Na toll, der dritte Wechselwirkungs-Aufgaben-Roman auf Malkuth. Irgendwann muss man doch auch mal durch sein. Dieses Mal darf Parapsychologin Dunja Dimitrow ran. Wenigstens dürfte das Theater bald vorbei sein, die Helden haben den Berg der Berge erreicht. Hergekommen waren wir, um eine Spur des Padma zu finden, mit dem der Kontakt auf der Erde abgerissen war. Doch bis jetzt hatten wir diesbezüglich keinen Hinweis bekommen. Tja, hätte Unga ihnen einfach mal erzählt, wo die Festung des Padmasambhawa ist, dann hätten sie sich diese lebensgefährliche Reise sparen können.
Der Berg der Berge ist ein weiteres lebendes Organ des Planeten, nämlich sein Gehirn. Hier werden sie von einer Meute Rattenwesen angegriffen. Weil die magische Ausstrahlung des Gehirn so stark ist, bekommt er keinen Kontakt zu seinen Helfern auf der Erde. Aber Dunja Dimitrow hat alles mitverfolgt. Sie musste Dorian Hunter helfen. Aber wie? Zum Glück arbeitet sie ja in einem Para-Institut mit passenden Probanten. Drei davon „leiht“ sie sie. Dunja macht sie wütend, indem sie die armen Begabten beleidigt, und setzt damit ihre Kräfte frei, die Dorian auf Malkuth schon irgendwie helfen werden. Als ihr Chef sie dabei erwischt, ist er natürlich sauer. “Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen, Dunja?“ Er meldet sie den Vorschriften entsprechend beim russischen Sicherheitsapparat, wo dann Kiwibin von der Sache erfährt und hellhörig wird. Er möchte die Parapsychologin befragen und Abi Flindt mitbringen.
Die Helden wurden von den Rattenmenschen gefangengenommen. Ihr Anführer Trigemus will Dorian und Olivaro töten, mit Coco möchte er sich lieber vergnügen. Da spürt Dorian, dass irgendjemand Kontakt zu ihm aufnimmt und richtet auf gut Glück den Ys-Spiegel gegen die Rattenmenschen, wo die Paraenergie der Probanten nach Malkuth transferiert wird. Trigemus haut ab und den Helden fällt etwas auf. “Trigemus, das klingt ähnlich wie Hermes Trismegistos, nicht wahr?“ „Genau“, sagte ich. „Ob dieser Trigemus etwa der Psycho des Hermes Trismegistos ist?“
In Russland wird indes unter der Aufsicht des Sicherheitsmannes Fedor Maslow Dunja Dimitrow befragt. Da sie sehr verschwiegen ist, bekommen sie nichts aus ihr heraus. Dunja Dimitrow will mit Dorian in Kontakt treten und sich die Erlaubnis holen, die Wahrheit zu sagen, aber sie erreicht ihn nicht. Also müssen andere Mittel her. “Auch Ihnen ist bekannt, dass Sotschewanow eine Wahrheitsdroge entwickelt hat, die auch bei Ihnen den gewünschten Erfolg bringen wird. Diese Droge ist nicht ungefährlich, das wissen Sie, Genossin. Aber Sie lassen uns keine andere Wahl. Wir müssen sie anwenden – auch wenn Sie dabei sterben sollten. Richtig Spannung kommt hier keine bei mir auf. Dunja Dimitrow ist nur eine Nebenfigur dieses Bandes. Wenn sie stirbt, ist es nicht schlimm. Und wenn sie alles ausplaudert, ist das auch nicht tragisch, weil Kiwibin ein Freund Dorians ist und dieses Wissen ruhig haben darf. Es wäre interessanter, wenn die Janusköpfe oder Luguris Schergen diese Befragung durchführen würden. Außerdem schlägt das Heftromantiming zu. Gerade als Dunja Dimitrow die Droge verabreicht werden soll, kann sie endlich Kontakt mit Dorian herstellen. Du kannst ihnen vertrauen. Ich würde vorschlagen, dass du ihnen alles erzählst.
Die Helden setzen auf Malkuth ihre Reise fort und müssen sich mit Todeswolken oder Wahnvorstellungs-Magnetfeldern herumschlagen. Aber auch mit greifbareren Dingen wie Mammutmonstern, wo sie Dunjas Hilfe benötigen. Im Unterschied zu den anderen Medien, die ich auf der Erde hatte, konnte Dunja die Geschehnisse auf Malkuth mitverfolgen. Konnte Rosemarie im letzten Band doch auch? Zur Hefthälfte greifen die Rattenmenschen nochmal an und man kann Trigemus gefangen nehmen, um ihn zu befragen. Die obligatorische Begegnung mit einem Januskopf darf natürlich auch nicht fehlen. “Dorian Hunter, du musst mir den Spiegel geben. Hast du mich verstanden?“ „Ich denke nicht daran, dir den Spiegel zu geben“, sagte ich. „Dann werde ich ihn mir holen, Dorian Hunter.“ Zum Glück haben die Helden Psy-Rückendeckung von der Erde und der Januskopf keine Chance.
Später entkommt ihnen Trigemus zwar, aber sie erreichen endlich den Gipfel des Berges. Wo die große Mutter auf sie wartet, die Olivaro so verehrt. Vor uns befand sich eine zuckende, pulsierende Wand, die mit Beulen und Pusteln übersät war. Diese Wand schien zu leben. Sie bewegte sich, warf Blasen, und ständig taten sich irgendwelche Öffnungen auf, aus denen uns ein bestialischer Gestank entgegenschlug. Aus diesen Öffnungen fliegen im Minutentakt grausige Monster. Natürlich muss in diesem Zyklus auch die Große Mutter etwas total Abgedrehtes sein.
Irgendwie reagiert die Große Mutter allergisch auf Dunjas Geistkontakt auf der Erde. Immer mehr Monster-Beulen platzen und ganz viele Arme bilden sich im Körper der Großen Mutter. “Dorian!“, brüllte Olivaro. „Du musst dein Medium zurückhalten! Die Große Mutter dreht durch.“ Als Dorian Kontakt zu Dunja Dimitrow hergestellt und sie instruiert hat, ist es schon zu spät. Es trifft die Große Mutter echt heftig. Schimmel bildet sich auf ihr, ihr Gewebe stirbt ab, sie verliert den Kontakt zu den Malkuth-Organen. “Das ist das Ende“, sagte Olivaro fast unhörbar, der langsam näher gekommen war. Durchaus. „That escalated quickly“, um mal wieder einen Anglizismus einzubringen.
An das Ende der Helden glaube ich natürlich keine Sekunde, das wird der Heftromanzufall schon irgendwie regeln. Es gibt noch eine Chance auf Rettung. Die Große Mutter ist eine Meisterin im Umgang mit dem Ys-Spiegel. Dorian muss ihn dem Albtraumgebilde überlassen, was er schweren Herzens tut.
Zum Finale stellt sich heraus, dass sie vielleicht in eine riesige Falle getappt sind. Olivaro ist ein Schläferagent der Großen Mutter und hatte die ganze Zeit einen einzigen Auftrag, an den er sich jetzt erst erinnert. “Es begann vor mehr als zwölfhundert Jahren irdischer Zeitrechnung. Die Große Mutter hatte mich erschaffen. Ich sollte einen ganz bestimmten Auftrag erfüllen. Ich sollte zur Erde gehen und dort den Spiegel holen.“ Tja, das ist ihm jetzt gelungen. Da kann man nur hoffen, dass die Große Mutter Dorian leben lässt, sobald sie den Spiegel in ihrem Besitz hat.
Zum Glück raubt sie ihm nur die Erinnerung an ihr Treffen. Dorian und Coco kehren zur Erde zurück, Olivaro bleibt vorerst bei seiner Gebieterin. Es taucht nochmal Trigemus auf und will sich rächen. Er wird aber fix überwältigt und mit auf die Erde genommen. Wenn er der Psycho des Hermes Trismegistos ist, ist er vielleicht noch nützlich.
Äh, und der Kontakt mit Padmasambhawa oder die Info zu seinem Aufenthaltsort, den sie so dringend suchen? Hey, Hallo! Stop, das ist doch extrem wich…ENDE.