Im Text von Vampir-Horror-Nr. 63 (Dämonenkiller 11) "Die Todesengel" findet sich nur einmal der Name von Lilian Hunter und zwar im folgenden Absatz:
Coco sagte nichts darauf. Sie dachte daran, daß auch Dorians Frau Lilian in der O'Hara-Stiftung untergebracht war, seit sie von den Dämonen in den Wahnsinn getrieben wurde; und Coco wußte, daß Dorian seine Frau immer noch liebte; und sie war sich nicht im klaren darüber, ob sie nun eifersüchtig sein sollte oder nicht.
Im Vorschautext für Dorian Hunter 11 "Die Todesengel" steht ja folgendes:
Als Dr. Deming, der Leiter der O'Hara-Stiftung, die Leiche kurz darauf entdeckte, wurde ihm beim Anblick der furchtbar zugerichteten Toten fast übel. Er überwand sich, zerrte die Leiche ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Er musste sich um seine anderen Patienten kümmern, allen voran um – Lilian Hunter …
Nun, dann lasse ich mich mal in zwei Wochen überraschen, was unsere Zaubermond-Freunde da schon wieder verändert haben...
Achja, der Originaltext aus dem Vorschautext lautet:
Als Dr. Deming wenig später bei Kathrine Lorraines Bungalow ankam, wurde ihm bei Anblick der furchtbar zugerichteten Toten fast übel, aber er überwand sich, zerrte ihre Leiche ins Haus und schloß die Tür hinter sich.
In der Dunkelheit überlegte er, was er tun sollte. Wenn etwas von diesem Vorfall an die Öffentlichkeit drang, verlor er diesen Posten und der Traum von einer ruhmreichen Karriere war ausgeträumt.
Wie immer aus dem Zaubermondbereich kopiert __________________
Diese Geschichte konnte bei mir ebenso wenig punkten, wie der Internats-Roman. Die Zustände in der Anstalt sind totaler Blödsinn und Ernst Vlcek hätte sich mal entscheiden sollen, was die Institution darstellen soll. Eine knallharte geschlossene Irrenanstalt für echte Straftäter, eine offene Klinik für Leute mit Psychosen oder ein Sanatorium zur Erholung. Da hocken von Vergewaltigern über Suchtkranke bis hin zu bipolar Gestörten beim Kaffeekränzchen alle auf einen Haufen. Warum die Schwestern und der Chefarzt so seltsam sind wird am Ende immerhin noch glaubhaft aufgelöst. So kann man sich vielleicht auch die irrsinnigen Details erklären. Zum Beispiel gibt es kein striktes Alkoholverbot in der Klinik, der feine Stoff gehört sogar zum Therapieprogramm und wird von den Schwestern zugänglich stehen gelassen. Man muss doch nicht selbst in einer Anstalt gewesen sein, um sich ein halbwegs glaubwürdiges Bild zu machen. Andererseits ist man in den 70ern noch nicht so offen mit dem Thema umgegangen und hat lieber irgendwelchen Mist zusammen geschrieben, statt sich mit dem Tabuthema zu beschäftigen. Jedenfalls gibt es wie bei den Lehrern im Dämonen-Internat auch hier eine bunte Ansammlung an verschiedenen Figuren, von denen jede eine eigene Geschichte hat. Das hätte bei einer realistischeren Umgebung sicher etwas werden können.
Bei der Inquisitionsabteilung gibt es akuten Ärger. Dorian hat zwar die Basis mit Dämonenbannern abgesichert, nicht aber seine Mitarbeiter. Hat er aus dem Fall in Hongkong echt nichts gelernt? So wird einer übernommen und sprengt fast die Villa in die Luft. Auch weitere dämonische Sticheleien nerven die Agenten. Da schlägt Coco vor, dass Dorian sich erstmal zurück ziehen soll. In eine Nervenheilanstalt, weil die Aura der Insassen Dämonen abwehrt. Sie ist davon überzeugt, dass Asmodi nur hinter Dorian her ist. Wenn der nicht mehr zu greifen ist wird er auch von seinen Freunden und Kollegen ablassen. Machen Bösewichte nicht eher das Gegenteil? Wenn sie den Helden nicht persönlich zu fassen bekommen, locken sie ihn über seine Freunde? Beziehungsweise töten sein Umfeld aus Prinzip, um ihn leiden zu lassen? Dass diese Sache tatsächlich wie geplant funktioniert ist absolut lächerlich. Oder Asmodi ist bei DH genau so ein Versager wie bei CZ.
Dabei sind die meisten Patienten der Anstalt sowieso nicht irre, sondern nur ein wenig seelisch angeschlagen. Der nächste unglaubwürdige Hammer kommt direkt danach. Dorians Chef trickst ihn aus. Statt Bescheid zu sagen, dass Dorian kein gewöhnlicher Patient ist lässt er ihn als Geisteskranken mit Dämonen-Wahnvorstellungen auflaufen. Toll. Wieso genau ist das nötig? Ich als Dorian würde nach der ganzen Sache dort aber kräftig auf den Tisch hauen. Wie soll so eine Vertrauensbasis entstehen?
In der Anstalt wird Dorian dann auf die Ereignisse um die Todesengel aufmerksam. Es entwickelt sich alles prächtig. Zwei von der Schwarzen Familie verstoßenen, aber nicht zum Freaks gemachten, Schwestern stecken dahinter. Sie besitzen rein zufällig belastendes Material gegen Asmodi, dem Dorian habhaft werden kann. Ob es wirklich nützlich ist muss sich noch zeigen, aber ein paar kleine Informationen werden garantiert dabei sein. Genau das habe ich kürzlich bei JS kritisiert und ironischer Weise gesagt, dass mir wegen sowas erwachsene Serien wie DH besser gefallen. Aus etwas Schlechtem wird im Endeffekt etwas gutes. Hätte Asmodi nicht die Villa attackiert, hätte Dorian sich nicht in dem Moment in ausgerechnet diese Anstalt zurück gezogen und hätte die Dokumente nicht bekommen.
Als wären das nicht genug Negativpunkte fehlt mir das Übersinnliche. Die Dämonenschwestern haben als Verstoßene kaum noch Magie, der Todesengel ist eine läppische Kostümierung. Der Anstaltsleister steht unter ihrem Einfluss und hat ganz klischeehaft seine eigene Macke, aber mehr ist da nicht. Fast schon ein Krimi und das mag ich bei Gruselserien eher weniger.
4 von 10 Schnauzern
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Dr. Warren Deming ist nicht der Leiter der O'Hara-Stiftung, sondern ein Mitarbeiter. Folgendes kann man im Dämonenkiller-Roman Nr. 11 lesen:
Dr. Warren Deming empfing den Patienten wie einen normalen Besucher, und der Patient kam ihm so weit entgegen, daß er sich wie ein normaler Besucher benahm.
Der Psychiater bildete sich noch kein Urteil über den Mann, der ihm vom Direktor als „etwas Besonderes“ avisiert worden war und der Dorian Hunter hieß. Der Direktor hatte auch durchblicken lassen, daß es sich um einen hohen Beamten des Secret Service handelte, was Dr. Deming erstaunte, denn der Mann war noch ziemlich jung, so um die Dreißig.
Moin,
ich war noch nie in meinem Leben süchtig. Oooookay, nach Dallas schon.
Aber Dorian Hunter von Ernst Vlcek ist echt eine Sucht. Ich konnte mich gestern wieder nicht zurückhalten und habe das Heft in einem Zug durchgelesen. Das ist einfach toll geschrieben.
Was soll ich da noch sagen? 11 von 10 Olivaros.
DWB
Den Leser erwartet hier ein kammerspielartiger Krimi. Das Ganze ist zwar wieder einmal sehr gut geschrieben, jedoch ist die Story kein wirkliches Highlight. Aber das hatten wir ja auch schließlich mit dem letzten Band. Da will ich nun nicht meckern, dass man es hier ein wenig gemächlicher hat angehen lassen.
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Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Das ist ein Ding… __________________
Just an jener Stelle schreckte ich auf… dieses Stück der Lektüre erinnerte mich so was von der Machart her an einen der immer gleichen Gespenster Krimis… inzwischen ein Classicer, sozusagen… anscheinend war hier der Autor dem Geheimnis der gläsernen Särge ebenfalls auf die Spur gekommen… hoffe ich zumindest…
Leben ist Leiden… so, so… schreiben wohl nicht, oder?… mal vom Lesen ganz abgesehen… aber ich schweife ab…
Was für ein Absturz im Vergleich zu den letzten Heften… wenn auch das Finale vieles rettet und gerade rückt… zumindest des Zusammenhanges mit Asmodis wegen… und des Dorian Hunters überhaupt… GUT… dazu wendet es sich ja auch erst und überhaupt durch Cocos Erwähnung der Bekanntheit von Hercy und Mercy…
Den positiv konnte ich der Story eigentlich nur mit der Sicht auf die Schwestern der Gnade folgen… irgendwie kam mir hier Dorian wie ein anderer vor… wie ein missglückter Ermittler im Stile von… na ihr wisst schon… Außer dem Namen hatte auch die Klinik wohl nichts gemein mit Vergangenem… wohltuend war da ja noch der Schlag mit der Pfanne, aber am Ende nicht fördernd der Zusammenhänge der bisherigen Geschichte wegen… das er nicht einmal seine Frau erwähnt… plötzlich ist auch Coco seine Liebe… im Angesicht der anderen Frauen dort aber auch wieder nicht…
Und wenn sich Dorian so sicher ist nur dort in Sicherheit zu seien… dann müsste er auch dort bleiben, in aller Konsequenz… ah ja, das ist dann wohl doch nicht der Sinn der Geschichte… und darin liegt ja auch die Erkenntnis verborgen das man wenn man immer mit Kranken zu tun hat, wohl selber irgendwann krank wird… aber zum Glück ist das hier ja keine Bibliographie der besonderen Lebensumstände von Dorian, sondern nur eine (schöne) Story… ein wenig verworren das ganze… aber nun gut…
hach diese Thematik macht mich ganz verrückt…
So gesehen bleibt die Frage aller Fragen nun auch weiterhin offen… was den nun eher da war… das Ei oder das Huhn…
den was wir schon vor ein paar Bänden sahen, beschäftigte hier wohl auch den Autor…
oder auch nicht… Ende der Geschicht…
Dem Wunder der Siebziger auf der Spur!
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Zitat:
Original von Wicket
Den Leser erwartet hier ein kammerspielartiger Krimi.
Richtig. Ich fands richtig prima. Klar könnte man Gleichgewichts Meinung teilen, aber wenn man bedenkt, dass der Roman schon einige Jährchen auf dem Buckel hat (und ich unterstelle dem Autoren einfach, dass er die Situation der Anstalt beschrieben hat, so wie er sich das vorstellte), dann finde ich ihn absolut top.
Auch deswegen, weil dieser Roman eher krimilastig, denn Horror/Grusel war. Für mich eine gelungene Abwechslung. Werde Dorian Hunter auch weiterhin gerne lesen
Ich finde die Cover durch die Bank weg sehr gelungen. Sie erzeugen eine sehr düstere Stimmung. Die Original-Cover sind mir zu farbenfroh
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Zitat:
Original von Tulimyrsky
Ich finde die Cover durch die Bank weg sehr gelungen. Sie erzeugen eine sehr düstere Stimmung. Die Original-Cover sind mir zu farbenfroh
Ich gebe zu bedenken, dass die heutigen Cover in den 1970er-Jahren eher nicht zur Kauffreude beigetragen hätten. Diese Art von Covergestaltung mag heute gut funktionieren, damals eher nicht.
Somit könnte es sein, dass der DK ein absoluter Misserfolg geworden wäre, von dem heute eventuell niemand mehr reden (schreiben) würde ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Zitat:
Original von Shadow
Ich gebe zu bedenken, dass die heutigen Cover in den 1970er-Jahren eher nicht zur Kauffreude beigetragen hätten. Diese Art von Covergestaltung mag heute gut funktionieren, damals eher nicht.
Aha, und das weißt du woher? Wir können nur mutmaßen, ob das so gewesen wäre. Ist im Endeffekt auch überflüssig.
Mir ist der rot-gelbe Sticker einfach zu grell, die Cover an sich, hätten mich weder vom Kauf abgehalten, noch dazu animiert.
Ich kann nur von mir ausgehen, ich kaufe ein Produkt nicht aufgrund der Verpackung (Don't judge a book by its cover ) Klar, wenn das Gesamtpaket stimmt, ist es ein Pluspunkt.
Ich hätte mir als Teenager niemals 'Der Herr der Ringe' als gebundene Ausgabe gekauft, wäre ich nach dem Cover gegangen
Ist ja auch egal support your local Dämonenkiller
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Zitat:
Original von Tulimyrsky
Zitat:
Original von Shadow
Ich gebe zu bedenken, dass die heutigen Cover in den 1970er-Jahren eher nicht zur Kauffreude beigetragen hätten. Diese Art von Covergestaltung mag heute gut funktionieren, damals eher nicht.
Aha, und das weißt du woher? Wir können nur mutmaßen, ob das so gewesen wäre. Ist im Endeffekt auch überflüssig.
Mir ist der rot-gelbe Sticker einfach zu grell, die Cover an sich, hätten mich weder vom Kauf abgehalten, noch dazu animiert.
Ich kann nur von mir ausgehen, ich kaufe ein Produkt nicht aufgrund der Verpackung (Don't judge a book by its cover ) Klar, wenn das Gesamtpaket stimmt, ist es ein Pluspunkt.
Ich hätte mir als Teenager niemals 'Der Herr der Ringe' als gebundene Ausgabe gekauft, wäre ich nach dem Cover gegangen
Ist ja auch egal support your local Dämonenkiller
Sind ja auch meinerseits nur Mutmaßungen, Tulimyrsky.
Auch ich kaufe nicht nach dem Titelbild, weil das selten genug wirklich passt. Zudem kommt es immer auf den Inhalt an ...
Aber der Geschmack der frühen 1970er-Jahre war sicher noch von der "Flower-Power-Hippie-Bewegung" geprägt bzw. noch beeinflusst. Da war sehr vieles quietschbunt und überaus farbig ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Zitat:
Original von Shadow
Aber der Geschmack der frühen 1970er-Jahre war sicher noch von der "Flower-Power-Hippie-Bewegung" geprägt bzw. noch beeinflusst. Da war sehr vieles quietschbunt und überaus farbig ...
Brrrrr... wenn ich an die Cord-Hosen denke, die ich tragen musste...
egal... back to topic: toller Roman
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Zitat:
Original von Tulimyrsky
Zitat:
Original von Shadow
Aber der Geschmack der frühen 1970er-Jahre war sicher noch von der "Flower-Power-Hippie-Bewegung" geprägt bzw. noch beeinflusst. Da war sehr vieles quietschbunt und überaus farbig ...
Brrrrr... wenn ich an die Cord-Hosen denke, die ich tragen musste...
egal... back to topic: toller Roman
O je, o je! So eine hab ich seither auch nie wieder getragen! Cordhosen sind mir absolut nicht abgegangen ...
Back to topic again: Toller Roman, wie du es sagst!
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Es ist schon ein bisschen ein Phänomen, wie ein durchaus fehlerhafter Roman - wenn man das mal so nennen will (und wie es Das Gleichgewicht ausführlich dargestellt hat) - dennoch so einen Sog entwickeln kann.
Auf den ersten Seiten war mir das Klinik-Geplänkel des Teekränzchens eindeutig zu lang, so dass ich schon dachte, dieser Roman wird mir nicht ganz so gut gefallen wie alle anderen bisher. Und das wäre bei anderen Serien sicher auch so gewesen, aber aus unerklärlichen Gründen nicht hier.
Das heißt: erklärlich ist es schon, es ist immer wieder das Flair, das man hier vorfindet. Zwar ist der Roman für mich "nur" gut, aber das dann eben doch. Klar, die Gimmicks sind etwas überzogen (dass Dorian vom IQ hintergangen wird, dass ihm Coco bei ihrem Besuch nicht glaubt, dass die Irrenanstalt eher ein offenes Sanatorium ist, in dem es Schnaps und alles Mögliche gibt) - das alles ist schon skurril und trashig, aber eben so, dass ich meinen Spaß daran hatte.