Blutjagd __________________
Der junge Kellner flog durch die Luft. Allerdings nicht freiwillig. Ezra York, der Vampir, hatte ihn mit seinen Bärenkräften gepackt, blitzschnell angehoben und über den Tisch des Speisewagens geschleudert, geradewegs gegen ein menschliches Ziel, den Reporter Bill Conolly. Der hatte noch versucht, sich zu ducken und auszuweichen. nicht mehr möglich. Der Versuch war im Ansatz steckengeblieben. So traf ihn der Körper ziemlich hart, bevor er über Bill hinwegsegelte. Der Kellner mit den dunklen Haaren prallte auf die Tischplatte, rutschte ab, erreichte die Sitzbank des Vierertisches und blieb dort liegen. Er war benommen, er hatte kaum mitbekommen, was man mit ihm angestellt hatte. In seinem Kopf tobten die Schmerzen, und er spürte, wie aus der Nase das warme Blut lief.
Cover: Rodriguez
Erscheinungsdatum: 10.5.1999
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Leider flacht der Roman am Ende etwas ab.
Ezra York entpuppt sich als einer der Urvampire und kann dennoch ohne Probleme - von Estelle - mit Johns Kreuz gekillt werden. Nur: wenn er doch so supermächtig ist, hätte er ja, wenn er Estelle jetzt aus Prinzip tot sehen will (da ihr Blut für Vampire ungenießbar ist) einfach killen können, indem er zB den Zug entgleisen lässt, den Zug anhebt und aus einen Metern einfach fallen lässt etc - das sollte so einem "Urvampir" ja möglich sein. Vor allem wenn er erklärt, dass er schon lange vor den Menschen existierte. Was natürlich dann seltsam ist, denn wenn er in einer "Menschlichen Form" Menschenblut saugen muss um weiterzuexistieren, was hat er damals getan? Er sagte es ja: es gibt ihn länger als die Menschheit.
Positiv: erneut spielt John nur eine Nebenrolle. Bis zur Mitte des Romans ist der dabei anzureisen, sodaß Bill die Hauptarbeit hat.
Wäre das lahme Ende nicht, oder wäre Ezra einfach nur ein normaler Vampir, wäre es ein Top gewesen. So jedoch ist nur ein SEHR GUT drin.
Und wieso der Engel nun Estelle damals vor dem Ertrinken gerettet hat, bleibt auch dessen Geheimnis. Dennoch ein toller Zweiteiler und ja, ich verstehe, wieso ich damals dabei geblieben bin.