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Carminia Brado wacht auf – und findet ihren Björn Hellmark in der Geisterhöhle vor dem Spiegel der Kiuna Macgullyghosh auf dem Boden liegend. Er ist eiskalt und tot! Auch im Hospital können die Ärzte nur seinen Tod diagnostizieren. Für Carminia und die übrigen Marlosianer bricht eine Welt zusammen. Doch wie um alles in der Welt konnte dies geschehen, an einem Ort, der vor dämonischen Übergriffen völlig sicher ist? __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 17.07.2024 09:26.
Indes begegnet Brian Doal in New York City dessen Freund, Professor Phil Harrison. Der kommt aus Lemuria, um ihm auszurichten, dass er sich mit einer Botschaft an einen gewissen Björn Hellmark wenden solle. Dann verschwindet Harrison wieder von der Bildfläche. Als Doal Captain Muller von der New Yorker Polizei anruft, um ihm sein Erlebnis mitzuteilen, wird er von einem schleudernden Lkw samt der Telefonzelle erledigt. Zufall oder Absicht?
In Drowna, einem kleinen Nest am Fuße des Borgo-Passes, auf dessen Höhen sich die Burgruine des Grafen Dracula befindet, treffen drei junge Leute aus England ein, die auf der Suche nach Geistererscheinungen etc. sind. Sie glauben natürlich überhaupt nicht an so etwas, auch dann nicht, als ihnen Imre, ein Einheimischer, einschlägige Geschichten von einem Nebelfeld am Borgo-Pass erzählt, das all diejenigen, die es betreten, verschluckt und nicht mehr frei gibt. Schließlich bringt er sie hinauf – und alle lernen das absolute Grauen kennen!
Meine Meinung: Hier haben wir nun eine Unterbrechung des Lemuria-Plots vor uns liegen. Zwar wird das mysteriöse Geschehen sehr wohl weiterhin behandelt, aber nicht hauptsächlich. Denn in Ak Nafuurs 11. Botschaft für den Weg in die Dimension des Grauens wird Björn Hellmark angeordnet, sich um eine der Hauptdämonenfiguren zu kümmern, und zwar dringend. Und so nimmt das dramatische Geschehen seinen Lauf ...
Wer nun den Spoiler öffnet, ist selber schuld!
Anfangs denkt man: Na, wieder so ein Einschubband, um die Nummer 100 zu erreichen und um die Spannung betreffend den Lemuria-Folgeband zu steigern. Aber dann entpuppt sich der Inhalt des Romans als recht gut eingebettet in das Gesamtgeschehen um Lemuria, denn es werden einige Dinge weitergeführt, die wahrscheinlich im nächsten Heftroman zu viel Platz weggenommen hätten und so doch eine gewisse Erwartungshaltung weiterhin geschürt haben. Man bedenke, wir mussten weitere 4 Wochen auf den nächsten Macabros warten! Und doch steht dieser Roman auch für sich allein recht gut da.
Es sind hier gleich drei Hauptstränge, von denen zwei am Ende komplett zusammengeführt werden. Die Geschehnisse auf Marlos und in Rumänien werden zum Schluss hin zu einem einzigen Strang verwoben, wenn auch leicht erkennbar wird, dass es des Erzählstrangs um die drei jungen Leute nicht unbedingt bedurft hätte, da sie am Ende nicht die entscheidende Rolle spielen. Selbst Whiss, der komische Kobold-Kauz, verlässt diesmal seine Palme und beteiligt sich daran, Marlos zu retten vor dem massiven Angriff der Dämonen, den Jim der Guuf – wie von Ak Nafuur vorgeschlagen – nicht durch ein Intrigenspiel zwischen Elementargeistern und Dämonenheerscharen verhindern oder zumindest behindern konnte. Er scheitert einfach daran, dass Rha-Ta-N'my und ihre Hauptdämonen inzwischen über Hellmarks Vorhaben längst Bescheid wissen. Und ich muss sagen, das war auch bitter nötig, denn ein noch längeres Versteckspielen oder ein Nicht-bemerkt-werden von Hellmarks Umtrieben seitens der Dämonengöttin wäre mehr als unglaubwürdig geworden.
Und so läuft alles auf einen Endkampf hinaus, der von den Marlosianern gegen ein schier unbesiegbares Dämonenheer, das noch unterstützt wird von den Elementargeistern, geschlagen werden muss. Es gibt nur noch Sieg oder Niederlage! Da fragt man sich schon, warum beispielsweise ein Rani Mahay nicht gleich die Dämonenmaske aufsetzt, um sich diese Brut vom Leibe zu halten? Natürlich wegen der Spannung und wegen der Kritik der Leser, dass es sich die Marlosianer so zu leicht machen können, aber es ist dennoch unlogisch!
In diesem Roman findet endlich das Dilemma mit dem verzählten Manjaauge durch Jürgen Grasmück/Dan Shocker seine offizielle Erklärung. Es handelt sich um das erste Auge, das er in Dwylup, der Stadt der Monster (MAC Nr. 17), fand. Dieses Auge sei von vornherein manipuliert worden von Molochos, um Björn Hellmark ein Kuckucksei ins Nest zu legen. So weit, so gut. Aber weshalb hat ihn der gewandelte Molochos als Ak Nafuur niemals darauf aufmerksam gemacht? Das wäre doch eine recht dringliche Angelegenheit gewesen! Ich denke, der Autor war einfach froh, eine halbwegs logische Erklärung für seinen Verzählfehler gefunden zu haben – und Schwamm drüber.
Wer diesen Spoiler öffnet, ist ebenfalls selber schuld und soll sich nicht bei mir beschweren!
Mein Fazit: Hier haben wir nun wieder einen weitaus spannender geschriebenen Roman vorliegen, der auch gleich einmal mit einem Knalleffekt startet: mit Björn Hellmarks Tod. Aber auch alle anderen Parts sind recht spannend geschrieben, sodass ich diesmal die volle Punktezahl vergeben könnte, wäre da nicht der Punkt, den ich oben im Spoiler beschrieben habe. Das ergibt leider einen Punkt Abzug. Aber sonst kann ich durchaus eine Leseempfehlung für diesen Roman aussprechen.
Ich vergebe somit 4 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Das Titelbild ist diesmal eine klare Auftragsarbeit an Meister Lonati, denn diese Szene ist genau so im Roman beschrieben. Selbst der feuerspeiende Dämon im Hintergrund kommt so vor. Und wir sehen hier Björn Hellmark und Rani Mahay erstmalig gemeinsam in Aktion, wie sie gegen einen Haufen von Dämonen antreten, die auch so im Roman beschrieben wurden. Selbst die torbogenähnlichen Durchlässe im Hintergrund sowie die bläuliche Farbe der Umgebung stammt aus dem Romaninhalt. Alles in allem ein durchaus gelungenes Titelbild.
Ich vergebe 5 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.