Belanglos, ausschweifend und uninteressant. Der Sub-Plot in Indien entwickelt sich immer mehr zum langweiligen Lückenfüller.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Ich weiß nicht, ob es an meiner Unlust an dem Zyklus liegt oder an der Geschichte oder an anderen Umständen. Aber über die letzten Monate habe ich mich vier oder fünf Mal an dem Band versucht und ihn nie zu Ende gebracht. __________________
Das ist aber auch ein Ding mit diesen Padmas und Chakras. Mit den Karmasplittern des Dämons Ravana, die sich in bösen Tieren verstecken. Dorian Hunter als Avatar des Hermes Trismegistos mit all seinen Kräften und Superwaffen ist endlich Vergangenheit. Dafür kümmert sich jetzt Unga darum. Die Geschichte hat also all das, was mich schon bei Dorian daran genervt hat.
Unga hat schon einmal in Indien gegen Ravana gekämpft und will ihn nun endgültig vernichten. Hier geht es also mit dem Indien-Subplot weiter. Neben den üblichen klischeehaften Reisebeschreibungen gibt es viel philosophisches Zeug. Don Chapman ist dabei, obwohl er als Puppenmann nicht viel machen kann. Und Colonel Bixby, eine der austauschbaren Figuren aus dem Castello. Wobei er durch seine Padma-Anhängerschaft endlich etwas dringend nötige Hintergrundgeschichte bekommt. Das täte auch dem Rest der Castello-Besatzung gut.
Ich habe mich jetzt nochmal fix durch die Geschichte gelesen, bis zum Finale im Tempel. So weit war ich vorher nie gekommen. Dort gibt es einen unerwarteten Seitenwechel und einen Cliffhanger, bis zum nächsten Indien-Band.
Endlich durch. So schlecht war der Band dann doch nicht. Besser als der trashige Hauptplot um den lebenden Janusplaneten mit den riesigen Organen, von denen im letzten Band dank umgedrehter Voodoosprüche eines auf der Erde geboren wurde und zur Größe eines Kontinents herangewachsen wäre, wenn man es nicht vorher in ein Piranhabecken gelockt hätte.
Dagegen steht hier ein Dämon, der sein Karma in Tieren versteckt hat, um der Vernichtung zu entgehen. Jetzt soll er wiedererweckt werden, im Körper eines Auserwählten. Unga versucht es zu verhindern und endlich ein Kapitel seiner Vergangenheit abzuschließen. Und das alles vor Harry Potter mit den Horkruxen. Zum Finale gibt es einen kleinen Schocker und einen fiesen Cliffhanger, der Lust auf die Fortsetzung macht. Vielleicht kein Highlight, aber eine klassische Geschichte, die Sinn macht und der man folgen kann.
Schade, dass es nicht gefunkt hat und ich den Roman stückchenweise gelesen habe statt gleich beim ersten Versuch in einem Ruck. Schlecht ist er nämlich echt nicht.
GUTe
(6 von 10 Freaks)
Aktuelle Lesefavoriten:
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4. Dämonenkiller