__________________
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 23.07.2019 12:07.
Der Band 1007 könnte gut der achte Teil des Siebenteilers sein, da er den Handlungsstrang um den Geist Lalibelas und den Tod von Johns Eltern weiterführt. Insgesamt hat mir auch dieser Roman sehr gut gefallen.
John kehrt aus Äthiopien zunächst zu den Templern nach Frankreich zurück. Dort erscheint ihm erneut der Geist von Donata. Donata teilt John mit, dass er nach Lauder reisen muss, um Totenwache bei seinen Eltern zu halten. Sie informiert ihn ebenfalls, dass der Geist Lalibelas in den toten Horace F. Sinclair eingedrungen ist und John ihn nun wieder befreien muss. John reist nun nach Lauder zurück ...
Dort sind schon die Anhänger Lalibelas eingetroffen, um die Leiche von Johns Vater mit dem Geist Lalibelas zu rauben. John erfährt, dass sein Vater Mitglied in der geheimen Loge des Königs Lalibelas gewesen war. Diese Doppelexistenz war bisher niemanden bekannt ...
Es gelingt John schließlich mit Hilfe seines Kreuzes den Geist Lalibelas aus dem Körper des toten Vaters zu vertreiben. Hat er Lalibela aber wirklich endgültig vernichtet ?
Insgesamt ein spannender Roman, der zeigt, welche Kreativität JD früher an den Tag gelegt hat. Es gibt ein paar kleinere Kritikpunkte: Wie John aus Äthiopien nach Frankreich kommt, wird leider nicht erklärt und warum er dort noch immer ungeduscht ankommt. Die Idee mit der geheimen Existenz von Johns Vater ist gut. Warum dann aber Alischa als Anhängerin Lalibelas den Auftrag hatte, John Eltern (und somit einen Logenbruder) zu töten, leuchtet nicht ein. Und wenn der alte Sinclair schon Mitglied einer geheimen Loge ist, hätte er doch beim Erscheinen der Schattenwesen in Band 1.001 anders denken und reagieren müssen. Ebenso habe ich es nicht so verstanden, dass sich Johns Vater in seinem Sarg aufgerichtet hat, wie Suko sich zu erinnern meint.
Insgesamt vergebe ich dennoch ein "sehr gut".
Zitat: | |
|
__________________
Sprachlich ist der Roman mal wieder kein Erlebnis - aber das ist man von Dark eigentlich auch nicht anders gewohnt. Beim fortwährenden Gebrauch des Verbs "kriegen" statt "bekommen" ("ich kriegte meine Nerven nicht in den Griff", etc.) rollen sich mir sämtliche Nägel hoch - das ist schlechtes Grundschüler-Niveau.
Davon mal abgesehen: Wow, es dauert sage und schreibe bis nach dem offiziellen Siebenteiler, ehe Sinclair das erste Mal so etwas wie Selbstkritik zu seinen fragwürdigen Motiven übt. Tatsächlich ist mal von "meinem Wahn" (S. 4) die Rede, als es darum geht, die Bundeslade öffnen zu wollen.
Von direkter Schuld am Ende des silbernen Skeletts will Sinclair allerdings nichts wissen: "Ich war indirekt schuld an seinem Tod." (S. 4). Selbstverleugnung ist natürlich auch eine Möglichkeit, gewiss.
Und auch wieder so ein "sprachlicher Erguß", der einen aus vollem Halse anschreit: "Automatisch kehrten meine Gedanken zu den toten Eltern zurück. Sie lebten nicht mehr." (S. 11). Ach nein, wer hätte denn das bloß geglaubt???
Dark versucht es jetzt also mit einem Schocker aus dem Nichts - okay, aber macht das nur im Ansatz irgendeinen Sinn? Helgorius hat die wesentliche Unlogik dahinter bereits auf den Punkt gebracht. Ein Schocker wäre es gewesen, wenn Horace ein teuflisc hes Doppelleben geführt oder in der Tat ein Dämon gewesen wäre. Aber Anhänger eines längst verrotteten Königs, von dem der Leser noch kein einziges Mal gehört hat vor dem Zyklus? Noch dazu ohne irgendwelche Anzeichen, Andeutungen, etc.? Das ergibt null Sinn, zumal Mary, seine langjährige Partnerin, überhaupt nichts gewusst haben soll. Unwahrscheinlich bis schlicht unmöglich, möchte man meinen.
Atmosphärisch hat der Roman einige nette Szenen zu bieten, inhaltlich passiert nicht allzu viel. Auch hier lässt sich noch ein "mittel" abgewinnen, wenngleich der gesamte "Lalibela-Zyklus" immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abdriftet.
__________________
Talent is a flame. Genius is a fire...
Zitat: | |
|
Zitat: | |
|
__________________
Talent is a flame. Genius is a fire...
Zitat: | ||||
|
__________________
Talent is a flame. Genius is a fire...