Ich weiß nicht, wer hier Mod ist. Aber wenn ein neues Unterforum für die HorrorFactory steht wäre es nett, wenn man den Thread verschieben könnte. __________________
Als Kenner erwartet man einen Hohlbein und bekommt einen Hohlbein. Eine völlig solide Geschichte, wie von Hohlbein gewohnt mit einigen Copypaste-Passagen versehen. Nichts besonderes und im im Endeffekt nach Schema F, aber immerhin kein Reinfall. Mehr erwarte ich von diesem Autor gar nicht.
Die Geschichte ist in zwei Kapitel zu unterteilen, die 5 Jahre auseinander liegen und denen ich auch unterschiedliche Intentionen andichten würde. Im ersten Teil geht es um einen kleinen Schuljungen in der Zeit um 1900, wie man anhand der Beschreibungen mutmaßen kann. Er wird von älteren Jungs gemobbt und verprügelt, flieht eines Tages vor ihnen in ein unheimliches Haus, wo es zur Konfontation kommt. Dort rafft er sich im Angesicht des Todes auf und wendet sich gegen seine Peiniger. Doch er tötet sie nicht, sondern will nur „ihr Freund sein“. Dieser Teil ist bis hierhin im gewohnten „Jugendbuchstil“ von Hohlbein gehalten. Nicht wirklich anspruchsvoll aber bildlich beschrieben, erinnerte mich an Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Beim Rest der Geschichte ändert sich daran nichts, nur das Finale gibt dem ebook eine erwachsene Note. So sind sie nach dem großen Zeitsprung tatsächlich befreundet. Zum Finale tötet das frühere Mobbingopfer die Schläger nun genüsslich und qualvoll. Dann gibt es noch den üblichen mysteriösen Indianer, der im Endeffekt aber nur den Sinn hat, mit seinem Holzbein die Tatwaffe bei der Rache zu liefern. Und irgendwie ist da noch ein fiktiver Pakt mit dem Tod, der nicht ausreichend beleuchtet wird und eigentlich nur ein medizinisches Skelett im unheimlichen Arzthaus ist.
Unlogische Passagen oder simple Erzählungen kann man gut auf die einfache Sichtweise eines neunjährigen Jungen schieben. Das mache ich dem Roman zuliebe auch so gut ich kann. Ändert vom „hohlbeinschen Schreibstil“ abgesehen aber nichts daran, dass es erstens in der Geschichte keinen Grusel oder wirklichen Horror gab. Und zweitens ist die einfach gestrickte Geschichte maximal traurig. Für mich die Story eines psychisch gestörten Mobbingopfers, das später an seiner Schule Amokläuft, transportiert ins frühe zwanzigste Jahrhundert.
Ich hatte das ebook an 2 Tagen durch. Gestern Abend spontan angefangen und gerade eben fertig gelesen. Es war in diesem Fall wirklich nur eine Kurzgeschichte, die Lesezeit würde ich auf eine bis zwei Stunden setzen. 1,50€ ist nicht viel Geld. Wenn ich die Lesezeit und den Lesespaß betrachte bin ich aber ganz nüchtern betrachtet unzufrieden, ist mit 50 Cent zu teuer. Zum Glück muss ich nicht so stark auf jeden Cent schauen und kann das verkraften. Die nächsten Geschichten sind dann hoffentlich länger, innovativer und besser geschrieben.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Eine kleine Geschichte mit fiesem Ende die wieder mal bewiesen hat, dass ich mit Hohlbein nicht mehr wirklich warm werde. Seine Erzählweise sagt mir absolut nicht mehr zu. Irgendwann stutzte ich auch. Und zwar an der Stelle, wo auf einmal
Trotzdem bin ich umso mehr auf die weiteren Folgen gespannt. Das ist ja das schöne an einer Reihe: Die Geschichten sind in sich abgeschlossen, ohne einen festen Serienhelden zu haben. Insgesamt war das ein solider Start, aber da geht noch was.
Schulnote: 3