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Vergangenheit: Victorius durchsucht irgendeinen abgelegenen Gebäudekomplex. Der ist allerdings von Taratzen bevölkert. Endlich wieder richtig klassische MX-Abenteueraction. Was genau er hier will, habe ich nicht verstanden. Vielleicht geht er einfach einem Entdeckerdrang nach. Er findet jedenfalls eine Fabrik voller halb zusammengesetzter Cyborgs. __________________
Gegenwart: Der Körper von Robo-Smythe wurde zerstört. Sein Kopf ist später explodiert. Zum Glück hat Lybreyz einen Gedächtnischip von ihm gesichert. Damit könnte sie den Kerl wiedererwecken, dafür benötigt sie jedoch einen frischen künstlichen Körper. Mhh, wenn nur zufällig irgendwer einen entdeckt hätte und Lybreyz später nur noch im Heftromanzufall darüber stolpern müsste. Erstmal stößt sie aber im Heftromanzufall auf Triell, die Tüftlertochter, die in der 574 aus der dunklen Parallelwelt gerettet wurde. Jemand mit dem nötigen Fachwissen, was für ein Glück. Sie fingiert einen Überfall auf Triell und spielt sich dann als Retterin auf, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie willigt ein, einen Robotergefährten für Lybreyz zu bauen. Weil es dem Sexroboter aber zu lange dauert, lässt sie ihre Maske fallen und droht Triell mit dem Tod. Wie unnötig.
Da wird auch schon eine dritte Handlung aufgemacht. Hoffentlich übernimmt Oliver Müller sich hier nicht. Matt ist bei den Hydriten, weil er deren Baupläne des Flächenräumers benötigt, um ihn zur Erde zu transportieren. Eine brenzlige Situation, nachdem Matts böser Doppelgänger hier einen Sprengstoffanschlag verübt hat und es viele Tote gab. Aber Quart'ol und Ei'don müssen ja auch mal wieder mitspielen und sollen nicht wie der Mars 50 Hefte auf Eis liegen. Eine Geistverschmelzung vor dem Rat soll Matts Unschuld beweisen. Da diese zwingend für das Fortbestehen des Plots nötig ist, sollte der Ausgang nicht überraschen. Matt ist unschuldig und die Hydriten helfen ihm. Der Flächenräumer soll in der Fremdwelt auseinandergebaut werden, die Teile mit dem Wurmlochgenerator zur Erde transportiert und dort von den Hydritenexperten wieder zusammengesetzt. Damit die Sache für den Leser nicht zu langweilig wird, gibt es da noch einen Hydriten, der sich an (Doppelgänger-)Matt rächen und ihn töten will. Noch schreitet er aber nicht zur Tat. Eine Nebenhandlung für ein späteres Heft?
In der zweiten Hälfte kommen die Handlungen zusammen, damit sich auch an der Lybreyz-Front was tut. Victorius besucht spontan Triell. Ganz passend erzählt sie ihm zwar von ihrem neuen Robo-Projekt, nicht aber von Lybreyz. Das würde an der Stelle den Plot stören, denn Victorius kennt sie als Bösewicht. Victorius erinnert sich natürlich sofort an die Cyborg-Fabrik, die er vor Jahrzehnten gefunden hat. Lybreyz hat die beiden zufällig belauscht und zwingt nun auch Victorius, für sie zu arbeiten.
Matt ist indes von den Hydriten zurückgekommen und sucht mit Aruula nach Victorius, um ihm die Neuigkeiten zu überbringen. Der ist abgedüst. Wohin nur? Vielleicht seine Freundin Triell besuchen? Da hat Matt aber ein ordentliches Sinclair-Bauchgefühl. Triells Werkstatt ist verlassen, aber Nachbarn haben sie mit Lybreyz gesehen. Bei Matt leuchten sofort die Alarmlämpchen auf. Wie gut, dass alles so perfekt zusammenpasst. Dann können er und Aruula im letzten Drittel die Retter spielen. Sie erfühlen sogar auf einer Karte den Abdruck von Victorius‘ Siegel, das zuvor auf einer Stelle der Karte gelegen hat, wo die Cyborg-Fabrik ist. Klar, die Helden brauchen einen Hinweis darauf, wo sie überhaupt hin müssen. Aber das ist dann doch extrem weit hergeholt...oder einfach Heftromanzufall, ein weiterer von vielen, die diese Geschichte überhaupt erst möglich machen.
Triell hat keine Probleme damit, einen fast fertigen Cyborg zu vollenden und ihm den Smythe-Gedächtnischip einzusetzen. Matt und Aruula greifen in letzter Sekunde mit einem improvisierten Plan ein. Der scheint nicht ganz aufzugehen und Lybreyz krallt sich Matt. Sie wird ihn töten. Holt schon mit ihrer Metallfaust aus, um ihm den Schädel zu zertrümmern. Matt schließt mit seinem Leben ab. Natürlich hat sich Aruula da von hinten angeschlichen und hämmert in allerletzter Millisekunde mit ihrem Schwert auf Lybreyz ein. Die hat genug und haut ab. Robo-Smythe ist damit wohl endgültig erledigt. Ihr Plan wurde vereitelt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit gibt es endlich wieder ein bodenständiges MX-Abenteuer. Gut, der Gleiter und Sex-Roboter Lybreyz sind dann doch moderne Technik. Aber es fühlt sich wie ein guter alter MX an. Bei Oliver Müller hätte mich alles andere auch sehr gewundert. An der Hydriten-Handlung habe ich nichts zu meckern. Keine Überraschungen und alles verläuft wie erwartet, aber das macht auch Sinn. Besser als irgendwelcher Nonsens für dramatische Schock-Wendungen. Die andere Handlung um Robo-Smythe hat mir nicht so gefallen. Schön geschrieben, aber nur von Heftromanzufällen und den perfekten spontanen Bauchgefühl-Gedanken geprägt. Ich meckere immer über sowas, aber dieses mal war es entschieden zu viel.
Wären wir hier noch im ersten Zyklusdrittel, würde das Heft nicht so gut bei mir wegkommen. Bei meiner momentanen Motivations-Flaute an allen Fronten bin ich über genau so ein simples Abenteuer aber extrem dankbar. Hat echt Spaß gemacht. GUTe (7 von 10 Lesespaßpunkten)
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