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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Martin Brauner ruft seinen Bruder Andreas um Hilfe an. Sein siebenjähriger Sohn David ist besessen! Allerdings kann Martin seinen Bruder erst am nächsten Tag erreichen. Er schildert seinem Bruder die Sachlage. __________________
Andreas beschließt natürlich sofort seinem Bruder zu helfen...
... obwohl er und Johanna nicht mehr mit okkulten Dingen beschäftigen wollten!
Diese Hilfsbereitschaft stürzt ihn natürlich mal wieder in ein ordentliches Fiasko aus dem es diesmal kein entkommen zu geben scheint!!!
Fazit: Für diesen Roman vergebe ich die Höchstbewertung "top"! Die Geschichte hat mich echt mitgerissen! Der Einbau der Band "Wiener Wahnsinn" hat mich echt überzeugt obwohl ich doch zuerst skeptisch war als ich von dieser Idee zu hören bekam!
Die Subserie entwickelt sich meiner Meinung nach sehr, sehr gut!
Weiter so Michael!
Ich setz es mal hier mit rein: __________________
Der Raketenheftleser hat Michael Blihall interviewt. Satte 1 Stunde, 53 Minuten.
In your face.
"Während der Roman noch googelt und Bücher wälzt, um sicher zu sein, dass das was er vorhat auch sein kann, tritt der Heftroman einfach die Tür ein."
#InsideMusgrave
Andreas Brauner und seine Freundin Johanna werden von Andis Bruder Martin wieder einmal um Hilfe gebeten. Es scheint so, als sei der Spuk aus dem Haus noch nicht verschwunden. Also machen sie sich auf den Weg, um Martin und seiner Familie zu helfen. Ihr Sohn David ist wieder von einem Geist besessen, bei dem es sich um Dagmar, die bei einem Autounfall verstorbene Frau von Andreas, handelte. Was zuerst wie ein ganz ‚normaler‘ Exorzismus aussieht, verwandelt sich für Andi und Johanna schon schnell in einen rasanten und höllischen Alptraum! Und was die titelgebende Austropopband ‚Wiener Wahnsinn‘ alles damit zu tun hat, solltet ihr auf jeden Fall lesen! __________________
Oh man, jetzt habe ich mir aber wirklich Zeit gelassen diesen Roman zu lesen. Und das nicht absichtlich. Ich kam einfach nicht dazu. Doch als ich all die Artikel und Meinungen dazu gelesen habe, musste ich einfach ran! Und natürlich habe ich es nicht bereut! Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und mitgenommen. Mit jedem Abschnitt war ich gespannter wie es weiter geht und konnte den Roman nicht wirklich zur Seite legen. In für mich schnellen zwei Tagen hatte ich ihn dann auch schon durch. Ich muss sagen, ich habe eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchgemacht. Ich war gespannt, neugierig, habe mitgefiebert, war traurig … Michael Blihall hat hier wieder alle Register seines Könnens aufgezogen und keinen 08/15 Roman geschrieben. Die Geschichte war emotional und überraschend. Dabei gab es Verbindungen zu ‚Drudenfüße‘, die ein großes Ganzes ergaben. Für mich sind ‚Wiener Wahnsinn‘ und ‚Die Belagerung‘ die besten Romane im GK von Michael. Er schafft es einfach immer wieder Andi so menschlich zu schreiben, dass man sich gut in ihn versetzen und mitfühlen kann. Ich glaube das ist es auch, was diese Romane so ausmacht. Und wieder freue ich mich auf den nächsten Andreas Brauner Roman und weiß, dass dieser mich nicht enttäuschen wird. Also weiter so!
Phantastische Grüße
Alexander Weisheit
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Ok, das habe ich nicht erwartet. Ich wusste durch die Weihnachtskurzgeschichte, dass Andreas Brauner nach einem Exorzismus im Koma lag. Vermutete aber, dass er der Exorzist war und dabei etwas schiefgegangen war oder ihn zu sehr entkräftete. Stattdessen liegt er selbst besessen im Koma. So spielt ein sehr großer Teil des Romans in einer Traumwelt, wo der böse Damon ihn verführen will, mit seinem Leben abzuschließen. Action und richtigen Grusel gibt es hier keinen und Schauplatzwechsel auch nicht. Es spielt alles in einem Krankenhaus. Um sowas durchzuziehen ist man als Autor allein auf die bedrückende Stimmung angewiesen und muss mit seiner Schreibe glänzen. Das gelingt Michael Blihall hervorragend. Ich bin beeindruckt.
In dieser Traumwelt kann man natürlich haufenweise Filmanspielungen für den nerdigen Andreas unterbringen, der sicher schon viele psychologische Gruselfilme gesehen hat, wo die Helden in ähnlichen Situationen gefangen waren. Stört wie immer nicht. Jetzt muss ich aber auch mal einen Film auspacken. Mich erinnerte das alles extrem stark an den Film Sublime. Nicht wirklich ein guter Film, aber er nimmt einen mit. Dort geht es für den Helden aber nicht so gut aus und er findet seine Erlösung auf andere Art.
Michael Blihall bleibt sich treu. Monstergrusel mit tatkräftigen Geisterjägern gibt es hier nicht. Es geht eher psychologisch zur Sache. Da der Roman in der Gedankenwelt des Protagonisten spielt, funktioniert diesmal die „nerdiger Normalo“ Prämisse problemlos.
Wie schreibe ich es am besten? Als klassischer Geisterjägerfall funktioniert der Roman nur so mittelmäßig. Wem schon die Musgrave-Romane zu spannungsarm sind, wird hier nicht zufrieden sein. Als bedrückendes Gruselkunstwerk überzeugt er aber auf ganzer Linie. Vielleicht muss man auch in der Stimmung dafür sein und sich auf das Konzept voll einlassen. Bei mir hat das geklappt und es gibt eine Top-Wertung. Ohne Punkte, weil ich ihn nach meinen üblichen Maßstäben nicht bewerten möchte. Da wären es keinesfalls 10/10, sondern eher 7-8 von 10.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Brauner-Romane bis zu Silvester durchzuackern. Jetzt hat es etwas länger gedauert, aber Hauptsache ich habe bis zur Fortsetzung am Samstag aufgeholt und kann mir die gleich gönnen. Wird wieder ein Spukgrusler werden, wie immer. Langsam gewöhne ich mich daran, dass es in der Welt von Andreas Brauner keine „echten“ Monster gibt.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller