Interessant finde ich bei dieser Geschichte nicht so sehr den Vampir als solchen, sondern das Mysterium um die Kane-Geschwister und ihr Haus und diese Überlagerung von Vergangenheit und Gegenwart. Der vampirische Mr. Keystone spielt ohnehin nur eine untergeordnete Rolle - obwohl er durchaus Furcht einflößend und beeindruckend beschrieben wird. Natürlich war das Exposé entsprechend zurückhaltend und nicht sonderlich actionbetont, aber später hat es Appel nicht mehr allzu oft geschafft, derart stimmungsvoll zu schreiben. Und die paar ungeklärten Aussagen/Widersprüche, warum zum Beispiel Mr. Keystone Phillip, den er doch fürchten sollte und ihn auf diese Weise los werden könnte, vor den Rockern rettet, nehme ich da gerne hin.
Eine tragische, traurige und dennoch letztendlich rührende Geschichte, in der Dorian Hunter eine eher passive Rolle einnimmt und die Figur des Phillip Hayward einen nachhaltigen Auftritt bekommt. Und dass letztendlich ein Teil des Mysteriums ungelöst bleibt, verleiht dem Roman eine ganz besondere Note.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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