Dickes "gut" von mir. Endlich wieder ein Hörspiel, das mir etwas mehr zusagte. Zuletzt habe ich ja eindeutig das "Gruselkabinett" favorisiert; schön, dass JS mir zumindest gelegentliche kleine Highlights bietet. __________________
Zu meckern habe ich dennoch eine Menge:
In einem doch sehr nach der alten Januskopf-Folge schielenden Hörspiel über Erhardts umstrittene Einstiegsfolge scherzen, scheint mir nicht angebracht zu sein. Erstens stehe ich nicht auf diese schon bei Döring vorhandenen selbstironischen Metalepsen. Zweitens wäre das nur sympathisch gewesen, wenn Erhardt nicht noch immer zahlreiche Macken mit sich bringen würde. Etwa dieser unflätige Jargon der Kriminellen oder dieses Etepetete der Upper-Class. Beides ist hier vertreten und nervt mich tierisch. In der Vorlage sorgt Verwesungsgeruch für Argwohn - und hier fragt der Gauner in seiner erhardt-typisch niveaulosen Gauner-Art, ob sein Gegenüber gefurzt habe...
Generell wundert es mich auf, wieso sich Jane Collins in der Hörspielversion NICHT an die Zeit ihrer Besessenheit erinnern kann, wenn John nun argumentiert, dass man sie vollständig über aufgeklärt habe und die Folgen für ihr Verhalten dieselben sind...
Egal; insgesamt eine fast schon oldschool wirkende Einzelfolge, die dennoch wichtige Weichen stellt und ein wenig an die "Zombies auf dem Roten Platz"-Folge erinnert, die ich auch schon gut fand.
"Ich komme nur mit Studenten zusammen und das ist so ihre Redensweise."
Ich bin zwiegespalten. Mal wieder einige Änderungen zum Roman, vor allem die Geschichte um Yakups Freundin spielte sich ja anders ab.
Nun gut, ich weiß, dass nicht jeder Roman vertont werden kann und Kürzungen vorgenommen werden müssen. Aber manchmal wirkt das für mich zu geballt.
Ansonsten hat mich die Aussprache von Yakups Nachnamen missfallen. Yalcinkaya habe ich immer anders ausgesprochen, nicht mit Akzent. Da Jason Dark immer recht einfache Namen wählt, glaube ich, keinen Fehler gemacht zu haben. Bei Mandra Korab wurde das besser gelöst.
Daumen hoch aber auf jeden Fall für die Anspielung auf den "Mann der nicht sterben konnte".
Ich würde ein Mittel vergeben, mir kam das mit Yakub einfach zu sehr reingestopft vor und auch die Ghoulgeschichte konnte mich nicht wirklich faszinieren. __________________
Kam zwar durch die Logan Castello Sache einen gewissen OldSchool-Charme, aber trotz Yakubs Auftauchen ein Band der Woche, der für mich so dahinplätscherte, also ein gut gemeintes Mittel.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
Ein Ghoul hetzt einen ziemlich unfähigen Gauner aus Costellos Gefolge auf John Sinclair. Ziemlich schlechtes Händchen bei der Auswahl seiner Killer, ausgerechnet einen Buchmacher auszuwählen. Vielleicht hätte er sich besser informieren sollen, bevor er im Auftrag seines Herrn den Plan ausführt. Das ist jetzt eher Kritik an der Romanvorlage. Und dabei wird es auch größtenteils bleiben. __________________
Dass beim zweiten Abendessen mit Lady Sarah in Folge in typischer Manier der Reihe durch John die vierte Wand durchbrochen wird, um einen kleinen Gag anzubringen, ist Kritik am Hörspiel, ok. Aber dass jemand in blauem Ninjagewand quer durch London und dann in ein Restaurant stiefelt, ohne dass er aufgehalten wird (und ihm später unbemerkt die Flucht gelingt), ist schon wieder ein Problem des Hefts.
Nach dem gescheiterten Anschlag denkt der Ghoul daran, seine Spuren zu verwischen. Sehr geschickt. Er rechnet nur nicht mit dem doofen Heftromantiming. Denn gerade in dieser Zeitspanne, wird er von John und Suko ertappt, die die Wohnung des Buchmachers und Killers unter die Lupe nehmen wollen. Außerdem hat der Tote wenige Minuten vor seinem Ende noch mit Boss Costello telefoniert. Der Gangsterboss kann John und Suko später mit diesen Informationen weiter zum nächsten Schauplatz schicken.
Als sie den Ghoul stellen, der hinter dem Auftragsmord steckt, hat John ein reines Bauchgefühl und tötet ihn nicht an Ort und Stelle. Das macht zwar keinen Sinn, aber der Sohn des Lichts weiß inzwischen wohl, dass er mit seinen Spontaneingebungen immer richtig liegt, egal wie seltsam sie sind.
Was dann im zweiten Teil des Hörspiels folgt ist einfach nur verwirrend oder komisch. Die ganze Szene mit dem Theaterstück und Suko. Der sich darauf einlässt, sich den Scheiß tatsächlich allein anzuschauen, während John eine Schlüsselfigur befragt. Ich verstehe den Zusammenhang zu Shimada, aber...Nein.
Natürlich ist das Hörspiel wichtig, um Yakup Yalcinkaya einzuführen. Und Janes Umzug zu Lady Sarah einzufädeln. Aber der Fall an sich...da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Meine persönliche Meinung. Dass da am Ende natürlich wieder das nächste Hörspiel mit Erwähnung des Folgentitels angeteasert/angeteast werden muss, fällt gar nicht mehr auf. Dieses mal passt es wegen dem nicht so reißerischen Titel sogar.
Ich bin mal ehrlich. Die Hörspiele sind technisch alle auf einem sehr hohen Niveau und auch sonst machen sie Spaß. Aber es muss Abgrenzungen geben. Falls in diesem Kapitel der Heftvertonungen mal ein knappes SEHR SCHLECHT angebracht wäre, dann jetzt.
Aber ich bringe es nicht richtig übers Herz. Ein klares SCHLECHT, die Handlung war einfach nicht meins. Zu viele Logiklöcher, die viel billiges Heftromanhandwerk, zu gewolllt und nicht gekonnt.
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