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Der Roman "Madame Mystique" (John Sinclair Taschenbuch 257) beginnt mit einem Streitgespräch zwischen der offenbar eifersüchtigen Glenda und John, weil der von einer Unbekannten zu einer Party aufs Land eingeladen wird; sie glaubt nicht Johns Beteuerungen, dass er diese Tabea nicht kenne. Das ganze wird auf drei Seiten in Dialogform serviert, eine bekannte "Stärke" des Meisters, und das prompt im nicht minder berüchtigten "das muss man so sehen" endet. Zum Glück geht's dann sprachlich relativ normal weiter. Auch die Tierärztin Maxine Wells wurde eingeladen, sie freut sich darauf, die Tierkommunikatorin Tabea persönlich kennenzulernen, von der sie bislang nur die Bücher kannte. Kaum angekommen, wird Max aber von wild gewordenen Pferden attackiert, die im letzten Moment von Tabea zurückgepfiffen werden. Maxine schnüffelt danach in den Nebengebäuden herum (habe ich erwähnt, dass Tabea ein Landhotel mit angeschlossenen Stallungen führt?), wird aber schnell von zwei Eulen in Schach gehalten, die sich auf ihre Schultern setzen. Tabea zeigt ihr wahres Gesicht, Max wird in den Stall gesperrt, zu drei ausgewachsenen - Leoparden! Mittlerweile ist John angekommen, und muss sich den Verführungkünsten von Tabeas Assistentin erwehren. Das gelingt soweit, doch bald wird auch er von Tabea konfrontiert. Die Einladung war eine Falle - Überraschung! Tabea kannte den durchgeknallten Wissenschaftler Elax, der Carlotta erschaffen hat. Sie will sich für dessen Tod rächen, Max und John sollen sterben, und Carlotta einkassiert werden. Letztere taucht wie der sprichwörtliche Gott aus der Maschine auf, die Leoparden und Tabea werden getötet, letztere gibt sich als Schamanin zu erkennen, auf ihrer Stirn ist quasi das Negativ vom Drudenstern magisch aufgebracht, der auch auf Johns Kreuz zu sehen ist, und dieses Kreuz will sie besiegen, doch der Talisman war stärker. Was aus der sexy Assistentin von Tabea wurde, ist unklar.
Ein ziemlicher Langweiler, mit einigen Schludrigkeiten. Am meisten hat mich wohl geärgert, dass Carlotta fast gar nicht vorkam, und nur zum Showdown herbeigeflattert ist.
Das Titelbild war im Original ein preisgekröntes Foto eines afghanischen Mädchens, das damals das Titelblatt des National Geographic schmückte und um die ganze Welt ging.
Duftmarken (eine Auswahl):
- Tabea sagt, sie würde sich jetzt "um Tabea kümmern" (gemeint war Maxine)
- Tabea Ryder mutiert später einmal zu Ryker, wohl zuviel Star Trek Next Gen geguckt
- Maxine will vor den wild gewordenen Pferden nicht davonlaufen, sonst "sähen die Pferde in ihr eine Beute"; ich hielt die Viecher bisher für Grasfresser, nicht Raubtiere, die auf Beutefang gehen?
Aktuell in der Sonderedition erschienen, neues Titelbild, das okay ist. Von mir gibt es ein mittel, da nichts wirklich Großartiges passiert. Aber schlecht fand ich den Roman auch nicht. Madame Mystique kann mit ihrem satanischen grünen, nicht mit dem blauen Auge Tiere beeinflussen, aber außer drei Pferden, zwei Eulen und drei Leoparden bekommt man da wenig geboten. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Schneedrache am 05.04.2025 14:08.
Tierärztin Maxine Well steht neben John auch auf ihrer Liste, es geht um Rache für den Tod von Prof. Elax.
Wo Maxine ist, ist auch Carlotta nicht weit. Carlotta ist in dem Roman aus dem Jahr 2002 anscheinend 12 Jahre alt. Sie ist neben Johnny Conolly wohl eine der wenigen Figuren, die spürbar älter werden, nehme ich mal an. Am Ende ist es ihr persönlicher Einsatz, der John und Maxine rettet.
Es passiert nichts wirklich Großartiges, für einen Sonderroman ist das Heft tatsächlich etwas enttäuschend, nicht mehr als ein Fall der Woche, da eben nur wenig an Hintergrundstory entwickelt wird. Man erfährt zwar, dass Madame Mystique so etwas wie eine Bewunderin von Professor oder Doktor Elax ist, aber das ist viel zu wenig, um der Geschichte einen tieferen Sinn zu geben.