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Das Titel gefällt mir nicht, zu lang. Ich könnte jetzt wieder eine fiese Spitze gegen den Autor bringen.
So wird mir auch zu viel vom Cover verdeckt und es kann nicht voll wirken.
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Als Neuling habe ich meinem inzwischen dritten Roman von IRH eine Chance gegeben.
Leider (für mich) bleibt es dabei: Es werden haufenweise Personen erwähnt, die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren. Ich kann zu diesen null Bezug herstellen! Mit wem wer verwandt und verschwägert ist oder war, wer mit wem vor 100 Heften mal gestritten hat. Es unterbricht ständig den so schon schwer zu erkennenden roten Faden.
Es wird eine Situation an die nächste gereiht, dazwischen immer wieder eine Rückschau, die mehr verwirrt als nützlich ist. Ständig Bulgarien, Sibirien, damals war dies, damals war das. Total langweilig, wenn man die Bezüge und die Charaktere nicht kennt. Wohl auch, wenn man sie kennt...
Ich vermisse die Konzentration auf wesentliche Charaktere, eine feine Charakterzeichnung. Was sie denken, was sie fühlen. Ein Bösewicht ist nicht gleich
ein Bösewicht je häufiger man ihn erwähnt ("Lykaon!", "Das ist Lykaon!", "Lykaon Tochter!", "Wir haben ihn! Wen? Lykaon!"). Ob diese Denise gerettet wird oder nicht, ist mir seit Seite 1 so was von schnuppe (immer wenn Denise wie eine Teenagerin redet empfinde ich körperliche Schmerzen). Jeder Versuch lustig zu sein scheitert. Auf Seite 25 stellen sich irgendwelche Personen brav kurz vor, was sie auch nicht interessanter erscheinen lässt. Da ist keine Spannung, da ist kein Grusel, einfach "nur" Science-Fiction. Die letzten 20 Seiten sind derart wirr und chaotisch, hauptsache in jedem Absatz kriegt einer was auf die Rübe. An welcher Stelle ist das unterhaltsam?
Tut mir leid wenn ich es (als Frischling) so drastisch ausdrücke, vielleicht ist es anders, wenn ich IRH seit dem ersten Roman folgen würde. Ich werde mich mit Rezensionen zu dem Autor erst einmal zurückhalten, viele mögen diesen Schreibstil, ich leider nicht. Aber das muss ich ja nicht ständig kundtun.
Den seit etlichen Bänden anhaltenden Kampf gegen Lykaon und Phorkys finde ich spannend, und ich habe dem Roman gerade noch ein gut gegeben, aber echte Freude ist bei mir auch nicht aufgekommen. Auf beiden Seiten wurden die Truppen ebenso ausgiebig wie belanglos nach Schema dezimiert. (Wieder einmal musste die Besatzung desselben Flugzeugträgers herhalten, wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal, denn die 3200 Mann Besatzung dürften noch für ein paar Romane reichen.) Viel zu kurz gekommen hingegen fand ich das Familiendrama um Lykaon, Denise, Phorkys und Carnegra.
Yes, Yes, Yes... er ist zurück!
Die Reimemaschine Kurt Guske! Der Held der Endungen, der Gott des Versmaß, der schillernde Stern der dichtenden Kunst!
Kein Superlativ scheint ihm gerecht zu werden. Ich bin mittlerweile ein beinharter Fan von den Gedichten von Kurt.
Das Romanheft wird dadurch schon aufgewertet. Jetzt muss mich nur noch der Roman von IRH überzeugen und schon zücke ich ein TOP! Ich bin gespannt!
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Ein GUT für diesen Roman, weil er im Schnitt gut war.
Die Story ist eigentlich sehr gut, aber an manchen Stellen sind mir die Prioritäten falsch gesetzt. Das Gemetzel berührt mich komischerweise fast gar nicht, weil es einfach wie aufgepfropft wirkt. Ich muss Schneedrache recht geben, dass das Persönliche, das Familiendrama leider zu kurz kommt.
Gefühlt sind es zuviele Anteile an Krach-Bumm-Action-Blockbuster und dementsprechend zu wenig Raum für die Charaktere.
Und mal allgemein angemerkt: so langsam habe ich das Gefühl, dass John & Suko ein wandelnder Kramladen sind. Die schleppen jetzt ja ständig Krone, Schwert und Bumerang mit. Und wahrscheinlich noch diverse andere Haushaltsartikel für den modernen Geisterjäger.
Ich muss zunächst hchristian111 recht geben: Mir waren das am Anfang auch zu viele "Schwippschwager"-Geschichten. Die haben mich - weil ich nach langer John-Sinclair-Pause nicht in diesem Thema drin bin - mehr verwirrt als aufgeklärt.
Anschließend nimmt der Roman Fahrt auf und war auf einem guten bis sehr guten Weg. Ich will bitte nicht ständig die gesamte US-Armee im JS-Universum haben, aber als Ausnahme fand ich das klasse.
Dann aber kam aus meiner Sicht ein Unglaubwürdigkeitsgewitter, das viel von der interessanten und spannenden Story zerstört hat.
1. Die US-Army kann sich nicht genug Silbermuntion leisten, wenn quasi der Weltuntergang beginnt? Jede zweite Patrone ist eine normale Kugel? So wie früher in den lustigen Taschenbüchern nur jede zweite Seite farbig war?
2. Die US-Armee ist mit AK-47-Sturmgewehren ausgerüstet? Hab ich was verpasst?
3. Lykaon hat John Sinclair quasi komplett am Wickel, lässt ihn dann aber gehen?
4. Lykaon hat Abe Douglas am Wickel, lässt ihn dann aber gehen und fragt, was er davon hätte, ihn zu töten? Na ja, vielleicht einen großen Feind weniger? Dass er dem FBI-Mann lieber Seelenqualen bescheren will ... ne, auch das ist aufgesetzter Heftroman-Quark.
5. John lässt indes eine seiner Feindinnen gehen? Er hat Mitleid, obwohl die Dame Sekunden zuvor gefühlt 1.294 US-Soldaten aufgeschlitzt hat? Ich würde ihm Zweifel zugestehen, einen inneren Kampf mit seinen Moralvorstellungen, aber im Grunde hätte er Eier haben müssen. Hat er nicht schon sogar Freunde "erlöst"?
Die Action am Schluss fand ich dann wieder ganz gut. Grad so knapp vor der Sättigungsgrenze. Der halbe Cliffhanger kam auch spannend rüber.
In der Summe gibt das von mir ein "mittel". Wenn ein Roman gleich mehrfach durch die Würde-er-das- wirklich-tun?-Probe fällt, ist einfach nicht mehr drin.
Dieser Beitrag wurde schon 10 mal editiert, zum letzten mal von Scheitan666 am 27.01.2020 21:33.
MEINE LEKTÜRE
Ohne große Besprechung - ich schließe mich in wirklich allen Punkten hchristian111 an.
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Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Isaak S. am 28.01.2020 01:36.
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Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Leider konnte mich dieser Roman bei aller faszinierender Lykaon Thematik nicht begeistern. Alles muss höher, besser, schneller, actionreicher passieren. Dazu noch die meiner Meinung nach deplatzierte Hinzunahme von M. Baxter.
Allerdings hat mich IRH auf Seite 11 dann doch überrascht, als Denise noch mit dem Beinahe-Übergriff ihres Vaters haderte und er schrieb:'...Lykaon sein Ding bei ihr durchgezogen hätte...'
genau mein Humor
Überflüssigerweise muss ich dazu betonen, dass ich sexuelle Gewalt in keinster Weise gut heiße und mir die Häufung an Vergewaltigungen ebenfalls sauer aufstößt, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass gerade das eine besondere Form des Horror darstellt. Trotzdem muss ich es nicht mögen...
Am Schluss des Romans wurde ja bereits der Angriff Lykaons auf das Sinclair-Team angedeutet. Die Titelvorschau dazu spricht Bände. Auf den weiteren Einsatz eines amerikanischen Kriegsschiffes warte ich gespannt... nicht.
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Ich fand den Roman absolut Top. Von der ersten bis zur letzten Zeile ein absoluter Genuss. Wäre bestimmt auch Stoff für mindestens einen Zweiteiler. Mein Lieblings Autor IRH schafft es aber diesmal kurz und knackig das Thema auf den Punkt zu bringen. Beim „Stürmen“ der Insel durch John und den anderen musste ich schon mal an James Bond denken. Aber musste man das beim aktuellen Classics 2-Teiler „Der irre mit der Teufelsgeige / lebendig begraben“ nicht auch ?
Freue mich jetzt schon darauf, wie es weiter geht.....
Selten habe ich so eine spannende Einleitung gelesen! Das ging runter wie Öl! Und auf der linken Innenseite Werbung für das Crossover von Maddrax und Rhodan! Oh Mann, es wird noch lange dauern, bis dieser Roman dran ist…
Aber kommen wir zum Inhalt.
Generell finde ich es gut, wenn mich ein Autor an den zwischendämonischen Beziehungen teilhaben lässt. Und genau das passiert auf den ersten Seiten. Ein ganz normaler Tag in dem Lykaon, Denise, Carnegra und Phorkys die Hauptrolle spielen. Allerdings unterscheidet sich ein „Dämonenalltag“ doch ein wenig von einem Menschenalltag ;-)
Nach ein wenig Vorbereitung kommt es dann zum IRH-typischen Finale mit mächtigem Kabumm. Trotzdem gibt es zwischendurch Passagen, in denen die Gefühlswelt der guten wie auch der bösen Seite sehr gut beschrieben sind. Gerade Denise verursachte bei mir einen dicken Kloß im Hals. Natürlich freue ich mich auf die Fortsetzung (wahrscheinlich Band 2169/70). Zu Baxter habe ich meine eigene kleine Theorie. Könnte es sein, dass
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Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2025 = bis Band 470 kommen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Koboldoo am 04.02.2020 14:48.
Ich kann es drehen und wenden wie ich will... für mich war das ein TOP!
Normalerweise erwarte ich ja immer "Grusel-Geschichten", aber dies hier war mal wieder ein "Horror-Action-Reißer". Ich mag das. Besonders den Werwolf-Kram
Der Schreibstil und die Ausdrucksweise verpassten mir wieder mal einen genussvollen Lesefluss, einfach toll.
In Amerika ist natürlich oft Hollywood-Action angesagt, das weiß man fast schon immer wenn in den ersten Sätzen Abe Douglas erwähnt wird.
Eine Zusammenarbeit mit den amerikanischen Streitkräften - also so ganz offiziell ist doch auch mal schön für John.
Marc Baxter ist ein weiterer Charakter, der oft in krasse Fälle involviert ist. So auch hier. Aber er muss später ordentlich leiden und bekommt gewaltig auf die Mütze. Sehr gut und spannend umgesetzt finde ich.
(By the way: Ist es nicht so, dass Marc Baxter seine Unsichtbarkeit nur für 2 Stunden pro Tag "aktivieren" kann? Es ist doch der Marc Baxter aus der eigenen Serie - bei dem auch mal ein Stormtrooper und Snake Plissken auf dem Cover waren... - Ich find es auf jeden Fall allgemein cool, dass solch ein Charakter für "Crossover-Einsätze" genutzt wird.)
Die Bösewichte werden richtig gut beschrieben und die "Intrigen" in den eigenen Reihen gefallen mir auch. Eine Vergewaltigung fand übrigens gar nicht statt - es war einfach nur ...naja knapp davor, bzw. wurde es angedeutet. Es auch noch als "Sexuelle Gewalt" zu bezeichnen finde ich etwas übertrieben (da ja nix passiert ist), denn Lykaon hat ja so gesehen auch kein bock auf Sex, er will ja "nur" irgendwie möglichst safe Nachkommen zeugen. Dass der ausrastet weil die ganzen Produktionsmaschinenen nur Luschen-Dämonen herstellen und Carnegra quasi sterilisiert ist, kann man einem gottartigen Monster schon fast nicht mehr verübeln. Ich finde halt, das muss man im großen Ganzen sehen. Soll natürlich auch nicht bedeuten, dass ich sowas gut heiße!
Die junge Denise sorgt jedenfalls für ein ordentliches Durcheinander - auch bei unserem Geisterjäger. Klar sollte er vermutlich im Laufe der Zeit gelernt haben besser mit seinen Gefühlen umzugehen - aber hey, seine eigenen Gefühle kann man halt nicht immer beeinflussen, die kommen auch mal so und mal so. (Das John im Moment vielleicht ein bisschen Sensibel ist, merkt man auch daran, dass er Glenda nochmal angerufen und sogar Maxine & Carlotta ne Nachricht geschickt hat.) Somit war es für mich durchaus plausibel, dass er vielleicht versuchen will das Werwolf-Girl zu bekehren und von der dunklen Seite ins Gute zu ziehen. Die weiß aber absolut nicht was sie will und steckt in ihrem jugendlichen Trotz mit kindlichen Ambitionen fest. Auch sie leidet ordentlich Qualen und der Autor weiß das in Worte zu fassen.
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Wie gewohnt gibt es erst einmal den hilleberg'schen Rückblick auf die vielen Details um Lykaon. Danach springt die Handlung auch schon zu Denise Curtis, die nach ihrem Verrat an Daddy wie vermutet nicht getötet wurde, sondern nur eingesperrt. Und dann geht es auch schon direkt knallhart los und der Dämonenwolf vergewaltigt erstmal seine eigene Tochter. Als wäre das nicht schlimm genug, kann Hilleberg die Szene nicht als fiktive Tat stehen lassen und muss unbedingt einen Realitätsbezug herstellen. Aber es passierte jeden Tag. Hunderte, Tausende Male auf der Welt verging sich der Mensch an seinem eigen Fleisch und Blut. Danke dafür, ich hab schon wieder nach der ersten Szene keinen Bock mehr. Das war letztens mit dem Pädovergewaltiger und Filmchendreher schon genau so. Und hier ist es ein besonderer Spaß, wenn Denise eine „junge Frau, fast noch Mädchen“ ist.
Allgemein stört mich zu Beginn das Phänomen, das ich als „Monster GZSZ“ bezeichne. Denise ist die Tochter von Lykaon. Carnegra die Schwester von Lykaon. Phorkys der Vater von Lykaon und Carnegra. Und alle haben sie untereinander ihre Streitereien. Dämonen müssen ja egoistisch, arrogant und unnachgiebig sein. Da ist Stress vorprogrammiert.
Auf der anderen Seite der Figurenpalette hat man endlich herausgefunden, wo sich Lykaon versteckt. John, Suko und Abe machen sich bis an die Zähne mit den ikonischen Gegenständen der Serie bewaffnet auf den Weg. Unterstützt werden sie von einem Flugzeugträger. Wie gewohnt verknüpft mit einem anderem Plot. Die Romane um Toghan habe ich übersprungen, weil dachte, dass das Thema aktuell abgeschlossen ist. Folglich habe ich keine Ahnung, wer diese Leute alles sind. Und vor allem hänge ich kein Stück an ihnen. Und der Flugzeugträger ist nicht allein, man hat auch noch die „halbe Navy“ mitgebracht.
Jedenfalls ist auf Lykaons Insel ein Undercoveragent unterwegs. Mark Baxter. Hauptfigur einer anderen alten Romanserie. Hilleberg hat momentan für meinen Geschmack schon mehr als genug Begriffe und Figuren am Start. Warum jetzt neues Namedropping? Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Immer dieses Übertreiben! Bei mir ist die Idee nicht gut angekommen. Und natürlich ist bis hierhin alles prima gelaufen, aber Mark wird ausgerechnet jetzt erwischt, weil er zu neugierig wird. Pech!
Für die Helden geht es dann los. Das hier war etwas vollkommen anderes, als auf verlassenen Friedhöfen Ghouls zu jagen oder einen alten Familienfluch zu brechen. Es hatte nichts mit der Vernichtung eines Vampirs oder eines Zombies zu tun. Leider, solche Romane kann oder konnte Hilleberg nämlich auch erstklassig schreiben. Verdammt, selbst Suko rechnete damit, dass wir es dieses Mal nicht schafften. Das bezweifle ich jedoch, da hätte John schon eine unwichtigere Nebenfigur mitnehmen müssen. Mh, jetzt Abe Douglas zu „entsorgen“ wäre der perfekter Schock. Aber bei Hilleberg ist sowieso nichts endgültig und ich hätte Sorge, dass Abe einfach nach ein paar Monaten oder Jahren zurück gebracht wird. Jedenfalls wird es kurz richtig emotional, John ruft sogar Glenda an, weil es vielleicht ihr letztes Gespräch sein könnte.
Gleich an drei Fronten geht es actionreich zur Sache. Typisch Hilleberg. Johns Team stürmt die Klonanlage. Natürlich ist dabei alles ganz knapp dann flog die Kugel so dicht an meinem Kopf vorbei, dass ich sogar den Luftzug spürte. Der klassische Kampf mit Lykaon persönlich währt nur wenige Zeilen, denn der fliegt aus irgendeinem Grund rasch davon.
Sukos Team befreit Mark Baxter und bekommt es mit Sirenen und einer Harpyie zu tun.
Der Flugzeuträger wird von fliegenden Werwolfs-Klonen angegriffen. Das reicht auf der Exoten-Skala dann bitte auch. Hier gibt es am wenigsten Sinclairfeeling, wo hunderte Soldaten in der erwarteten epischen Schlacht mit MPs um sich ballern. Während auf der Insel durchaus gute Spannung aufkommt – Florian schreibt unbestrittener Maßen hervorragend – habe ich die Szenen auf dem Schiff nur schnell weg gelesen. Soweit ich das einschätzen kann, müssen auch zufällig nur unbekannte Figuren dran glauben und niemand von der Toghan-Truppe. Ein Körper wurde herausgeschleudert und fiel wie ein Stein auf das Deck. Der kurze Schrei endete abrupt. Doch es war nicht Captain Lewis Aldridge, sondern sein Waffenleitoffizier, dessen Namen Abe nicht einmal kannte. Sowas halt.
Als die gar fürchterlichen Flugwölfe erfolgreich zurückgeschlagen wurden, taucht Lykaon persönlich auf, dem gar nicht gefallt, wie seine Klone abgeknallt werden. Wenigstens ist durch diesen Autorentrick John nicht mehr in Gefahr. Der hat sogar die Chance, Denise auszuschalten. Aber er zögert, weil sie schwer verletzt in menschlicher Gestalt als junges Mädchen vor ihm kauert und jammert. Lange genug, damit Phorkys sie retten kann. Gut, normalerweise haben die Bösewichte die Arschkarte, weil sie ihre einmaligen Chancen nicht nutzen. Da ist es nur fair, wenn es den Helden auch mal passiert.
Ganz klassisch brennt es zum Finale wortwörtlich an allen Ecken und Enden. Lykaons Villa wird mit einem Feuerball in Flammen gesteckt, die Klonfabrik explodiert stilecht und Lykaon setzt erstmal mit seinem Feueratem ein paar Jets in Brand. Dann tötet er doch noch eine der Personen aus dem Toghan-Plot. Besser als nichts, so ein Spektakel ohne „bekannte“ Opfer wäre echt seltsam und unrealistisch gewesen.
Schließlich hat der unaufhaltsamer Erzfeind Lykaon mit Abe Douglas sogar einen persönlich verhassten Gegner vor der Nase. Man erinnere sich nur an seine Worte vom Beginn des Heftes über Abe. Eigentlich ist ziemlich klar, wie der Dämon jetzt „In Character“ reagieren würde. “Ich könnte dich jetzt töten, G-Man. Aber was hätte ich davon?“ Mit einem Schritt stampfte er über die Leiche der jungen Frau hinweg. „Du glaubst vielleicht, dass es nicht schlimmer kommen könnte, aber da irrst du dich. Und ich will, dass du noch lange leidest.“ Deshalb lässt er ihn leben und fliegt davon. Auch die anderen mächtigen Dämonen wie Carnegra oder Phorkys bleiben tatenlos, jetzt wo das namenlose Kanonenfutter abgemetzelt wurde und sie sich um die wichtigen Serienfiguren kümmern müssten. Das will man ja nicht. Tja.
Der Titel des Romans hat mir direkt Angst gemacht. So richtig trashig. Deshalb habe ich auch eine übetriebene Materialschlacht und Action von vorn bis hinten erwartet. Tatsächlich ist die erste Hälfte des Abenteuers gar nicht mal so schlimm. Obwohl es durchaus genug Dinge gibt, die mir nicht gefallen haben. Das „Monster GZSZ“ wird zum Beispiel durch Denise teilweise echt schlimm. Gut, sie ist Teenagerin und durch ihre menschliche Mutter kein voller Dämon. Aber ständig Sätze wie "Och nö", maulte Lykaons Tochter. "Bitte nicht. Behalte dein altes Gesicht, Carni." gehen mir schnell auf den Geist.
Die actiongeladene zweite Hälfte ging dieses mal sogar. Ironisch, wie gerade der von vielen kritisierte und nur mittelmäßig bewertete Hilleberg für mich unterhaltsamer ist als seine letzten Romane. Am meisten hat mich da am Ende das abrupte Ende gestört, damit die Helden unversehrt aus der Sache raus kommen. Bei einem gemeinsamen Angriff der Überbosse hätte man keine Chance gehabt. Wieso die sich nun zurück ziehen, statt nachzulegen? Äh. Weil die Helden noch nicht genug gelitten haben und noch weiter leiden müssen, statt zu sterben. Genau!
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Ich will das (die vereitelte Vergewaltigung) natürlich auch nicht gutheißen und schönreden. Auf gar keinen Fall!
Aber wenn ich diesen Part einfach mal mit anderen Büchern vergleiche die ich schon gelesen habe, dann ist das halt relativ harmlos... (Als Beispiele nennen ich mal die die mir einfallen und wesentlich härter solche ähnlichen Szenen beschreiben und auch "mehr" passiert: "Das Lied von Eis und Feuer 1-10", - Bücher von Cody McFadyen & Daniel Suarez,... Und das sind relativ sehr gut verkaufte Bücher, die u.a. in Bestsellerlisten auftauchen... Ich weiß außerdem von Büchern die noch viel mehr zur Sache gehen.)
Mit ist bewusst, dass hierbei jeder anders empfindet und halt auch viel empfindlicher reagieren kann. Gerade in Bezug auf diese Serie wenn alte Hasen das schon seit Ewigkeiten lesen und kennen, kann sowas krass aus dem Standard reißen.
Jeder hat ja auch noch persönlich bestimmte Abneigungen. Der eine kann es halt nicht lesen wenn Tiere verletzt oder getötet werden, usw....
Hinzu kommt, dass der Autor das mit seinen Worten unheimlich intensiv darstellt. Das trägt natürlich zu dieser "ekligen Atmosphäre" bei.
Vielleicht bin ich ja im Bezug aufs Lesen schon "abgestumpft" was dieses Thema angeht. Mir hat sich da auf jeden Fall nichts ins Gehirn gebrannt und ich kann mich an diesen Vorfall schon längst nicht mehr erinnern.
Trotz allem finde ich es sehr gut, dass dieses Thema hier angesprochen wird.
Ich kann mich auch nur zu einem Mittel durchringen, weil der Band bei mir einfach nicht richtig zünden wollt.
Das Lykaon Thema liegt mir aktuell einfach nicht, vielleicht ist er mir zuübermächtig, obwohl er das auch schlauer anstellt als so manch anderer Dämon, seine Aktionen tun hintennraus mehr weh.
Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Schnüffeln den Verdacht hegt, dass er Fenris von der Bildfläche putzen wird, und den hätte ich lieber unangerührt gesehen.
Hier ist viel Action, aber eigentlich auch nur ein Massaker, bei dem ich manchmal auch nicht verstehe, dass man zwar von der Gefährlichkeit des Gegeners weiß, auch, dass nichts Gutes isn denjenigen ist, trotzdem aber keine Vernichtung durchzieht, weil es ja menschlich aussieht... Bei der Gefährlichkeit der Gegner und auch der Masse derer macht man es sich da nicht leichter...
Geschrieben wurde genug zu diesem, im Endeffekt war es nur ein Aufschieben mit vielen Toten...
LG Lessy
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✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!