren Thierrys Kräfte noch stark genug um Kelan gefährlich zu werden? Ich glaubte eher nicht. Vielleicht war eher der Geist Merlins ein Schlüssel zum Sieg über Kelan. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass der Magier wirklich nichts von den Kopien wusste, die Leonardo produzierte und in Umlauf brachte. Vielleicht hatte Merlin noch zu Lebzeiten Gegenmaßnahmen ergriffen, um den Spieß noch umzudrehen.
Es stellte sich heraus, dass nicht Merlins Geist, sondern ein Bote des Zauberers das Kontinuum beherrschte. Dieser sah dem großen Zauberer aber sehr ähnlich. Meine letzte Vermutung traf also schon einmal zu. Merlin hatte sehr wohl etwas über den Amulett-Kopiervorgang gewusst, aber aufgrund persönlicher Ängste nicht direkt eingreifen können. Schlimmer noch, Merlin hatte Leonardo sogar noch unfreiwillig bei der Erschaffung der Kopien geholfen. Die Dunkle Essenz die Leonardo zur Schaffung der Amulette benötigte, war einst ein Teil von Merlin gewesen, der sie von sich abspaltete und für immer unschädlich gemacht glaubte. Als Reaktion auf die Kopien und als Wiedergutmachung schuf er allerdings den Notausgang im Stollen und das Kontinuum als Kraftquelle für das originale Amulett. Das alles hatte Adrian schon einmal sehr gut durchdacht aufgeklärt und miteinander verknüpft. Ganz nach dem Motto, was man schon immer über Merlin wissen wollte aber bislang nie erfuhr. Der Weg zum Sieg schien eindeutig über Merlins Vermächtnis zu führen.
Es irritierte mich aber, dass sich der Dhyarra, den Kelan am Ende des zweiten Teils schon an sich nahm, wieder im Safe befand. Nun nahm er ihn unter Zwang an sich, den der Splitter eines Mächtigen auf ihn ausübte, der Kelan und die Tausend stoppen konnte. So spielt der sogenannte ERSTE namens Leonardo pünktlich zum Finale auch noch eine Rolle.
Thierrys menschlicher Körper starb im Kontinuum weil keine ausreichende Nahrung repliziert werden konnte und der Bote ihn zu spät fand. Zamorra und Nicole fanden zwar mittlerweile Nahrung, die sie zu sich nehmen konnten. Es gab aber später doch Zweifel wie nahrhaft diese wirklich war. Sehr spannend war das Streitgespräch um Thierry. War er noch ein richtiger Mensch, nachdem der Bote für seine Seele und seine Erinnerungen einen neuen Körper schuf? Hatte er das Recht zumindest zu versuchen in die reale Welt zurückzukehren, oder war er nur noch ein Teil des Kontinuums, dass auf Gedeih und Verderb mit diesem verknüpft war und mit dem Kontinuum untergehen musste? Auch wenn der Einsatz für Thierry am Ende doch umsonst war und Merlins Bote Recht behielt, nahm sich Adrian auch diesem moralischen Thema hervorragend an. Es wirkte schon fast komisch wie Zamorra und Nicole immer wieder durch ihre Einwände die Mission verzögerten, was den Merlin-Boten, der stets zur Eile mahnte, fast wahnsinnig machte.
Der Roman hatte ein würdiges und spannendes Ende. Es war aber nicht klar heraus zu lesen gewesen, ob die Dunkle Essenz nun endgültig vernichtet war, oder ob sie doch noch irgendwo jenseits des Châteaus weiterhin existierte und für Unheil sorgte. Die zukünftigen Romane würde es entweder zeigen oder eben nicht. Ansonsten war es am Ende so gewesen, dass die Vergangenheit die Schäden der Gegenwart reparierte. Auch die Todesfälle wurden zurückgenommen. Wirklich alle? Das stimmte nicht so ganz. Als niemand mehr damit rechnete blieb ein Todesfall doch noch bestehen.
Dieser Abschlussband war der Trilogie und dem gesamten Zyklus würdig und gerecht geworden. In der Gesamtbewertung vergab ich gerne noch einmal die Note 1 = Sehr Gut und damit 5 von 5 Amuletten an Adrian Doyle alias Manfred Weinland für sein fulminantes Werk. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich wieder mit Top ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Lieber Sinclair, ganz herzlichen Dank für deine Trilogie-Besprechung und das durchgängige Lob. Es ist immer schön zu sehen, wenn die Ideen, die man in so ein Projekt (ich nenne es mal so) gepackt hat, a) verstanden werden und b) solchen Anklang finden, wie du es zum Ausdruck gebracht hast.
Die Mühe, die du und andere sich mit ihren hier veröffentlichten Meinungen machen, ist ja nicht selbstverständlich, weiß Gott nicht.
Also auch noch ein generelles Danke an alle, die dieses Forum so mit Leben füllen, dass eigentlich kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht vorbeischaue.
Es geht weiter, erstens ins Finale und zweitens länger als gedacht. __________________
Aber da ist auch noch mein Hirnschmalz dabei, denn "einfach nur lesen" war nicht. Da sprangen so manches Mal auch die kleinen grauen Speku-Hirnzellen an
Ok, dann mal los:
Lag das Hauptaugenmerk im zweiten Teil deutlich auf Kelan und den Tausend, so geht es hier gleich bei Nicole und Zamorra weiter, die Thierry in der Anomalie gefunden haben.
Dann kommt ne Art Blitz auf sie zugeschossen und noch während sie merken, dass ihnen eine Flucht nicht gelingen würde, wird ihnen von anderer Seite geholfen.
Von der Straße. Irgendwie jedenfalls. Ein Haufen Raben stürzt sich auf das Blitzding, dass mich in seiner Beschreibung Mathis erahnen lässt. Der muss ja noch irgendwo sein, da er nicht zu Kelan & Co zurückkehrte. Irgendwie hat er sich dann wohl nach Eintritt in diese abseitige Welt nicht zurückverwandelt, sondern blieb in der reinen Energieform.
Was die Raben dann aber mit ihm machten, ist echt fies. Denn wie Zamorra nachher sieht, haben sie teilweise Fleischbatzen aus ihm rausgerissen.
Während Zamorra und Nicole mit Thierry in dessen Haus verschwinden und da über das Phänomen seiner herbeigewünschten Eltern sprechen, macht Kelan sich auf die Suche nach dem, was ihn förmlich gerufen hat.
Im Baumhaus findet er in einem Schränkchen silbrige Überreste. Als er sie berührt, hat er ne Art Vision, die wohl von Mathis kam, weshalb er auch drauf kommt, dass dieses silbrige Gematsche die Überbleibsel seines Sterns, seiner Haut sind.
Auch wieder überraschend: es ekelt Kelan regelrecht, den Stern so vorzufinden und die Annahme, dass Mathis etwas nicht ganz so Tolles zugestoßen sein muss, dass es sogar seine Silberhaut zerlegt hat, verstärkt sich. Immerhin hatte er ja nicht nur ne Silberhaut, eigentlich war er ja sogar der Stern … naja, fast jedenfalls. Denn die Sterne hats ja auch physisch noch gegeben.
In der Anomalie ist gerade wünschen angesagt. So entsteht zuerst ein Photo auf Grund von Zamorras Wunschgedanken und anschießend mit Thierrys Hilfe eine Art Beweisfoto von demjenigen, der ihn ab und an besucht hat: Merlin, wie Zamorra und Nicole anhand des Bildes überrascht feststellen. Und nicht nur das. Im Keller des Hauses, das ja eigentlich auf Thierrys Erinnerungen und Wunschdenken basiert, gibt es eine mittelalterlich anmutende Alchemistenküche. Und über sämtlichen Apparaturen schwebt ne schwarzglitzernde Kugel, von der irgendwelche negativen Vibes ausgehen.
Ich fühlte mich kurz an eine Story erinnert, wo auch mal von so schwarzem Zeugs die Rede war. Ich meine, dass die vom Thilo stammte und ich war da schon echt begeistert … da kam u.a. auch raus, dass Leonardo die Amulettkopien erschaffen hatte.
Da war dann in Vergangenheitssequenzen auch von so ner schwarzen Präsenz, das Dunkle, das Böse die Rede, der Essenz der Kopien, das Böse da drin, eigentlich ja Leonardos stofflich gewordene Gesinnung … ne janz fiieeese Charakter, der Kerl! Jedenfalls musste dieses schwarze Zeug da gebannt werden. Irgendwas in der Art …
Ich hab jetzt nicht mehr ganz so präsent, wie Leonardo ausgesehen haben soll, aber da sich Zamorra und Nicole in so nem Anomalie-Dings befinden, kanns dann nicht vielleicht auch Leonardo gewesen sein, mit dem Aussehen von Merlin? Weil das ja auch der einzige Ort ist, der nicht von Thierry herbeigewünscht wurde, sondern von einem Fremden … sozusagen. Der Ort weist zudem alchemistischen Kram auf und vor allem dieses dunkle, kugelförmige Etwas mit den negativen Vibes schwebt da rum. Merlin hat doch in das Amulett nix Fieses packen wollen … oder? Da bin ich nu nicht ganz so auf dem Laufenden. Aber Leonardo hat doch rumexperimentiert, wie er sein Innerstes ins Amulett, bzw. in die Amulettkopien reinkriegt, damit die alle eins sind, nach seiner Gesinnung handeln, weswegen die temporären Besitzer da auch immer eher negativ mit dem Stern hantierten und sowas alles.
Eine Sache ist auch noch etwas irritierend: wenn alles, was Thierry umgibt, "nur" gewünschtes Zeug ist, was ist dann mit den Sachen im Kühlschrank? Zamorra hat zwar dran gerochen und auch was Spezifisches riechen können, aber ist das dann auch wirklich echtes Essen und Trinken? Weil wenn nicht, wie hat der Junge da dann überlebt, was Zamorra sich ja vor dem Fund des Kühlschrankinhalts auch schon gefragt hat?
Ich finds cool, wenn solche Fragen aufkommen … so macht das alles gleich nochmal so viel Spaß. Auch wenn ich anhand des zweiten Teils festgestellt hatte, dass mich der Strang um Kelan, Thi und die Tausend mehr interessierte als alles andere, so ist es hier genau umgekehrt.
Bevor ichs nachher vergesse zu erwähnen, mach ich es deshalb an dieser Stelle mal eben: ich finde es extrem gelungen, wie die Art der Story und die Schreibweise des Autors es schaffen, meine Aufmerksamkeit und meinen Drang, mehr zu erfahren, immer auf das zu lenken, was der jeweilige Roman gerade auch fokussiert behandelt. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich, was ich meine. Mich hätte ja auch schon beim Morgen der Nacht mehr interessieren können, wie, wo, was da im Schloss, mit den Schlossbewohnern und eben Nicole und Zamorra passiert … aber der fesselnde Strang um Kelan & Co hat das irgendwie nicht zugelassen^^
Aber dafür jetzt und hier:
Kurz darauf bringt Thierry meine Bedenken auf den Punkt: Merlin hat ihm Tipps gegeben, wie man das Wünschen besser hinkriegt. Vor allem auch, was Essen und Trinken betraf, das für den Jungen ja lebensnotwendig war und ist.
Aber, wie auch Thierrys gewünschte Eltern, muss dann nicht eigentlich auch das Essen und Trinken wieder verschwinden, wenn man sich bewusst darüber wird, dass es ja eigentlich gar nicht echt ist? Und das würde ja wohl auch bedeuten, dass Thierry selbst eigentlich auch nicht mehr unter den Lebenden weilen kann.
Und gleich das nächste Mysterium: wenn Kelan Thierry damals geholt hat, der ihn ja eigentlich eh auf- und erziehen wollte, weils prinzipiell sein eigen Fleisch und Blut ist, warum kann er dann jetzt nicht mehr dorthin? Und warum erfährt man im Kelan-Strang von ihm, dass der Junge auch für ihn verschwunden wäre? War er dann gar nicht wirklich in der Nebelwelt der Ritter, auf der anderen Seite im Chateau? War es doch jemand anders, der ihn geholt, sich aber für Kelan ausgegeben hat? Und vor allem, wer wusste von der "Parallelwelt" des Chateaus und war in der Hinsicht "sehend", um Thierry auch von dort wegholen zu können? Bisher wars doch nur Kelan selbst, der da hin und her switchen konnte … ?!
Irgendwie musste ich im ersten Moment zustimmend nicken, als Thierry mutmaßt, dass auch Kelan eigentlich ein Opfer war. Ein Opfer des Sterns …
Aber als Zamorra sich dann so sehr in Rage redet, dass Kelan dieses Übel noch hätte zur rechten Zeit abwenden können, kam ich ins Wanken … aber echt nur ein bisschen. Irgendwie hat Kelan doch wieder eher die Opferrolle bei mir inne … ich kann noch nichtmal so genau sagen, warum eigentlich … bei dem, was der Typ in seinem jahrhundertelangen Leben schon alles an fürchterlichem Zeug angestellt hat … aber es ist so
Als Thierry schließlich erzählt, wie unterschiedlich sich die unsichtbare Barrierewand ihm gegenüber verhält, verwendet er Worte, die ich ihm eigentlich nicht zu geschrieben hätte, wie z.B. Fleischbatzen.
Also nicht unbedingt einem zehn- oder elfjährigen.
Aber die Überlegung war schnell wieder weg, weil nämlich rauskam, dass für Zamorra und Nicole die Barriere nicht existent war. Selbst als sie versuchen, sie mit Thierry an den Händen zu durchschreiten, bleibt der Junge zurück. Als dürfe er nicht weg … als hätte er irgendwie nicht das recht dazu … oder er kanns nicht, weil er längst zu oder in diese Anomalie gehört, als ein Teil von ihr und sie ihn deshalb zurückhält.
Auch hier ist nicht lange nachdenken angesagt, denn dann taucht jemand auf … der Geist, von dem Thierry sprach. Merlin. Aber es ist im Endeffekt nicht Merlin selbst, sondern ein Gesandter, ein eigenständig handelndes Abbild, das hier, zusammen mit der Wunschstraße, erschaffen und deponiert wurde. Für den Notfall …
Für welchen Notfall?‘
Merlin wusste also damals schon, dass etwas so Gravierendes passieren würde, das solch eine Maßnahme erforderlich machen würde? Warum ist er dann nicht damals schon eingeschritten, denn der Grund dafür müsste ihm doch dann auch schon damals bekannt gewesen sein … oder nicht? Oder nur, DASS es so weit kommt, aber nicht genau, warum?
Und kurz darauf erfahre ich, dass ich mich doch getäuscht habe. Das schwarze Zeug, von dem sowohl Thilo in dem Roman schrieb, der mir hier permanent in den Sinn kommt als auch das Kugelding im Alchemistenlabor ist nicht Leonardos böses Inneres … es ist das von Merlin, das er extrahiert hat und vernichtete. Zumindest glaubte er das. Leonardo hats dann gefunden oder beschworen und in die Amulette geparkt … und somit hätte dann Merlins dunkle Seite alle Ritter des Ordens mit der Verderbtheit vergiftet!
Holla … da hat der von seinem Ego sehr überzeugte alte Magier-Zausel sich ja nen ordentlichen Schnitzer erlaubt!
Und sofort kam mir wieder in den Sinn, dass Kelan demnach doch ein Opfer ist, denn wenn Merlins dunkle Essenz genauso vereinnahmend ist, wie sein "lichtdurchflutetes" Wesen, na dann gute Nacht!
Da Kelan ja DEN Stern hatte, wars ja kein Wunder, dass er es nicht schaffte, sich dagegen zu wehren und durchweg von den negativen Vibes verdorben wurde.
Wäre jetzt etwas verrückt zu glauben, dass sich in Kelans Stern die Essenz des Ersten, also Leonardos, befunden haben könnte … oder es noch tut? Letzteres kann aber nicht, weils dann ja wohl auch Zamorra erwischt und vergiftet hätte. Dann könnte es nur damals schon passiert sein, als Kelan den Stern des Ersten hatte, dass der oder besser dessen bösartige Essenz sich so auch IN Kelan festsetzen konnte und der Stern damit "frei" war, weshalb Zamorra ihn halt so benutzen konnte, wie er es tut?!
Ok, vielleicht ein bisschen weit hergeholt … wobei … wenn Leonardo doch mit Merlins dunkler Essenz rumfummelte und rumexperimentierte, wer sagt denn, dass er nicht Mittel und Wege fand, dasselbe mit seiner eigenen zu tun und die dann, oder zumindest etwas davon, in seinen Stern zu sperren? Damit der Erste auch immer so schön böse ist, wie er und auch das tut, was er immer wollte?
Oh lala, jetzt wird’s grad noch weirder .. Kelan war doch Agadir … und Agadir fand ich verachtenswert, Kelan aber nie. Wenn das mit Leonardos Essenz im Amulett stimmen könnte, dann wäre es doch auch möglich, dass Leonardo als Rufus Agadir in Kelan zu dem Zeitpunkt präsenter war, zum Testen, Ausprobieren, was weiß ich, weswegen der Knilch diese Gräueltaten verübte? Denn da war Kelan ja schon im Besitz des einen wahren Sterns gewesen und von dieser fiesen Essenz beeinflusst worden …
Bevor ich mir jetzt noch mein eigenes Ende zusammenspinne, erstmal weiter!
Denn Kelan hat gerade selbst mit einem unerklärbaren Phänomen zu tun: seine Ritter gehorchen ihm nicht und machen wieder diese seltsame Drehung, die Thi und er auch schon bemerkt hatten … und die auch schon in Gyungos Traum vorkam, da aber noch keine wirkliche Bedeutung erkennen ließ.
Und jetzt könnte sogar Kelan es mit der Angst zu tun kriegen, weil es im Umkehrschluss bedeutet, dass es da noch jemanden geben muss, der mächtiger ist, als er … um die Tausend im Kollektiv so zu beeinflussen und reagieren zu lassen. Die, die sogar schon mit der Macht des ehemals untötbaren Sonnenanbeters ausgestattet waren …
Es kommt Kelan auch in den Sinn, dass Thibauts Tod womöglich umsonst gewesen sein könnte, wenn es dem Biest doch noch gelungen wäre, sich vor der Sonnenvernichtung von ihm zu lösen.
Wieder dieses Bedauern um seinen Freund, um die beeinflussten und fremdgelenkten Tausend … das ist doch nicht nur Machtgehabe! Auch da ist Kelan für mich wieder eher der menschliche und nicht das Monster.
Es kommt auch noch schlimmer.
Jemand quatscht mit ihm … aber nicht von irgendwoher, sondern aus oder in ihm selbst. Das, was da redet oder denkend redet, packt jetzt scheinbar alles aus, was es zu bieten hat und schickt ihn zum Tresor.
Kelan überlegt schon, wie er es anstellen kann, den Dhyarra zu benutzen, ohne dass die fremde Präsenz das bemerkt … da hat sie es schon bemerkt und fühlt sich deswegen nichtmal bedroht. Im Gegenteil, sie nötigt, bzw. lenkt schließlich Kelans Hand in den Tresor, um sich den blauen Stein zu greifen …
Und dabei offenbart sie ihm noch etwas, während er es auch selbst schon raushat: in ihm steckt der Erste, Leonardo. Oder sein Geist oder irgendwas von ihm!
Oha, also wirklich irgendwie sowas. Ähnlich wie ein Horcrux … Aber wenn Leonardos Geist oder Splitter, was auch immer es ist, der hätte sich doch nie solange ruhig verhalten? Oder doch? Bis der Orden so stark war, wie jetzt? Und wenn er Kelan beeinflusst hat, dann wusste er ja auch, dass es so weit kommen würde …
Aber auf alle Fälle hat Thi sich schon mal nicht umsonst geopfert. Und wer weiß, was jetzt noch passiert, vielleicht hat er noch das kleinere Übel erlitten.
Zamorra und Nicole erfahren schließlich, dass es Merlins Essenz war, die die Ritter, also den Orden, verdorben hat. Und Leonardo hatte es nicht nur geschafft, Merlins Zeug zu finden, sondern auch zu beherrschen und zu benutzen. Außerdem brauchte der Kerl ja auch keine Sorge haben, von Merlins Essenz befallen zu werden, er war ja schon grundböse. Also nur noch benutzen und in die Doubletten parken. Jau, saubere Arbeit … und wie wir wissen, auch sehr effektiv.
Natürlich stellt sich sowohl Zamorra als auch Nicole die Frage, warum Merlin nicht eingegriffen hat, als er sich dessen bewusst wurde und sie kommen nur zu einem Schluss: er hatte Angst davor! Angst vor seiner dunklen Seite und noch mehr davor, erneut von ihr befallen zu werden.
Somit hat er dann die Wunschstraße und das alles erschaffen, um jemand anderem die Möglichkeit zu geben, das alles in der Vergangenheit zu bekämpfen: Zamorra und seinem Amulett.
Während sie noch darüber sinnieren, was alles nicht passiert wäre, hätte Merlin sein böses Inneres nicht abspalten können, fängts um sie herum an zu beben. Zamorra und Nicole sind sofort in Alarmbereitschaft, Ghost-Merlin und Thierry bleiben eher gelassen.
Also stimmt mit dem Jungen tatsächlich irgendwas nicht …
Ok, bei Ghost-Merlin regt sich wohl nix, weil er ja über alles Bescheid weiß. Also auch über das Beben.
Alles weitet sich aus, vorm geistigen Auge entstehen apokalyptische Bilder. Die Wunschstraße erleuchtet in einem alarmmäßigen Rot, kriegt Risse und sowas und auch das Drumherum gebärdet sich wie ein Höllensturm.
Es wirkt, als stünde diese Ebene, Dimension, der magische Notfallort oder wie man das auch immer nennen mag, vor dem Untergang.
Und das sagt Ghost-Merlin auch, dass sie sich beeilen müssen, weil hier alles zusammenbricht. Und er erklärt ebenfalls, dass Zamorras Stern nicht "kaputt" ist, sondern sich die ganze Zeit auflädt, seit sie in diese Notfallzone gekommen sind oder eher geschlürft wurden.
Während Ghost-Merlin die ganze Zeit versucht, alle zur Eile anzutreiben, haben Zamorra und Nicole aber noch genug Zeit, um Thierry zu feilschen, ihn mitnehmen zu wollen. Doch das Merlin Abbild erklärt ihnen dann, was wirklich passierte, das Thierry nur versehentlich zur Wunschstraße gelangte und weil er’s nicht direkt gemerkt hat, ist der Junge quasi verdurstet und verhungert. Er konnte lediglich eine Art Abbild von ihm mit ein paar Erinnerungen erschaffen. Die Art, wie er Thierry aus ihrem Gespräch und der Szenerie "auskoppelt", macht das eigentlich schon sehr deutlich. Nicole und Zamorra glauben das aber nicht so ganz und überreden Ghost-Merlin schließlich, ihn mit zum Ende der Straße und damit dorthin zu nehmen, wo sie gegen Kelan und die Tausend mit einem total voll gepumpten Machtamulett angehen sollen.
Auch interessant: Zamorra fällt unterwegs in eine Pfütze, bzw. kann vor nem Spalt in der zerbröselnden Straße nicht mehr anhalten, fällt rein, verliert seine Klamotten und ist weg.
Nach ner kurzen Diskussion zwischen Nicole und Ghost-Merlin grabscht letzterer in die Pfütze, angelt drin rum und holt den nackten Zamorra wieder raus.
Das Warum und Wieso und wo war er ist nur kurz Thema, weils ja schnell gehen muss, wegen einstürzender Dimension und so, aber man wird noch eines Umstandes gewahr, der sich bereits ereignet hat und sich niemand erklären konnte, wie es dazu kam.
Im Fall des menschenfressenden Eribon-Hauses war Zamorra auf einem Film kurz zu sehen, was aber nicht sein konnte … und niemand wusste, wieso das so war.
In dem kurzen Moment, wo Zamorra jetzt verschwunden war, kann er sich nur an diese Begebenheit erinnern. Also muss die Pfütze, der mit irgendeinem Zeugs gefüllte Riss in der Straße, quasi ein Teilstück seiner Timeline sein. Ist jetzt nur die Frage, was war zuerst? Dass er in seine eigene vergangene Timeline gefallen ist oder das Ereignis mit dem Haus, warum sein Sturz in seinen Zeitstrang im Nachhinein so kommen musste.
Also gäbe es nicht "nur" das Zeitparadoxon, sondern auch noch ein Bootstrap Paradox
(Sehr cool! Und jetzt will ich nach diesen ganzen Paradoxa auch noch den besagten "Haus frisst Menschen" Roman lesen!! )
Thierry oder vielmehr sein Abbild, "überlebt" das alles aber nicht. Er kommt einfach nicht mit "durch den Übergang". Irgendwie war mir das klar, weil er im Grunde von einem Geist/Abbild eines Magiers aus der Straße erschaffen wurde und wenn die Straße untergeht, dann auch er.
Schließlich landen Zamorra und Nicole genau dort, wo Leonardo gerade im Begriff ist, die Amulettkopien herzustellen und mit Merlins böser Essenz und seinen Seelensplittern zu füllen.
Dagegen hat dann Zamorras Stern massiv was, es wird endlich wieder aktiv und zwar stärker, als jemals zuvor und ist dem Bösen gegenüber ordentlich auf Krawall gebürstet!
Viel kriegen Zamorra und Nicole nicht von dem mit, was die Amulettmagie nu genau mit der bösen Essenz, Leonardo, etc. anstellt. Die geballte Ladung "Merlin-will-alles-wieder-richten,-es-aber-nicht-selbst-tun-müssen,-weil-er-Angst-vor-seiner-eigen-bösen-Essenz-hatte" – Magie hat noch mehr drauf … und bringt Zamorra und Nicole wieder dorthin zurück, wo sie herkamen und hingehören … was mir noch deutlicher macht, welch ausgeklügelter Plan das von Merlin war. Denn wenn man das Amulett mal mit nem Computer vergleicht, dann kommt man zu dem Schluss, dass auch so ein Stern nur das tut, was ihm befohlen, was ihm einprogrammiert wurde. Und das muss schon seeeeeehr präzise sein, wenn man ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen hat: Merlins Prompt für Zamorras Stern war also sowas wie ein Mega-Coup, ein positiver Super-Gau, ….
Zamorra und Nicole landen also im Gang des Schlosses, quasi dort, wo sie von der Anomalie eingesaugt wurden. Und die ist jetzt weg. Ein Zeichen dafür, dass Merlins Plan und alles andere so geklappt hat, wie es sollte? Hatte es mittels des Zeitparadoxon eine Berichtigung aller durch die Amulettkopien falsch gelaufenen Dinge gegeben? Das muss sich noch zeigen … wenn sie ins Schloss gehen.
Plötzlich geht alles ganz schnell. Nachdem Kelan gewahr geworden ist, dass Leonardo in ihm steckt, oder eher ein Splitter, aber DER einzig denkende Hauptsplitter schlechthin, wird er auch schon ausgelöscht. Das war’s für ihn.
Maaaaaan, echt jetzt?? Zack und weg?
Allein daran sieht man schon, was für ein Zeitgenosse Leonardo ist. Da hängt der Jahrhunderte lang mit und in Kelan ab und innerhalb von ein paar Minuten vernichtet er ihn einfach. In DEM Typen steckt nix menschliches mehr, in Kelan hingegen schon, da kann mich auch keiner von abbringen!
Also gut, das Ende kam also in der Tat ein wenig flott daher. Aber wie hätte es anders laufen sollen oder können?
Wenn man jetzt die inhaltliche Länge betrachtet, also, wie lange Leonardo in Kelan abgehangen hat, um irgendwann zum finalen Schlag auszuholen, dann war das jetzt nicht ratzfatz beendet, sondern ein von langer Hand geplantes Ende.
Leonardo hatte halt (noch) keine eigene Gestalt, was hätte er denn noch groß reißen sollen? Kelan war sogesehen noch "instabil", er musste ja immer wieder sein Amulett-Bad nehmen. Dazu schliefen die Ritter noch, dann die Sache mit dem "Q"-Biest. Es brauchte doch Zeit, bis eine Lösung da war, um sich dessen Gabe nutzbar zu machen.
Das alles hatte Leonardo ja mitgekriegt und auch, wenn ich den Knilch nie so richtig in seiner Sturm und Drang Zeit erlebt habe, so kommt er mir doch vor, als hätte er alles Mögliche, das er an Macht einheimsen könnte, auch mitgenommen. Also ließ er Kelan mal machen. Dazu dann die Nummer, die Schlossbewohner und den ganzen Ort auszulöschen … da wird die ganze Vorarbeit ja schon geleistet und er hätte jetzt nur noch seine Splitter wieder einsammeln müssen und sich ins gemachte Nest setzen können, um schließlich die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Sicher, JETZT hätte er ganz viel fieses Zeug anstellen können, den Plan um seinen neuen Körper, etc. hat er Kelan und damit uns ja ebenfalls schon dargelegt und dann natürlich auch direkt alles durchgezogen, aaaaaaber … wenn man mal ganz realistisch ist: wer hätte ihn dann noch aufhalten können, wenn selbst Merlin so ein Brumborium veranstalten musste, um 1. nicht selbst wieder zum Fiesling zu werden (warum haben die Fieslinge bloß immer per se so viel Macht anne Hacken?? *tztztz) und 2. um Leonardo, den Amulett-Kopien, Kelan und seinen Tausend Einhalt zu gebieten.
Diese Vorbereitung, die Dimension der Wunsch-Straße, der ausgeklügelte Plan an sich, das exakte Eintreffen Zamorras mit dem aufgeladenen Amulett zu dem Zeitpunkt zu dirigieren (und auch abzuspeichern, weil Merlin selbst da ja schon längst hinüber war), kurz bevor Leonardo im Begriff war, das alles durchzuziehen. Wäre es viel früher gewesen, dann hätte sich evtl. zu viel in der Vergangenheit verändert, das Auswirkungen auf die Zukunft hat. Wäre es später gewesen, wäre genau das die Folge, es wäre zu spät … alles umsonst, keine Rettung mehr möglich.
Mit den Tausend, in denen Leonardos Seelensplitter steckten (weil sie ja mit den Amuletten fusionierten) und er sich auf Grund dessen wieder ziemlich originalgetreu zusammenbasteln konnte UND der Gabe des getöteten Untötbaren, plus auch noch sein eigenes fieses Know how, als Artefakte das Amulett und den Dhyarra 9. Ordnung … er wäre sowas von unsterblich geworden!
Und wer hätte dagegen angehen können, wo doch schon/nur diese geballte Wunsch-Straßen-Kraft von langer Hand für diese eine Sache als einzige "Waffe" in Zamorras Stern geladen werden musste?
Wenn man sich das mal überlegt, dann wäre ein totales Erstarken Leonardos unter den von Kelan an sich gebrachten Umständen und Fähigkeiten zwar möglich gewesen, aber dann wäre wohl auch Zamorra nach ein paar Romanen beendet worden … weil alles andere überhaupt nicht logisch daherkommen würde. Zamorra wäre gottgleich rübergekommen, wenn er es dann noch geschafft hätte, Leonardo, einen Unsterblichen, zu besiegen.
Wie hieß es so schön, bzw. welche Theorie hat Nicole?
Das Sprüchlein der Kirche: Gottes Wege sind unergründlich …. Tja, die Wege des Universums wohl ebenfalls.
Man könnte es auch Theodizee nennen, die allgegenwärtige Frage, warum ein gütiger Gott so viel Schlechtes zulässt und als allmächtiges, überirdisches Wesen nichts dagegen unternimmt … ?!
Vor allem, wenn jemand Wege der Unsterblichkeit gefunden hat und es damit im Grunde wagt, Gott nachzueifern …
Mir hat auch dieser dritte und damit letzte Teil top gefallen und ich packe die dritte Amulett-Kiste aus. Da wären sie also wieder … abnorm viele Amulette, alle beisammen und im Endeffekt doch nicht (mehr) greifbar. Alles hat sich wieder in den Urzustand zurückversetzt (hab direkt geguckt, ob die Romane auch noch alle da sind. Sind sie! ). Was bleibt, ist eine megacoole Geschichte über den Orden der Tausend, Kelan, Thibaut und einem megamachthungrigen Ersten, alias Leonardo de Montagne, der einen Plan ersonnen hatte, die Weltherrschaft an sich zu reißen und unsterblich zu werden … der aber nicht mit so einem Plan Merlins gerechnet hat.
Und ein Ende gut, alles gut gibt’s soooo direkt auch nicht.
Dass William auf den letzten Metern doch noch das Zeitliche segnete … hmmm … ich kannte den Butler nur wenig, aber wenn er in den Romanen, die ich gelesen habe, vorkam, fand ich ihn immer gut. Er hatte so ne nette, trockene, pragmatische Art. Allerdings hatte er auch schon ein gewisses Alter … und dann waren sie mit Thomas auch zu zweit … Nachtigall, ick hör dir trapsen … außerdem ist er ja nicht totgeblieben, er ist quasi gestorben, als Zamorra und Nicole zurückkehrten. Ein Herzinfarkt, keine aufgeschlitzte Kehle. Ergo auch kein Überbleibsel von der Amulett-Sache, sondern ein trauriger, aber natürlicher Todesfall.
Und irgendwie find ichs auch echt schade, dass es sich jetzt ausgekelant, gethibautet und geamulettet hat … das waren lieb gewonnene Figuren, eingebettet in eine Storyline, die ich sehr cool, spannend, durchdacht und stellenweise (gerade hier in den letzten beiden Teilen des finalen Dreiteilers) auch sehr faszinierend fand.
Da alle Romane noch da sind und nix Merlins Zeitparadoxon zum Opfer gefallen ist, hindert mich nix daran, alles nochmal zu lesen, wenn ich es will!
Das Cover fand ich diesmal ziemlich gelungen. Weil man nicht gaaaanz genau sagen kann, obs Merlin ist oder Leonardo. Merlin könnte da gerade damit beschäftigt sein, ne Idee für das Dilemma seiner bitterbösen Essenz und/oder das der Amulettkopien zu ersinnen, Leonardo könnte gerade kurz davor stehen, die Amulettkopien zu kreieren, um sie mit der Essenz und seinen Seelensplittern zu füllen (auch wenn weder der Stern vor ihm liegt noch über ihm die schwarze Kugelwolke schwebt).
Der Gesichtsausdruck spricht irgendwie für Leonardo, weil Merlin wahrscheinlich nicht so fies dreingeguckt hätte, sondern eher panisch oder schuldbewusst, als er spitzkriegte, dass sein böses Inneres nicht vernichtet ist und dazu auch noch vom alten Leo gefunden wurde, um so viel Unheil zu stiften. Außerdem musste er sich sicherlich in der Dimension der Wunsch-Straße befinden, um die so zu konstruieren, dass sie das in vielen Hundert Jahren machte, was sie jetzt gemacht hat. So oder so, im coolen Gruselgrün, mit dem Alchemistenlabor und dem finster dreinblickenden Zausel wirkt es stimmig, düster und macht Bock aufs Lesen!
Merlins Stern weist mich im ersten Teil immer noch drauf hin, was ich verpennt hab zu machen und im zweiten gibt’s wieder ne kurzknackige Rezi von Dieter Krämer, der diesmal Stefan Henschs knöchernen Tomahawk unter die Lupe nimmt . Sehr lesenswert
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Ach, Sheila, du bist echt einzigartig. Ich habe jede deiner drei Rezis genossen. Wundert's dich? 😅 Das Beste: Ich habe mich jedes Mal komplett verstanden gefühlt bei dem, was ich dem Leser vermitteln wollte. Dass das - zumindest in deinem Fall - rundum gelungen ist, beweist du mit jeder Zeile. Die Mühe, die du dir mit der schon fast epischen Niederschrift von allem, was dich beim Lesen bewegt hat, gemacht hast, werde ich nie adäquat zurückzahlen können. So bleibt mir nur, mich ganz, ganz herzlich zu bedanken! Du bist ein Sonnenschein und machst mit deinem unglaublichen Enthusiasmus, wie Hauke Jacobsen es jüngst in einer Nord bei Nordwest-Folge ausdrückte, die Welt ein bisschen heller. 🫶