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Dieser Band hat mich wieder gefesselt und lief irgendwie so ganz anders, als ich gedacht habe. __________________
Es ist ja der zweite Teil, und in dem ersten ging es ja ganz salopp um das Erscheinen oder die Rückkehr (oder wie auch immer) der Eisgöttin, die in die Dimension Twilight Citys eindringen wollte, dies mit Sicherheit nicht aus guten Absichten. Das ganze begleitet von dem 100-jährig wiederkehrenden Schnee. ABer um sie ging es so gar nicht mehr, aber da wird bestimmt noch was kommen.
Was bleibt ist der Schnee mit seinem Virus, den er nach und nach verteilt.Und so geht es um Sergeant Karjahns Kampf, die Lösung des Virus-Problems zu finden und um Wynn, der die befallene Abby retten soll, weil Sir Rogers Diener Esrath ja zumindest annimmt, Sergeant Karjahn kann das Wissen zur Lösung haben. wynn soll ihn finden, findet aber Bella, und nach und nach führen alle Wege zusammen zu Sir Rogers Haus. Es passiert so einiges, auch hier noch unerwähntes und die Welt wird immer interessanter.
Ein Highlight bezüglich Wynn habe ich in den Fragen und Antworten erwähnt, hier wird ja auch schon Bezug genommen.
Ein Spitzenband, ich freue mich auch schon, wie so manche Pfade weitergehen, auch mit dem Herrn des rotes Sees.
Ein klares Top!
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
Also doch keine Tentakelmonsterviren. Ich wollte keinen Trash und habe stattdessen gute alte Zombie-Infizierte bekommen. Da will ich mich nicht beschweren, dass diese Lösung etwas altbacken ist. Die Monster sind in der Fortsetzung der Geschichte sowieso nur Beiwerk, es gibt interessantere Momente. __________________
Abby ist wie viele in TC von der Schneekrankheit befallen. Ihre Hexenkräfte verhindern, dass sie sich verwandelt – vorerst. Zum Glück weiß sie, wer ein Heilmittel oder einen hilfreichen Hinweis kennen könnte. Sergeant Kajahn, natürlich jemand von dem allseits involvierten Polizeiduo. Also schneit es doch nicht zum ersten mal in TC. Und es gibt demnach Aufzeichnungen oder Überlieferungen zu der Seuche.
So macht sich Wynn auf den Weg zur Polizeistation und bekommt in wichtigen Momenten Hilfe vom Zufall. Als der Sweeper hinter ihm her ist wird dieser von einem Monsterangriff abgelenkt. Als die Wachen an der Polizeistation ihn nicht reinlassen wollen werden diese von einem Monsterangriff abgelenkt. Rafael hätte sich für eine der beiden Szenen ruhig eine andere Lösung einfallen lassen können.
Kajahn ist tatsächlich schon unterwegs, einen Kontakt aufzusuchen. Also geht es für Bella und Wynn hinterher. Jedoch stellen sich ihnen Kuttengestalten in den Weg, die Wynn mitnehmen. Es gibt also eine Gruppierung, die jegliche Grenzüberschreitung in und aus TC überwachen. Bis jetzt sind sie nicht eingeschritten. Jetzt hat der Geist oder eine magische Botschaft von Sheily Conolly einen Weg hierher gefunden. Wie? Ist es wirklich Sheila oder etwas anderes? Eine Finte der Dämonen? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Hoffentlich gibt es bei JS eine Szene dazu, das wäre ein schöner kleiner Crossover-Moment der beiden Serien. Es wäre schade, wenn man dem Leser ohne Erklärung mit diesem wichtigen Ereignis allein lässt. Ich persönlich bin nicht vor Freude aufgesprungen, sondern habe für mich damit abgeschlossen, dass DL eine eigenständige Serie bleibt und Wynn ein eigenständiger Charakter ist. Dennoch könnte es entscheidend sein.
Belly muss ihren Kollegen allein helfen, an das Heilmittel zu kommen, was natürlich nicht so einfach ist, wie es scheint. Im Anschluss gibt es ein gutes Beispiel für Heftromanzufälle, die mich nicht so stören. Den ganzen Tag schon kommt außer Rauschen und ein paar Wortfetzen nichts durch das Funkgerät. Ausgerechnet jetzt funktioniert es aber kurz und Bella erfährt, dass die Sweeper auf dem Weg zu Abby sind, um die Infizierte zu töten. Das ist aber nicht handlungsrelevant, Bella wäre sowieso dorthin gefahren, um einen Teil des Heilmittels abzuliefern. Sie ist jetzt höchstens hektischer unterwegs.
Das Finale hat mich am meisten bewegt. Ich sehe die Sache anders, als der Autor sie darstellt. Klar, in einer moralisch sehr naiven Welt voller böser Drachen und strahlender Drachentöter-Ritter wäre die Situation sehr einfach. Die bösen Sweeper wollen Abby töten und Bella hindert sie daran. Wie mutig von ihr, sich gegen die eigenen Kollegen zu stellen. Für mich waren sie aber im Recht. Abby war infiziert. Die Truppe weiß nicht, dass Sir Rogers Tochter schützende Hexenkräfte hat und auch vom Heilmittel haben sie keine Ahnung. Sie wollen die Seuche nur so gut es geht eindämmen. Hier geht es nicht um Gefühle, weil eine Tochter oder gute Freundin stirbt. Hier geht es um das Schicksal der gesamten Stadt. Ob die Motivation von D'Kol fragwürdig ist kann man ihm nur unterstellen und ist zweitrangig. Mit seinem Wissensstand hat er das richtige getan und wurde von Bella daran gehindert. Sie hilft dabei ihn und die anwesenden Sweeper zu töten und dann vertuscht man die Sache auch noch. Zur Hölle, Bella hätte wenigstens versuchen müssen, die Lage erst einmal friedlich zu klären. Zeigen, dass sie ein Heilmittel bei sich trägt und die Säuberungsaktion damit überflüssig geworden ist. Wäre D'Kol dann uneinsichtig geblieben, man hätte gegen ihn vorgehen können und ihn in Notwehr töten. Außerdem, ich mochte den Schleimdämon in seiner Rüstung sehr. Schade um ihn. Nein, so einfach wie Rafael es dem Leser hier machen will, ist die Lage ganz und gar nicht.
Und ein zweiter Gedanke zu DL an sich, die ich immer noch als „besondere“ Serie wahrnehme. Bei JS geht es den Zivilisten oder ganzen Siedlungen nur sehr selten an den Kragen. Es sei denn Ian Rolf Hill tobt sich richtig aus. Bei DL passiert seit Wynns Eintreffen ständig etwas. Mittlerweile müsste TC leergefegt sein. Amoklaufende Vampire in der Stadt, amoklaufende Hummermenschen im Hafenviertel, unplanmäßiges Auftauchen der Rächter, Mächtige Legendenwesen die sich ihre Opfer holen und jetzt diese Seuche. Das alles in nur einem abgeschlossenen Gebiet, das außer Geburten keinen Bevölkerungszuwachs bekommt. Ich lasse DL diese und andere künstlerische Freiheiten, sonst könnte ich mich nur noch aufregen. Und das wäre bedauerlich, denn auf ihre Art ist die Serie toll.
Deshalb wird es mit einer Topnote auch prinzipiell schwer, denn so richtig kritiklos mitreißen wie „normale“ Gruselserien kann DL mich nicht. Hier gibt es aber mal eine „künstlerische Topnote“ von mir, damit das überhaupt mal was wird. Hauptsächlich wegen Sheilas Auftauchen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Endlich kann ich nun JS 2060 lesen __________________
Eine erneuter Hochgenuss gruseliger Literatur.
Mich würde interessieren, ob Wynn oder Bella, oder beide, oder Abby oder Karl-Heinz sich mal die 'alten, leerstehenden Gebäude' anschauen (deren Besitzer entweder auf dem Schiff veschwunden sind, oder wie jüngst im vorliegenden Roman, gestorben wurden ), die ja mitunter bestimmt noch sehr interessante Artefakte bieten, von der ganzen Literatur abgesehen... Außerdem könnte man dann die Keller und Kanalisation von Monstren und anderen Kreaturen säubern
Ein Top Roman!
Bin gespannt wie das sehr dezimierte TC sich erholt.. oder wohl auch nicht...
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Ah... ich sehe, ich bin der einzige, der kein "top" gezückt hat. Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Wynn am 17.05.2018 23:51.
Aber: Nach dem doch enttäuschenden ersten Teil (zu fahrig, zu viele Plot-Fehler), haben wir hier wieder Gripp. Die Atmosphäre erinnert mich in ihrer Plastizität an dystopische Comics, was ein gutes Zeichen ist. Der Schnee - die Infizierten - die Sweeper-Einheit - Wynn in der düsteren, gefährlichen Stadt auf der Suche nach Kajahn - der Gorgoyle - das sit stellenweise einfach grandios
Und Abby liegt darnieder und ficht ihren eigenen Kampf. unterstützt von Esrath (den ich immer dann am besten finde, wenn er sich in seine Bestandteile auflöst und davon weht).
Dann fliegen auch noch Vampire über Wynn hinweg, von denen jeder eine junge Frau in seinen Fängen hält - was für ein bizarres Bild, einfach mal so eingestreut.
Tja, und dann sind da auch noch die Kuttenträger, die Wynn entführen, als er gerade mit Bella Tosh im Panzerwagen der ehemaligen Piraten Kajahn hinterherjagt, weil der angeblich weiß, wie der Infektion beizukommen ist.
Die Passage zwiwchen Kajahn und Tolisson ist dann eben genau jener Schwachpunkt, der den Roman an der Topwertung vorbeischrammen lässt; sie wirkt zu schnell hingeschrieben, da stimmt der Rhythmus zum Rest nicht ganz.
Der rote See und Sheila ist auch so eine Sache zwischen grandios und fragwürdig. Ich habe mich zum Beispiel gefragt, warum man Wynn nicht ermöglicht, die Dimensionen zu wechseln, schließlich dürfte das ja ein gangbarer Weg sein. Man hätte ihn doch überwechseln lassen können, wo er dann selbst beschließt, wieder nach TC zurückzukehren. Damit hätte man die Schraube bis zum Äußersten gedreht. Aber wahrscheinlich gibt es mit dem roten See ohnehin andere Pläne ...
das ist also kein Kriterium; aber dass die Kuttenträger Wynn irgendwo in der Pampa absetzen, das ist schon ein starkes Stück!
Nun, sei es wille-wolle ... das Ding hier rockt!
Ich mach das mal wieder mit den Henkern, davon gibt es 8 von 10:
Achund bevor ich's vergesse... DAS Zitat der Woche:
Bella stöhnte. Immerhin lebe ich noch, schoss es ihr durch den Kopf. Sonst könnte ich wohl kaum stöhnen.