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Yakup Yalcinkaya lebt nach dem Tod seines Freundes Ali einsam und zurückgezogen in der Weite des kalifornischen Hochlandes und wartet auf ein Zeichen von Shimada, dem er sich in einem letzten und entscheidenden Kampf stellen will. Zunächst allerdings bekommt es Yakup mit einem Tengu, einer Kreatur, die diverse Gestalten annehmen kann und nur sehr schwer zu vernichten ist, zu tun. Yakup vermutet Shimada als Drahtzieher hinter dem Angriff und liegt damit genau richtig, denn Shimada hat sich die Tengus als Helfer geholt. Yakup bricht auf ein sein altes Kloster, das von Shimada zerstört worden ist, um sich Rat von den Seelen der ehemaligen Klosteräbte zu holen und auch dort trifft er auf Tengus, die ihm das Leben ganz schön schwer machen. Dies ist aber nur ein Vorgeschmack auf den wirklichen Gegner, denn Shimada möchte den Kampf gegen Yakup endlich zuende bringen… __________________
Währenddessen versuchen John und seine Freunde einen Anschlag auf einen amerikanischen Militärstützpunkt zu vereiteln. Auch sie bekommen es mit Shimada und seinen Tengus zu tun. Gemeinsam treten sie gegen die dämonische Übermacht an…
Fazit
Eigentlich bin ich ja kein so großer Fan dieser Ninja-Geschichten, diese hier hat mich aber wirklich gut unterhalten. Ich fand die Geschichte insgesamt sehr düster, das fing schon bei Yakups Seelenleben an, der noch sehr mit dem Tod seines Freundes Ali zu kämpfen hat. Die innere Verfassung Yakups und der ständige Kampf gegen das innere Aufgeben sind meiner Meinung nach sehr gut und realistisch beschrieben worden. Zu der gesamten Stimmung passten die Tengus wie die berühmte Faust aufs Auge, sehr düstere und widerliche Geschöpfe, die aber für ihre eigentliche Stärke, die im Roman ja auch immer wieder hervorgehoben wurden, leider viel zu leicht besiegt worden sind. Trotzdem sehr unterhaltsam.
Auch wenn es ein großer Bestandteil der Gesamtgeschichte ist, wirkte der Anschlag auf den Militärstützupunkt der Amerikaner in San Francisco wie ein Fremdkörper, der irgendwie nicht so ganz in die Geschichte zu passen schien. Hier hat mich auch eine Sache ganz gewaltig gestört, denn als John und seine Freunde auf den Stützpunkt möchten, treffen sie „zufällig“ auf Julia, die Tochter eines Generals, die selbstverständlich den Zugang ermöglichen kann. Mensch, was für ein Glück John und seine Freunde aber auch immer wieder haben….
Trotzdem bekommt der Roman von mir ein „gut“.
Aktueller Roman
JS 1687 - Leibwächter der Halbvampire
Ich fand die Geschichte ebenfalls gut, was meine Stimmung etwas getrübt hat, waren die Tengus. Ich bin leider kein Fan von Dämonen, die sich der Autor hindrehen kann wie er mag und da dies ja nicht der erste Tengu-Roman ist, habe ich also schon die verschiedensten Varianten erlebt. Genauso ergeht es mir auch mit Shimadas blauer Festung....aus der kann man auch immer machen was man will... Genug gemeckert, die Geschichte an sich und auch der gewählte Handlungsort waren Top.
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Wer für alles offen ist, bei dem regnet's auch mal rein, doch irgendwie klingt JA sympathischer als NEIN
Eine der gelungeneren Ninja-Geschichten, wobei es fast erstaunt, dass der Yakup/Shimada-Kontext nach der gesamten Jugendschutz-Diskussion ein paar Jahre zuvor dann doch nochmal aufgegriffen wird. Allerdings sollte es bis zur Auflösung dann doch nochmal fünf weitere Jahre dauern, bis sich Dark des Themas entweder wieder erinnerte (oder erinnern durfte). __________________
Zurück zur eigentlichen Story: Die klassischen Elemente des Konflikts werden wieder aufgegriffen, die Lebende Legende kann durch das Zerstören des Leichenbaums und das Schänden von Alis Grab durch einen Diener ordentlich Öl ins Feuer gießen. Als es ihm dann auch noch gelingt, Yalkinkaya gefangen zu setzen, kann erst die eingreifende Shao Schlimmeres verzichten. Zwar werden die (völlig überflüssigen) Tengus letztlich vernichtet, doch der entkommende Shimada darf sich als moralischer Sieger dieser Episode vorkommen.
Kleine Abzüge müssen sein, aber mit einer "guten" Wertung kann ich ebenfalls aufwarten.
Talent is a flame. Genius is a fire...