Einfach nur ein grausig langweiliger Lückenfüller...
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Wie nett, dass der Kult aus dem Seeungeheuer-Roman von Earl Warren nochmal mitspielt. Die haben zuletzt eine Schlappe einstecken müssen. Sie führen ein Ritual an dem Seemann Werner Schmidt aus und lassen ihn dann wieder frei. Werner Schmidt konnte nicht ahnen, dass er dem Dämon Te-Ivi-o-Atea selbst in die Hände gefallen war und den Keim des Bösen in sich trug. Da Olivaro und Te-Ivi-o-Atea sich verbündet haben, darf der Januskopf mal über Werner Schmidt bestimmen. __________________
Wo Dorian nach seinem letzten Abenteuer eh schon in Deutschland ist, stattet er den Freimaurern einen Besuch ab. Natürlich steht mal wieder die obligatorische Faust-Beschwörung an. Ein beliebter Stichwortgeber im DK. “Dämonisches Leben entsteigt den Sümpfen. Ich sehe eine grüne, schuppige Bestie – unverwundbar. Nur das Element des Feuers vermag sie zu vernichten. Der Keim des Bösen ruht in einem Menschen, und bald schon ist die Zeit erfüllt.“ Das mit dem Feuer wird Dorian später sicher noch sehr nützlich sein.
Im Teufelsmoor will ein Hexenzirkel Werner Schmidt von seinen Beschwerden befreien. Das Ritual wird dem armen Kerl zu viel und er rennt vor Wahnsinn ins Moor. Man geht davon aus, dass er dort versunken ist. In Wirklichkeit verwandelt er sich in ein Echsenmonster und greift die Versammlung an. Die überlebenden Hekate-Anhänger staunen nicht schlecht, als Werner Schmidt am nächsten Tag putzmunter wieder im Dorf auftaucht und sich an nichts erinnern kann. “Er hätte im Moor ersticken müssen. Dort gibt es keinen Weg und keinen Steg.“ „Aber ich verstehe es“, rief die kräftige Frau und senkte die Stimme. „Der Schmidt da, der war das Ungeheuer. Bei Tagesanbruch hat er sich wieder in einen Menschen zurückverwandelt.“ Was für ein Unsinn!
Dorian Hunter und die beiden Freimaurer Peter Plank und Thomas Becker haben inzwischen das Teufelsmoor erreicht. Natürlich gehen sie der Warnung von Faust nach. Von einem Moormonster hören sie bei ihren Erkundigungen nicht, aber von dem Hexenkult und dem Kauz Werner Schmidt. Den besuchen sie und Dorian hypnotisiert ihn mit seiner gnostischen Gemme. Dabei bemerkt er eine schwarzmagische Sperre in dem Mann. “Sie sind in Gefahr, Herr Schmidt. Professor Becker und ich verstehen einiges von Magie. Wir wollen auf Sie aufpassen heute Nacht. Sie können uns vertrauen.“
Der Hexenzirkel will Werner Schmidt indes nach Hamburg bringen. Dort sitzen die hohen Tiere des deutschen Hekate-Kultes, die können bestimmt helfen. Es kommt zur Konfrontation, bei dem die Hexen als Sieger hervorgehen und Werner Schmidt mit sich schleppen. Während der Fahrt nach Hamburg erwacht dann erneut das Monster in Werner. Da er gegen normale Kugeln unempfindlich ist, haben die Hexen dieses mal das Nachsehen. Das Monster aber marschierte nach Nordosten, auf Hamburg zu. Sein Instinkt,der auch von Werner Schmidts Wissen und Erfahrungen zehrte, zeigte ihm den Weg. Oh, zufällig will das Monster sowieso nach Hamburg, weil Olivaro es auf Hekates Diener abgesehen hat.
Der Oberpriester des Zirkels erfährt von den jüngsten Entwicklungen und ist genervt. Zum Glück lässt sich das Sumpfmonster Zeit und Alban Bergensson kann gewarnt werden. Der Mann steht unter Hekates direkter Kontrolle, wäre also ein lohnendes Ziel für Olivaro, um ihr eins auszuwischen.
Ok, wenn das Sumpfmonster den ganzen Weg bis Hamburg durch die Pampa latscht, schafft es das wirklich nicht in einer Nacht und erwacht natürlich am nächsten Morgen als Werner Schmidt. Per Anhalter schafft er es nun schneller an sein Ziel. Er musste sich der Polizei stellen, einen anderen Weg gab es nicht. Er war ohne Zweifel gemeingefährlich. Man musste ihn einsperren oder sonstwie unschädlich machen. Das macht er dann aber nicht direkt, sondern kommt erstmal bei einer Hamburger Bekanntschaft unter.
Olivaro und Te-Ivi-o-Atea besprechen nun Phase 2 ihres Planes. “Das grüne Scheusal soll heute Nacht auftreten, als sei es ein Geschöpf Hekates. Ein paar Andeutungen, Worte, die von den richtigen Leuten gehört werden. Das wird einen Wirbel geben. Dann muss das Ungeheuer wieder mit diesem Mädchen Kontakt aufnehmen, seiner Verlobten. Sie wird ihn gewiss in den Hekatetempel einschleusen. Und dort kann er dann zuschlagen.
Dorian und die Freimaurer sind auch nicht untätig. Nachdem sie von dem Autounfall gehört haben, untersuchen sie den Tatort. “Was machen wir jetzt?“, fragte Peter Plank. „Abwarten“, sagte Dorian. Im Teufelsmoor unterhalten sie sich nochmal mit dem Bürgermeister und der Polizei. Dann ziehen sie endlich die richtigen Schlüsse, um noch pünktlich zum Finale dabei zu sein. “Es geht nicht nur um ein Ungeheuer, das im Teufelsmoor sein Unwesen treibt. Die Zusammenhänge sind komplizierter, und ich nehme an, dass der nächste Akt in Hamburg spielen wird. Die Spuren des Ungeheuers führten vom Wagen weg und in nordöstliche Richtung, also auf Hamburg zu. Die Hekateanhänger wollten nach Hamburg.“
Werner Schmidts Bekannte bekommt gerade Besuch von einem fiesen Zuhälter-Duo, als er sich wieder in das Sumpfmonster verwandelt. Dann kann er den bösen Kerlen eins mitgeben während die Dame natürlich wie gewohnt in eine Seufzer-Ohnmacht fällt. Das Monster polterte die Treppe hinunter und trat aus dem Haus und auf die Straße. Passanten schrien entsetzt auf. Wagen bremsten, und die Leute darin starrten fassungslos auf die grüne Schreckensgestalt. Die Menschen flüchteten vor dem Monster, aber noch erfassten die meisten den Ernst der Lage nicht. Tja, in Hamburg ist man schlimmere Kunstgestalten gewohnt. Olivaros Plan geht auf und das Monster ruft irgendetwas von Hekate. Diese Aufmerksamkeit dürfte der Dämonin nicht gefallen. Inzwischen sind die Helden aber auch in Hamburg eingetroffen und stellen sich dem Sumpfmonster. Und Dorian weiß noch, wie er die Bestie vernichten kann. Er hielt eine brennende Pechfackel in der Hand. Leider zieht sich Werner Schmidt schnell in die Kanalisation zurück und Dorian steht dumm da.
Am nächsten Tag sucht Werner Schmidt verzweifelt seine Hexenfreunde aus dem Teufelsmoor auf. “Ich will gleich Alban Bergensson anrufen. Dann bringen wir ihn in den Tempel. Wenn er da ist, wird Hekate kommen“ Sie ging ans Telefon. Barbara, die jetzt kein Auge mehr zutun konnte, zog sich an. Die beiden Mädchen wussten nicht, dass sie mit dem Anruf die letzte Phase von Olivaros Plan einleiteten.
Da der Autor jetzt langsam zum Schluss kommen muss, hat die Polizei zufällig das Telefon abgehört und weiß Bescheid. Man umstellt den Hexen-Tempel und schickt den Dämonenkiller als Vorhut hinein. Dort findet gerade die Beschwörung von Hekate statt, damit sie sich um das Sumpfmonster in Werner Schmidt kümmert. Tagsüber ist er ja harmlos, da kann nichts schiefgehen. Oder? Olivaros Bluff war geglückt. Schmidt war keineswegs an den Tag-und-Nacht-Wechsel gebunden. Brüllend ging das Monster auf Alban Bergenssons Körper los, in den Hekates Geist gefahren war. In diesen Kampf hinein platzt Dorian und er könnte Hekate in diesem geschwächten Zustand vernichten. Leider gelingt ihr rechtzeitig die Flucht aus Alban Bergenssons Körper. Und das Sumpfmonster haut ebenfalls ab. Man hätte es auch an Ort und Stelle vernichten können, die paar geschundenen Seiten lohnen sich nicht. Die Polizei weiß, wo ein Schiff liegt, auf dem Werner Schmidt lange zur See gefahren ist. Dort könnte er sich doch versteckt haben. Ein Heftroman-Volltreffer. Werner Schmidt schafft es auf einmal, gegen das Monster in sich anzukämpfen und es kurzzeitig zurückzudrängen, um es selbst zuende zu bringen. Er verwandelte sich in Sekundenbruchteilen. Es war Werner Schmidt, der da auf die zentnerschwere Schiffsschraube zutrieb. Er gab keinen Schrei von sich, als sie ihn erfasste. Naja, ich hätte es besser gefunden, wenn er direkt im Hekate-Tempel von Dorian erlöst wird, statt jetzt nochmal die Szene am Schiff aufzumachen.
Und Olivaro? Der raffinierte Plan war durchgeführt, das nutzlos gewordene Werkzeug eliminiert. Er ärgert sich nicht. Also war sein Plan nie gewesen, Hekate zu vernichten. Er wollte sie nur ein wenig ärgern, das ist ihm gelungen. Toll.
Das übliche Genörgel vorweg. Der altbackene Schenkelklopfer-Humor i ist nicht meiner. Dazu ziemlich viel an urigen Moorbewohnern mit ihren belanglosen Hintergründen. Natürlich darf der Hamburger Kiez mit seinen „St.-Pauli-Zuhältern“ nicht fehlen. Viele Erzählungen und Beschreibungen sind mir einfach zu lang. Man hätte wirklich einige Absätze komplett zusammenkürzen oder gar wegstreichen können.
Dafür gefällt die Grundhandlung und Olivaros Plan ist durchaus nachvollziehbar geschickt aufgebaut. Ohne den angestaubten Schreibstil hätte ich sicher viel Spaß an dem Abenteuer gehabt. So war es immerhin in Ordnung. Der 88 habe ich 6 Punkte gegeben, es wäre unfair, hier weiter unten anzusetzen, obwohl man Bauchgefühl mir das sagt. Liegt sicher an der Schreibe. Dafür hat mir hier die Handlung wirklich mehr gefallen. Also wieder GUTe
(6 von 10 Freaks)
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4. Dämonenkiller