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Die Geschichte hat durchaus Potenzial, möchte man meinen. Father Ignatius ruft Sinclair nach Schottland, wo er zunächst einmal erfährt, dass sein bevorzugter Silberkugel-Lieferant mittlerweile nach Rom zur Weißen Macht, dem Geheimdienst des Vatikans, gewechselt ist. __________________
Weiter erfährt JS vom einstigen Mönch Shiram, der vom Bösen nicht lassen konnte und sich mit Luzifers Dienern, den Kreaturen der Finsternis, eingelassen hat. Mittlerweile sieht Shiram dem nahenden Tod ins Auge - als Ergebnis von "Verrat", weil er sich vom Bösen lösen wollte, wurde sein halbes Gesicht durch den Einsatz von Höllenfeuer schwer gezeichnet.
Mittlerweile hat sich eine Kreatur der Finsternis in das Kloster, in dem die Geschichte zentral spielt, eingeschlichen und mordet. Sinclair kann sie mithilfe des Kreuzes ausschalten. Dann wartet Dark noch mit einem kleinen Schmankerl auf: Shiram spricht davon, dass Sinclair in Israel eine Spur zur Bundeslade finden könne, jenem Behältnis, das die Gesetzestafeln der zehn Gebote enthielt und dem Volk Israel einige Macht im Kampf gegen seine Feinde verlieh.
Nach dieser Enthüllung tauchen wie aus dem Nichts AEBA, die Horror-Reiter, auf, die den "verräterischen" Mönch mit ihren Lanzen erledigen. JS kann sie lediglich wie öfters schon mittels des Kreuzes vertreiben.
Positiv möchte man festhalten wollen, dass ein Taschenbuch grundsätzlich mal wieder mehr zu bieten hat als eine seichte 08/15-Story. Die Zutaten könnten auch vermeintlich passen, allerdings werden diese Zutaten zu einem schalen Eintopf vermischt, der mich insgesamt nicht zu überzeugen wusste. Die ganze Geschichte wirkt zu konstruiert, den Rahmen für eine solche Enthüllung (Bundeslade) hätte man geschickter wählen können. Die Kreaturen der Finsternis wurden mit einem Knall in den 700ern eingeführt und seither sukzessive zunichte geschrieben - was auch hier wieder der Fall ist. Der Auftritt wirkt nicht überzeugend, während AEBA verheizt wirken als Deus Ex Machina. Aber auch an dieser Front nichts Neues, unter Dark ist das leider ein wiederkehrendes Element verschenkten Potenzials.
Alles in allem kommt das Taschenbuch bei mir nicht über ein "mittel" hinaus.
Talent is a flame. Genius is a fire...