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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Ein typischer Brückenroman mit seinen ruhigen Passagen in denen nicht wirklich etwas spannendes oder gar interessantes passiert. Im Nachhinein ist mir natürlich bewusst, warum der Koch-Plot im Kloster wichtig ist. Trotzdem war diese Handlung mit Claire und Mysati weder mein Geschmack noch interessant für mich. Die einleitende chaotische Autofahrt hat mich eher genervt als belustigt. Dazu mehrmals im Heft durch verschiedene Figuren als Medium Simons politische Meinung zu Donald Trump, das brauche ich nicht. __________________
Ähnlich verhält es sich mit der Vergangenheit von Parisi. Im Nachhinein ist diese Passage wichtig. Beim Lesen hätte ich sie lieber als vom Heft gelöst Kurzgeschichte gehabt.
Einzig die Geschehnisse in der Bibliothek mit Ted fand ich wie im ersten Teil schon sehr interessant. Und nicht zu vergessen die Einleitung aus Sicht des Bösewichts. Eingängig geschrieben, dieses Ritual. Leider liegt der Fokus auf dem Smalltalk und den Kochkursvorbereitungen im Kloster. Spannung ist etwas anderes, die Absätze haben ziemlich die Luft aus der Handlung gelassen. Aber gut, Simons Entscheidung eines Plotaufbaus, den man so hinnehmen muss und der auch nicht wirklich schlecht ist.
Wirklich meckern muss ich bei den Zufällen. Davon gibt es so einige wirklich schlimme. Das Finale im Kloster mag packend geschrieben sein, aber die Umstände unter denen die handelnden Personen dort sind kann ich nur als fürchterlich betiteln.
Natürlich findet der Angriff statt als Mysati und Claire einige Tage wegen dem Kochkurs da sind. Sowas kann ich gern als Heftromanzufall hinnehmen. Einige Stunden zuvor hat die Köchin mit Parisi gesprochen und vermutet, dass seine dunkle Vergangenheit ihn irgendwann einholen könnte. Irgendwann ist dann wenige Stunden später. Obwohl Parisis alter Feind aus einem anderen Grund in dem Kloster ist und gar nichts von Parisis Anwesenheit weiß. So ein Pech aber auch! Gerade zum Zeitpunkt des Angriffs ist Ted auf dem Weg zum Kloster um mit Mysati zu sprechen und stolpert als helfende Hand mitten in den Kampf. Als wäre das nicht genug sind auch Zamorra und Nicole spontan ohne Absprache von Frankreich nach Rom aufgebrochen und kommen gerade rechtzeitig an, um zu helfen. Es ist zum Haareraufen. Wie einfach kann man es sich eigentlich machen? Ein solcher Zufall um einige Tage ist für mich total annehmbar. Ein solcher Zufall um wenige Stunden ist ein kleiner Kritikpunkt zum Nörgeln. Mehrere solcher Zufälle um wenige Stunden auf einem Haufen ist inakzeptabel für mich.
Zusammengefasst fand ich den Großteil der Handlung uninteressant. Das Finale konnte mich nicht überzeugen. Teil 1 sehr gut, Teil 2 gerade noch durchschnittlich. Teil 3 wird von Anika Klüver geschrieben, in die ich mein vollstes Vertrauen setze.
(5 von 10 Amuletten)
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Wirklich meckern muss ich bei den Zufällen. Davon gibt es so einige wirklich schlimme. Das Finale im Kloster mag packend geschrieben sein, aber die Umstände unter denen die handelnden Personen dort sind kann ich nur als fürchterlich betiteln.
Das fand ich auch etwas zu viel. Zufällig erscheinen Ted, Zamorra und Nicole zur gleichen Zeit im Kloster um dann gerade dann einzugreifen, als es Mysati und Claire an die Haut gehen sollte. Und Zamorra und gleich in die Küche gestürzt, während Ted das erste Stockwerk und Nicole das zweite gesäubert hat und alle jetzt gleichzeitig in der Küche erscheinen - ohne sich vorher abgesprochen zu haben. Sehr dehnbar die Zeit, um alles gleichzeitig zu schaffen.
Ansonsten fand ich den Roman aber gut. Auch die Vergangenheitspassage. Im Gegenteil, die hat mir gleich die Figur des Schulleiters näher gebracht. Bin gespannt, wie es mit Marco (den Hirtenjungen) etc. weiter geht.
Das zufällige Ende hat aber auch bei mir zu Minuspunkten geführt, trotzdem bekommt der Roman am Ende ein 6/10 von mir.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung