Diesen Roman hätte man auch "Die Geister von Cargill" nennen können aber die "Bestien aus dem Todesmoor" trifft die Story eigentlich auch.
In Schottland in einem Moor in der Nähe von Cargill gibt es zornige Geister, welche Spaziergänger in Vollmondnächten meistens töten. Die Besucher, welche ihnen wohlgesonnen sind werden verschont und ihnen Wünsche aller Art erfüllt bis zum Tage X, an denen sich die Geister die vorher versprochenen Seelen derjenigen holen, die Wünsche erfüllt bekamen.
Die Geschichte dreht sich im Wesentlichen um den Chefbuchhalter James Parr in Dundee/Schottland. Zusammengeschlagen von Kriminellen, die sein Chef angeheuert hat, nachdem Parr mit dessen Frau eine Liebschaft eingegangen ist, sinnt er auf Rache und kommt an ein Buch, welches sich mit den Geistern in Cargill befasst. Voller Hass beschwört er die Bestien aus dem Todesmoor und nachdem James seinen ersten Mord begangen hat, sind ihm die Geister wohlgesonnen und erfüllen ihm seine Wünsche.
Ich würde diesen Roman als guten Durchschnitt in der Gespenster-Krimi Reihe bezeichnen. Es kommen zwar durchaus einige Leichen vor und an Grusel spart diese Story auch nicht, aber an die beiden vorher gelesenen kommt er nicht ran. Trotzdem gefällt mir der Schreibstil von Fritz Tenkrat. Der Roman lässt sich flüssig lesen und keine Langeweile aufkommen.
Besonders gut haben mir die schmuddelige Wirtin Olivia Hardy in Cargill, sowie die Alte mit der Krücke gefallen und ein Schmunzeln auf meine Lippen gezaubert. Aber auch der Gnom in der Hütte am Moor kann überzeugen. Klasse ist es auch wie die Geschichte vom Anfang bis zum Ende sich wieder vereinigt, obwohl hier doch besondere Vorgehensweisen ziemlich absehbar waren. Trotzdem ist es toll beschrieben, wie James Parr sich nach und nach mit seinem Erfolg charakterlich immer mehr seinem alten, verhassten Chef Mark Parker annähert.
Das Cover von Enrich hat bis auf den Vollmond mal wieder gar nichts mit der Story zu tun, gefällt mir aber ganz gut. Das Gesicht rechts könnte wohl Hannah darstellen, aber der Zombie links kommt im Roman nicht vor und wirkt mit den Fledermäusen und dem Vollmond fast schon trashig.
Erneut hat AFM einen Kracher geschrieben, der seinesgleichen sucht.
Genial, wie sich der vermeintliche Held und Sympathieträger zum Antagonisten wandelt. Zu Beginn drückt man ja sogar noch die Daumen, dass der Mordanschlag auf Mark auch glückt, aber danach ... es tun sich enorme menschliche Abgründe auf, wobei ich vermute, dass es nicht an James selbst lag, sondern Teil des Preises war, den er zahlen musste.
Ein Roman
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