Da kann man mal sehen das hier nicht gerade konventionelle Wege gegangen werden um Fälle zu lösen. Da verschwinden Silver samt Anhang lieber in eine andere Dimension anstatt diesen Hexenverfolger den Gar auszumachen. Und Tony muss sich unsichtbar einen Feind stellen der einiges auf dem Kasten hat. __________________
Nicht gerade ein Glanzpunkt aber trotzdem noch gut zu lesen.
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Nachdem Tony im letzten Abenteuer von Silver unsichtbar gemacht wurde und dem Dämon dummer Weise der Gegenzauber entfallen ist, sucht man nach einer Lösung. Die findet Roxane. Ein einer lebensfeindlichen Dimension gibt es eine magische Wand mit allen Zaubersprüchen. Darauf muss auch der Gegenzauber zu finden sein. Doch ausgerechnet jetzt macht der Hexenjäger der Hölle Jagd auf sie. __________________
Eigentlich ist alles beim alten. Die Handlung ist in Ordnung, die Charaktere sind toll und der kleinkarierte Meckerer findet Dinge, die ihm nicht gefallen. Es war halt eine andere Zeit und kultige Dinge sind ja gerade kultig, weil sie im Vergleich zur glatten modernen Welt ihre Problemchen haben. Wie das unverwechselbare Geräusch einer laufenden Kasette im Laufwerk.
Die Idee, Tony unsichtbar zu machen möchte ich zu allererst loben. Die Zufälle hingegen sind so eine Sache an älteren Romanen, wo man sich scheinbar bei so ziemlich jeder Serie keine Gedanken gemacht hat, sowas schlau zu vermeiden oder zu umschreiben.
Da trifft das Ballard-Team natürlich genau dann rettend am Schauplatz des Geschehens ein, als Magos Skelettrocker die armen Seeleute angreifen. Als Mago die Kerle vor mehreren Stunden zu seinen Dienern gemacht hat wurde eine junge Frau verschont. Die kauert jetzt immer noch heulend in der Ecke des Frachtlagerbereichs, um bemerkt und befragt zu werden. Seit Stunden. Eine halbe Stunde ok, aber danach sollte man doch auch unter Schock stehend mal daran denken, die Polizei zu rufen oder zumindest aus der Kälte zu gehen. Oder meinetwegen an der Bar einen Verdrängungsschnaps zu kippen, um im 70er-Flair zu bleiben.
Nun gut, Mago ist also auf der Spur der mächtigen Hexe Roxane. Deshalb verschwinden sie und Silver dann auch, um die Wand der Zaubersprüche zu suchen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Tony helfen und vor Mago flüchten. Keine Sekunde nachdem die beiden sich wegteleportiert haben stürmt Mago das Haus. Wirklich? Er entführt Vicky, Lance und Tony. Den Dämonenhasser sieht er wegen dessen Unsichtbarkeit nicht, obwohl er sicher magische Sinne hat. Jedenfalls nimmt er ihn trotzdem mit, obwohl er ihn ja nicht bemerkt hat. Nur deshalb gelingt es Tony auch, seine beiden Freunde zu befreien. Er landet mit ihnen im gleichen Kerkerraum und kann sie gefahrlos befreien, nachdem Magos Schergen verschwunden sind. Die Zufälle, um sich in kritischen Handlungsknoten nicht zu viele Gedanken machen zu müssen, kann ich für einen netten Roman noch hinnehmen. Aber die bei den Finals beider Handlungsstränge hat Morland es sich ebenso einfach gemacht.
Die Priester des Niemandslandes bemerken in ihrer eigenen Dimension bzw. Stadt nicht, dass Silver eindringt und einen von ihnen niederknüppelt? Dann zieht er sich einfach das Gewand des Priesters an und gelangt in dieser Verkleidung zu Roxane. Die wurde vorher von den Priestern gefangen genommen. Ein elementares Logikloch für mich. Halb so schlimm, wenn dafür eine Ausrede oder Erklärung gefunden wird. Wird es aber nicht, als wäre sowas in den alten Heften keinem Leser aufgefallen.
Bei Mago gelingt die Flucht der Helden nur halb. Schließlich werden sie von Mago doch gefasst. Er hat Vicky und Lance in seiner Gewalt, um Tony zu erpressen. Dabei unterschätzt er seinen Gegner nicht nur. Er labert wie ein Klischeebösewicht selbstgefällig daher und konzentriert sich nicht auf seinen Feind. Tony nutzt natürlich die erstbeste Chance, um Mago anzugreifen. Wegen seiner Nachlässigkeit muss der Hexenjäger fliehen.
Bis zu dem Finale der beiden Handlungen würde ich die Geschichte als kultiges Werk aus der guten alten Zeit einschätzen. Damals als die Heftromane Hochkonjunktur hatten, aber eben auch ihre Eigenarten. Wie rauschende Kasettenmitschnitte oder Walkmans, von deren Kopfhörer man nach einer Stunde schwitzige Ohren bekommen hat. Am Ende wurde es mir aber dann doch zu viel und das wertet den Roman für mich ins Mittelmaß ab.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller