Das Castillo wird zum zweiten Mal infolge belagert. Wiederbelebte Hexer aus den Katakomben, Dämonen und Untote von einem nahen Friedhof. Die Bewohner halten verzweifelt die Stellung, aber es sieht nicht gut aus. Wie bei der letzten Belagerung trifft der Serienheld in der dunkelsten Stunde ein. Mit ihren Kommandostäben räumen Dorian und Unga unter den Feinden auf. Zakum persönlich stellt sich ihnen entgegen, aber wie erwartet sind die Kommandostäbe zu stark für ihn und er haut wieder ab. Außerdem übernachtet Orakel Phillip in einem Zelt vor der Burg und wird wegen seiner Aura nicht von den Dämonen angegriffen. Er gesellt sich zu Dorian und Unga und verscheucht dann die belagernden Dämonen. Indem er einfach mitten in die Meute rein rennt und sie anfasst. Was den Dämonen gar nicht gefällt und sie sich zerstreuen. So einfach kann es sein. Irgendwie gibt es kein Mittel gegen den Hermaphroditen und er wird gern auf die unsinnigsten Weisen als Wunderwaffe benutzt. Neben den Kommandostäben. Ok, seine Nähe tut den Dämonen weh. Wieso erschießt man ihn dann nicht einfach mit einer Pistole oder mit einem Zauberblitz aus der Ferne? Und auf die geistlosen beschworenen Zombies dürfte seine Aura keine Wirkung haben, die könnten ihn zerfetzen. Egal. Plötzlich kann Phillip auch noch Wunden von verletzten Nebenfiguren heilen, alles klar. Wie man es gerade braucht.
Das Castillo müssen sie trotzdem aufgeben, weil die Dämonen es angezündet haben und der gesamte Komplex brennt. Die Figuren müssen irgendeinen Unterschlupf finden und sind den Dämonen auf ihrem Weg ziemlich schutzlos ausgeliefert. Theoretisch. Praktisch ist ja Phillip bei ihnen, der ein fröhliches Liebchen summt und Angreifer mit seiner Aura fernhält. Wie spannend. Sie erreichen schließlich eine Hütte, wo sie verschnaufen und sich beraten.
In der zweiten Hefthälfte schleicht dann noch ein trashiger Dämonenjäger herum, der sich selbst nur „der Vollstrecker“ nennt und Zakums Dämonen niedermetzelt. Für mich ist er irgendwie ein Highlight des Romans, die Reihe könnte frischen Wind gebrauchen. Zakum geht allerdings davon aus, dass seine Konkurrentin im Kampf um Asmodi’s Gunst dafür verantwortlich ist und killt wütend ein paar von Angelinas Dämoninnen.
In der Vergangenheit erreicht der Tross um Matthias Troger, Coco Zamis und Geneviève das Schloss. In diesen düsteren Zeiten lauern aber überall Dämonen, mit denen sie Zwischenfälle haben. Im Schloss sind sie erstmal in Sicherheit. Coco hat den dämonischen Raid sabotiert, diese Schreckensherrschaft ist also hoffentlich bald ausgestanden. Für Coco geht es weiter zum Bodensee, um vielleicht einen Weg zurück in die Gegenwart zu finden. Vorher hat sie aber in der Burg einen prophetischen Alptraum. Indem sie die Zeitlinie geändert hat, wurde das Schicksal von Matthias besiegelt und Asmodi hat ihn abgeschlachtet. Als Coco erwacht, will sie das verhindern. Doch die Schergen des Oberdämons haben das Schloss schon infiltriert und es wird belagert. Wie im Castillo ist das auch in der Vergangenheit die zweite große Belagerung am Mummelsee, weil den Autoren wohl sonst nichts einfällt. Die Dämonen werden zurückgeschlagen, aber Geneviève schwer verletzt. Coco schiebt ihre Reise zum Bodensee auf, um Matthias Beistand zu leisten. Ist ja nicht so, als hätte sie Zeitdruck und würde dadurch vielleicht die Gelegenheit verpassen, wieder in ihre Zeit zu gelangen, wo ihr Mann und ihr Sohn auf sie warten.
Bei der gescheiterten Belagerung hat sich Asmodi den Magister Schnabel geschnappt und fix in einen Dämon verwandelt. Er taucht nun vor dem Schloss wieder auf und behauptet, bei der Belagerung panisch in die Wälder geflohen zu sein. Jetzt ist er wieder da. Niemand wird misstrauisch und man lässt ihn ein. So ist das auch mit Ira Magiter bei der ersten Belagerung des Castillos abgelaufen, den Autoren fällt wirklich nichts mehr ein. Wobei, das war noch Earl Warren, jetzt ist es Martin Kay.