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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Weitere Serien » Geister-Krimi » 1-200 » Band 26: Der Henker von Greenock
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Perkins
Gast


28.03.2012 18:09
Band 26: Der Henker von Greenock
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Keiner war vor ihm sicher.
Die Scheibenwischer des knallroten Hillmans konnten die Wassermassen kaum noch bewältigen, die aus bleigrauem Himmel stürzten und wie eine Sintflut das Land westlich des Loch Lomond heimsuchten. Der Westwind driftete den Regen gegen die Front des Wagens, der einsam seines Weges zog, im ersten Gang gefahren, humpelnd und holpernd, weil die Strecke aus einer ununterbrochenen Kette von Schlaglöchern zu bestehen schien.
Angestrengt spähte die hübsche junge Norma Paisley in die Nacht, um den rechten Pfad nicht zu verfehlen, der in eigenwilligen Kurven am Rand des GreenockMoores entlangführte und aus zwei tief ausgefahrenen Spuren bestand und einem Rest von Asphalt, der den nächsten Frost kaum überstehen konnte. Niemand schien daran interessiert, die einzige Verbindung zwischen dem Dorf Greenock und der Außenwelt zu erhalten. Selbst für die Verhältnisse des schottischen Hochlandes lag die Siedlung ungewöhnlich einsam, nur noch bewohnt von knapp einhundert alten Leuten, die nicht mehr die Wahl hatten zwischen Auswanderung und Arbeitssuche in den größeren Städten, sondern sich mühsam mit ein wenig Landwirtschaft und Tierhaltung über die Runde brachten.
Freiwillig wäre Norma Paisley nicht allein in diese gottverlassene Gegend gekommen. Sie gehorchte nur dem Befehl des gestrengen Chefredakteurs der »Finnart News«, der für den lokalen Teil eine Serie über Eigenheiten und besondere Vorkommnisse der schottischen Heimat plante und in einer uralten Chronik Hinweise über den »Henker von Greenock« entdeckt hatte. Danach schien es sich um eine skandalumwitterte Persönlichkeit des sechzehnten Jahrhunderts zu handeln, die im Auftrage des vierten Earls von Greenock mehr Menschen vom Leben zum Tode befördert hatte, als die ebenfalls namentlich genannte Hebamme des Ortes zum ersten Schrei verhelfen konnte. In der Wahl der Mittel schien der Scharfrichter besonders rege Phantasie entwikkelt zu haben. Da war die Rede von Würgen, Brennen, Hängen und Pfählen, von Sieden in kochendem Öl, Abziehen der Haut bei lebendigem Leibe, Versenken im Moor, zu Tode hetzen mit Bluthunden und Blenden der Delinquenten...


Autor: Gerald Morphy

Titelbild von Rafael Cortiella
(Künstler ermittelt von Shadow)

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