Der dunkle Engel Kamuel setzt sich in einer Kneipe zu einem Typen und quatscht ihn an, weil der Kerl etwas zugeben soll oder so. Kamuel merkt während ihres seitenlangen Gelabers , dass sein Gegenüber noch nicht bereit ist und tötet ihn mit einem Flammenkuss. Diese Eröffnungsszene zieht sich über ein quälendes Fünftel des Taschenbuches. Klingt erstmal nicht viel, muss man selbst gelesen haben. Natürlich gibt es haufenweise Zeugen in der Kneipe, aber das kümmert Kamuel nicht. So erreicht der Fall dann über Tanner die Spezialabteilung. Am Tatort werden die Zeugenaussagen durchgegangen, noch mehr Dialoge, toll.
Erst im zweiten Drittel des Roman setzt man zu ersten Ermittlungen an und durchsucht obligatorisch die Wohnung des getöteten Sam Elam. Viel finden sie nicht. Aber John und Suko haben wie immer aus dem Nichts heraus genau die richtigen Ideen und das perfekte Bauchgefühl, was hinter dem Angreifer stecken könnte. Für ein wenig Action platzt nun im richtigen Timing Kamuel in die Wohnung und greift die Geisterjäger direkt an. Nachdem er Suko niedergeschlagen hat, gibt er sich John gegenüber aber sehr redseelig und beantwortet brav alle Fragen. Das ist bis jetzt ein typischer JS wie aus einem Dark-Lehrbuch. Bedrohlich wirkt der Engel auf mich so nicht, egal wie stark er ist. Plaudert brav seinen ganzen Plan aus, toll. Als Kamuel seinem Gegner den Flammemnkuss verpassen will, greift überraschend Elohim ein. Den Sohn von Lilith und Raniel gab es damals ja auch noch. Was für eine schöne Überraschung. Kamuel haut lieber ab und weil der Roman noch weiter gehen muss, kann Elohim ihn nicht aufhalten oder einholen.
Elohim weiß, dass Kamuel schon mit dem TV-Moderator Amos Atkins gesprochen hatte. Da die Geisterjäger gerade keine bessere Spur haben, wollen sie mit ihm sprechen. Doch Kamuel ist schneller. Und dann findet die Bettgefährtin von Amos Atkins den Engel am Fenster auch noch so geil, dass sie ihm öffnet. Als Dank empfängt sie seinen tödlichen Flammenkuss. Das überzeugt Amos Atkins, Kamuel besser zu gehorchen.
John fährt indes erstmal nach Hause und legt sich schlafen. Der Tag war anstrengend genug, wieso auch Amos Atkins warnen? Zum Frühstück bei Suko gibt es Eier mit Schinken und Orangensaft. Dann geht es zu Sir James zu einer Lagebesprechung. Hier fragt sich Sir James das gleiche wie ich. Wieso haben John und Suko nicht schon längst etwas unternommen? Weil Amos Atkins nicht im Telefonbuch steht. Und seine Adresse ist auch nirgends hinterlegt? Oder mal bei seinem Sender vorstellig werden und die Polizistenkarte ausspielen? Naja, muss Sir James das halt übernehmen und sich die Privatnummer sowie Adresse des Moderators durchgeben lassen. Da er nicht ans Telefon geht, fahren die Geisterjäger endlich zu ihm. Er macht nicht auf, also brechen sie wie üblich einfach durch ein Fenster ein, das sie einschlagen. Da sie nur eine weibliche Leiche und nicht ihn in der Wohnung finden, versuchen es es auf dem Studiogelände.
Für Amos Atkins ist es eh zu spät, der dient jetzt Kamuel. Seine verborgenen Engelskräfte wurden erweckt und er ist auf alles gefasst. Außer auf zwei Geisterjäger, die ihm über sind. Als die ihn wegen der Toten in seiner Wohnung befragen, wird er überheblich und greift sie an. Nach einem Hinweis von Elohim hat John vorsichtshalber das Schwert des Salomo eingepackt und das hat jetzt offenbar ein eigenes Bewusstsein, das war mir neu. Von selbst schnellt es aus Johns Hand und fliegt auf Amos Atkins zu, um ihn zu durchbohren. Tolle Show.
Auf den letzten paar Seiten muss noch Kamuel vernichtet werden. Also taucht der brav auf und will John das Schwert abnehmen. Dieses mal wird die Waffe nicht von selbst aktiv und John steht dumm da. Aber als er die Kreuzformel ruft, nimmt das Schwert des Salomo sich doch ein Herz und vernichtet den dunklen Engel. Am Schluss hören die Geisterjäger noch Elohims Stimme, der furchtbar stolz auf sie ist. Schön.