Ein typischer Ian Rolf Hill, dieser Roman. __________________
Alle zwei Wochen ausschließlich diese Kost möchte ich mir nicht antun.
ABER:
Lässt man sich auf Schreibstil des Autoren ein, dann wissen die etwas trashigen, an die späten 70er erinnernden Stilelemente, durchaus zu gefallen.
Gruß SOKRATES
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.
Handlung: Zamorra und Nicole kommen dem Wunsch von Erdmann Günther nach und treffen sich mit dem skurrilen Ghouljäger in Wien. Günther hatte nach eigenen Angaben die Ghouls aufgespürt, die ihnen in Rumänien entkamen. Sehr zum Ärger der verdutzten Dämonenjäger waren diese aber nicht in Wien, sondern in Budapest zu finden. Günther wollte sich lediglich Reisegeld und lästige Umstiege ersparen. Auf der Fahrt nach Budapest berichtet Günther, dass ihn der rumänische Polizist anrief, der ihn damals im Auftrag der Ghoul - Sippe verhaftete. Dieser teilte ihm mit, dass die Leichen der Geiseln und der Leichenwagen im rumänisch ungarischen Grenzgebiet gefunden wurden. Die flüchtigen Ghouls fuhren mit einem ungarischen Auto über die Grenze ins Nachbarland. Wird es Zamorra, Nicole und Erdmann Günther gelingen die Ghouls in Budapest aufzuspüren und zu vernichten? __________________
Meinung: Aus dem Titel und dem Namen des Autors konnte mühelos geschlossen werden, dass Ian Rolf Hill mit diesem Roman nicht nur die Handlung aus Band 1297 „Blutgericht der Leichenfresser“, sondern auch die persönliche Geschichte des selbst ernannten Ghoul – Jägers Erdmann Günther fortsetzte. Ein skurriler wiederkehrender Charakter, der mir gefiel. Dieser wurde auch von Ian Rolf Hill in die Zamorra – Serie eingeführt. Bei Erdmann Günther hatte ich aber immer das Gefühl, dass Vorname und Nachname vertauscht wurden.
Die Handlung des oben genannten Ghoul – Romans, in Rumänien, endete vor etwa einem halben Jahr damit, dass Zita und der schwachsinnige Ghoul Pirok als einzige Überlende ihrer Sippe den Dämonenjägern entkommen konnten. Dazu noch mit der Frau und der Tochter des Bestattungsunternehmers Zoltan Yurek als Geiseln.Durch eine Verkettung schicksalhafter Umstände sollten aber die beiden Frauen in den Händen der Ghouls nicht lange überleben.
Sehr witzig waren die Kommentare zu Nicoles unbequemen Sportwagen gewesen. Ich konnte mir bildlich sehr gut vorstellen, dass man schon vorne auf langen Strecken nicht überaus bequem saß. Von der engen Rückbank und möglichem Gepäck ganz zu schweigen. Dazu kamen die üblichen Dauergeplänkel zwischen Erdmann Günther und Nicole, weil er sich einfach ihren Namen nicht merken konnte oder wollte und daher stets verballhornte.
Sehr überzeugend und ungewöhnlich war die Tarnung der Ghouls in Budapest. Zita staunte nicht schlecht über ihre Tante und deren Söhne, die eine Gulaschküche führten, sich perfekt tarnten, keine menschlichen Opfer rissen oder Leichen ausgruben und sich von streunenden Hunden und Katzen ernährten. Es machte Spaß und brachte mich immer wieder zum Schmunzeln wie die ungarische Ghoulfamilie lebte und auch Zita von ihrem ungewöhnlichen Lebensstil überzeugen wollte. Dieses führte immer wieder zu Irritationen auf beiden Seiten. Damit Pirok nicht erneut Dummheiten machte, wurde er im wahrsten Sinn des Wortes kaltgestellt, in die Kühlkammer gesperrt und tiefgefroren.
Eine geschickte Anspielung auf den Film „Der Junge muss an die frische Luft“ fügte Ian Rolf Hill ebenfalls in den Roman ein. Dass auch Ghouls auf frische Luft standen, war mir allerdings neu.
Der Romantitel klang recht hart und martialisch. Davon sollte sich aber niemand irritieren lassen. Der Roman war keineswegs unnötig brutal und es wurde auch nicht viel gemetzelt. Ganz im Gegenteil war es jederzeit ein spannender, unterhaltsamer und gut erzählter Roman, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kam. Dazu war es ein nicht alltäglicher und eher ungewöhnlicher Ghoul – Roman, der von der allgemeinen Norm erfrischend abwich. Wo gab es schon Ghouls , die nicht durch dunkle Gänge krochen und auch keine menschlichen Leichen verzehrten? Diese Ghouls hatten sich eine gemütliche Wohnung eingerichtet und betrieben obendrein noch eine Gulaschküche. Tragisch war aber, dass am Ende ausgerechnet diese ungewöhnlichen Ghouls ins Gras beißen mussten.
Zamorra, Nicole und Erdmann Günther spielten in diesem Roman nur bessere Nebenrollen. Dadurch wirkte der Zugriff aus heiterem Himmel am Ende auch etwas hektisch. Die raffinierte Zita, die im Mittelpunkt der Handlung stand, konnte die unübersichtliche Situation erneut zur Flucht nutzen. Als die Dämonenjäger abgezogen waren, kehrte Zita noch einmal zurück und befreite Pirok aus der Kühlkammer. Ihr nächstes Ziel war Wien. Dort würde es dann also demnächst zum dritten Versuch kommen Zita und Pirok zu vernichten. Ich freute mich schon darauf. Zuvor galt es diesen Roman zu bewerten. Ich entschied mich für die Note 2 = Gut und dementsprechend für 4 von 5 Amuletten. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Sehr gut ab.
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