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Der Roman hatte bei mir am Anfang erstmal einen schweren Stand. Das lag einfach daran, das ich das Verhalten der Rabenkinder eher lustig als gruselig empfand. Wenn der Brude versucht seine Schwester zu "picken" aber einfach mangels Schnabel mit dem Kopf gegen bufft oder mit vollem Elan aus dem Fenster fliegen will hat das für mich irgendwie Slapstick an sich. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Phexcaer am 10.01.2024 16:12.
Dann fand ich auch die Reaktionen der Väter übertrieben. Ich bin ja auch eher Skeptiker, aber wenn mein Sohn anfängt sich wie ein Rabe zu benehmen, ein Rabe auftaucht der "Pa-Pa" krächzt und meine Tochte sagt das ist mein Sohn, erschlage ich ihn nicht gleich mit der Bratpfanne. Der nächste legt gleich mit der Schrotflinte an und der letzte ignoriert sogar die Warnung des BKA. Sind ja nur Spinner da.
Warum der Roman doch noch die Kurve kriegt muss ich in Spoiler packen, da passiert doch einiges mit Gewicht für die Serie.
Am Ende ein "Sehr gut".
Nein. Absolut nein! Der Autor, der über alle Serien hinweg seine weiblichen Figuren fröhlich vergewaltigt, missbraucht, verstümmelt und erniedrigt werden lässt, kennt scheinbar keine Tabus. Auch hier übertritt er eine Grenze, die in einem Heftroman niemals übertreten werden darf. Das hat mit dem guten alten John Sinclair nichts mehr zu tun, aber wirklich überhaupt nichts mehr.
Da nützt es auch nichts, dass der Roman okay geschrieben ist.
Der Geisterjäger ist nur noch ein wehrloser Spielball höherer Mächte. Und eine dieser Mächte heißt Ian Rolf Hill.
Ich bin entsetzt, dass Bastei so etwas veröffentlicht. Vielleicht bin ich zu sensibel, aber das geht einfach nicht.
So krass wie Breitbernd würde ich es nicht ausdrücken, aber ich muss sagen, dass mir IRH-Romane immer weniger gefallen. Er zieht immer diese "knallharten" und "überrealistischen" Register und das will mir einfach nicht schmecken. Ja, nicht immer geht alles eitel Sonnenschein und Hurra und Tralala aus, aber das, was IRH auspackt, ist mir schon wieder ZU deftig. Hier werden drei Kinder abgemurkst (German Bratpfannen-Massaker, Der Killerhund kommt, Die Klinge meiner Mutter), mehrere Vollstreckerinnen sterben (und ein Mann, der "ausversehen" in die Brust getroffen wird) und am Ende
Ein Dorf auf Hexenjagd: Juchu, Laura Patterson hat überlebt!
Mir ist schon klar, dass hier à la Mordliga und Täufer-Bande eine Gegnergruppe aufgebaut werden soll und deswegen alle Versuche, diese zu stoppen, (vorerst) scheitern müssen, aber es gibt scheitern und dann gibt es das, was in diesem Roman passiert ist.
Meine Erwartungshaltung an "Rabenkinder" war gar nicht so hoch.
Das Cover gefällt mir nicht besonders, obwohl es ja zum Roman passt. Der Titel auch nicht, ach in Deutschland spielt er auch noch. Wobei in der Vorschau die Namen Lilith und die der verderblichen Engel der Unzucht fallen. Also schauen wir mal.
Und ich muss sagen, der Roman funktioniert . Es ist so eine Art Roman, die ich so liebe. Man fühlt eine permanente Bedrohung und ein unheimliche Atmosphäre. Aus der Hand legen konnte ich ihn auch nicht.
Knüpft etwas an an den IRH von letzter Woche an. Ein dann doch entscheidener Roman.
Kommen wir zur Bewertung ! Nach einer nicht ganz so genialen Phase (vielleicht auf Grund von Überbelastung), findet IRH hier, genau wie letzte Woche, wieder zu alter "TOP-Form" zurück.
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Florian Hillbergs Hefte und ich werden keine Freunde mehr. Aber ich bin überrascht. Das ist jetzt das zweite Abenteuer infolge, das im Grundkonzept ganz in Ordnung ist. Keine Action von Anfang bis Ende, keine zu ausgeschlachteten schlimmen Ekel- oder Gewaltszenen. Leider spielen John und seine Freunde wieder mal nur die zweite Geige und haben keine Schnitte gegen die Pläne ihrer Feinde. Mein größter Kritikpunkt ist diese komplizierte Regel, wie Igereth Kinderseelen futtern kann und unter welchen Umständen sie ihm verwehrt bleiben. Da hat sich der Autor wieder ganz was Tolles ausgedacht, aber wieso hat diese Regel früher nie ein Dämon beachten müssen? Bonuspunkte würde es für einen Erzgebirgsroman geben, der auch gut recherchiert ist. So wie ich die Hefte des Autors durchblättere, konnte ich mich leider nicht auf die Details und Beschreibungen einlassen.
Wer mal bei Florian Hilleberg und seinem Stil reinlesen will und unter seiner Geschichte noch ein JS-Grundgerüst, wie vom Altmeister erdacht, haben möchte, dem würde ich diesen und den vorherigen Roman empfehlen. Man muss halt drölfzig seiner anderen Romane im Hinterkopf haben (von denen nur ein Teil mit einer Fußnote gekennzeichnet ist), um alles zu begreifen, aber zum Reinlesen kann man diese Verbindungen ignorieren und das als Einzelromane betrachten.
Ich habe damit jedenfalls endlich meine Hilleberg-Lesereise beendet und kann die Hefte jetzt wieder in normaler Reihenfolge lesen. Mal schauen, ob es mir gelingt, nur die „Team Lilith vs. Team Pandora“ Hillebergs zu erwischen und die anderen auszulassen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Handlung: John und Suko erhalten im Kreis der Familie Shaw, in Egloskerry, vom Krankenhaus die Nachricht von Laura Pattersons Tod. Sie löst eine gewisse Schockstarre und gewaltige Trauer aus. Mitten hinein erreicht John ein Anruf von Harry Stahl aus Deutschland. In Johanngeorgenstadt, im Erzgebirge, verschwanden Kinder für einen Tag. Als sie wieder auftauchten glaubten sie Raben zu sein und verhielten sich auch so. Harry und Dagmar erhielten den Auftrag sich um den Fall zu kümmern. Sie suchten einen betroffenen Jungen in einer psychiatrischen Einrichtung in Chemnitz auf. Kurz bevor der Junge an einem Krampfanfall starb, hatte Dagmar über ihr drittes Auge eine Vision. Sie sah Igereth den Engel der Hurerei, dessen Symboltier ein Rabe war. John tritt sofort die Reise nach Deutschland an. Nach der Landung in Dresden fährt John weiter zum Klinikum nach Chemnitz, wo ihn Harry und Dagmar bereits erwarten. Mittlerweile wurde dort ein weiteres Kind eingeliefert. Als John versucht den Kindern mit seinem Kreuz zu helfen, taucht Lilith auf und berichtet triumphierend von Igereths perfidem Plan. Kann John diesen noch durchkreuzen und die Seelen der Kinder retten? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 10.04.2024 16:17.
Meinung: Für diesen Roman verwendete Ian Rolf Hill die Legende um den sagenumwobenen Rabenberg in der Nähe von Chemnitz. Damit setzte er nun die Handlung um Lilith und ihre Engel der Hurerei fort. Auf der Leser-Seite gab es dazu passend einen interessanten Bericht über die Sagen und Legenden, die sich um den Rabenberg und seine Umgebung rankten. Ich kannte diese Legenden bisher nicht, sie passten aber hervorragend zu Igereth, deren Symboltier ein Rabe war.
In diesem Roman hatte dann auch Igereth ihre Hände im Spiel, um Kinder in Raben zu verwandeln. Dass konnte der Familienvater Florian Bernwald nicht verstehen. Er ahnte noch nicht, dass er auch seinen Sohn, Im Krankenhaus in Chemnitz, tötete, als er einen Raben erschlug, in dem seine Tochter ihren Bruder erkannte.
Das erste Kapitel mit John brachte die traurige und schockierende Nachricht, dass Laura Patterson tatsächlich ihren schweren Verletzungen erlegen war. Wieder einmal hatte es eine, mir sehr sympathische Person, aus dem erweiterten Sinclair-Team, erwischt. Dieses Mal schlug das Schicksal ohne jede Vorwarnung, quasi aus heiterem Himmel zu. Dass machte es einerseits besonders schockierend, aber andererseits auch umso realistischer für die Serie. Auch wenn Laura nur eine erweiterte Nebenfigur war, mit 1-2 Auftritten pro Jahr, hatte ich sie gemocht. Trotz aller Traurigkeit, blieb ich aber dabei, dass eine so langlebige Serie derartige Momente immer wieder benötigte um spannend und realistisch zu bleiben. Sehr anrührend war, welche verzweifelten Ideen Suko einbrachte, um Lauras Tod rückgängig zu machen. Diese Umkehrungen sollten aber auf wirklich wenige Fälle beschränkt und absolute Ausnahmen bleiben und kein Standard werden.
Was Pater Franklin betraf, klärte sich der Widerspruch aus dem vorherigen Roman auf. Johns Verwirrung stiftende Aussage gegenüber Asmodis war falsch gewesen. Pater Franklin lebte noch und wurde aktuell im Krankenhaus behandelt.
Nachdem Harry Stahl beim letzten Deutschlandfall eine Zwangspause einlegte, war er dieses Mal, zu meiner Freude, wieder mit vollem Einsatz dabei. Für Harry schloss sich auch ein persönlicher Kreis, weil Lilith auch bei dem Fall die Strippen zog, der ihm die Stelle als Kommissar bei der Leipziger Polizei kostete.
Igereths Plan war wirklich perfide. Weil sie den Kindern ihre Seelen nicht direkt rauben durfte, nahm sie einen Seelentausch mit Raben vor. Wurden die Raben durch einen liebenden Angehörigen getötet, gingen die Seelen direkt auf Igereth über. Drei Kinderseelen benötigte sie für ihre volle Erstarkung. Gleichzeitig mit den getöteten Raben starben auch die Körper der Kinder, in denen die Raben-Seelen steckten. So wurden die Eltern über diesen Umweg zum Mörder ihrer Kinder.
Eine unerwarteten Widerspruch baute Ian Rolf Hill auf Seite 61 in den Roman ein. Wieso wurde der Körper von Volker mit der Raben-Seele eigentlich noch in die Psychiatrie gebracht? Nachdem seine Mutter Heike den Raben mit der Seele ihres Sohnes tötete, musste er gleichzeitig genauso gestorben sein, wie Gregor und Otto zuvor. Eine Einlieferung in die Psychiatrie erübrigte sich also.
Genauso wie beim Roman zuvor, trübte dieser Fehler den zuvor sauberen und fehlerfreien Eindruck des Romans ein wenig ein. Nachdenklich machte nicht nur Igereths endgültige Erstarkung. Lilith hatte auf der Rückseite von Johns Kreuz die Insignien ihrer Engel unsichtbar hinterlassen. Dass konnte im Zusammenhang mit dem Engelstöter nur bedeuten, dass sie die Vernichtung der Erzengel plante, damit ihre Engel deren Plätze übernehmen konnten. Die Zukunft dürfte also atemberaubend werden.
Abgesehen vom angesprochenen Fehler war auch dieser Roman von Anfang bis Ende spannend, fesselnd und bot kurzweilige Unterhaltung. Auch der Spuk griff zweimal helfend ein. Daher gab ich auch dieses Mal die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Kreuzen an Ian Rolf Hill. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich also auch hier mit Sehr Gut ab.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Spannend und gut geschrieben war der Band, keine Frage, aber ich tat mich beim Lesen wie schon andere hier mit der Thematik Kinderopfer schwerer und die fühlte, völlige Hilflosigkeit des Sinclair-Teams gefällt mir genauso wenig wie kurz vor Schluß kurz das Kreuz benutzt und vorbei. __________________
Insgesamt liege ich hier eher bei Mittel mit 3 Sternen.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!