Interessant finde ich bei dieser Geschichte nicht so sehr den Vampir als solchen, sondern das Mysterium um die Kane-Geschwister und ihr Haus und diese Überlagerung von Vergangenheit und Gegenwart. Der vampirische Mr. Keystone spielt ohnehin nur eine untergeordnete Rolle - obwohl er durchaus Furcht einflößend und beeindruckend beschrieben wird. Natürlich war das Exposé entsprechend zurückhaltend und nicht sonderlich actionbetont, aber später hat es Appel nicht mehr allzu oft geschafft, derart stimmungsvoll zu schreiben. Und die paar ungeklärten Aussagen/Widersprüche, warum zum Beispiel Mr. Keystone Phillip, den er doch fürchten sollte und ihn auf diese Weise los werden könnte, vor den Rockern rettet, nehme ich da gerne hin. __________________
Eine tragische, traurige und dennoch letztendlich rührende Geschichte, in der Dorian Hunter eine eher passive Rolle einnimmt und die Figur des Phillip Hayward einen nachhaltigen Auftritt bekommt. Und dass letztendlich ein Teil des Mysteriums ungelöst bleibt, verleiht dem Roman eine ganz besondere Note.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Zitat:
Original von Olivaro
Und die paar ungeklärten Aussagen/Widersprüche, warum zum Beispiel Mr. Keystone Phillip, den er doch fürchten sollte und ihn auf diese Weise los werden könnte, vor den Rockern rettet, nehme ich da gerne hin.
Das habe ich zuerst auch gedacht. Konnte ich mir aber durchaus logisch herleiten.
Phillip muss bei den Kane-Geschwistern ankommen, damit diese ihn töten. Hätte man ihn am Bahnhof krankenhausreif gerprügelt wäre er nie da angekommen. Die Klischeerowdies hätten ihn auch abstechen können, aber das wären alles Spekulationen gewesen. Bei den Rockern hätte Keystone die Kontrolle abgegeben. Bei den Kanes hatte er die volle Kontrolle. Naja nicht wirklich, die weigern sich ja Phillip zu töten. Aber das ist eine andere Sache.
Ich frage mich da eher immer noch, warum man keinen Profikiller auf Phillip ansetzt, sondern solche unzuverlässigen Zivilisten. (Weil Phillip dann mit ziemlicher Sicherheit ziemlich schnell ziemlich tot wäre und man ihn nicht mehr als Figur benutzen könnte, schon klar ^^)
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