Der krumme Harlequin
Coco, Georg und Sheridan erreichen das Festland Italiens. Jetzt müsste man nur noch unbemerkt nach Wien kommen, doch das scheint momentan unmöglich. Asmodis ist zwar in einen Mafiakrieg verwickelt, hat aber ein Kopfgeld auf die junge Hexe ausgesetzt.
Wie gut dass es da eine dämonische Narrengruppe gibt, die Coco und ihren Freak-Begleiter als Verstärkung haben wollen. Es sind wieder die Charaktere, die der Geschichte ihren einzigartigen Flair geben. Bunt kostümierte Gestalten. Tanzend, musizierend und lachend. Dämonen, die sogar einen Freak für ihren Auftritt haben wollen, obwohl seine Ausstrahlung ihnen Schmerzen zufügt. Auf der anderen Seite blutrünstige Bestien die Menschen aussaugen und zu Zombies machen. Ein wenig wie der Joker bei Batman.
Und in ihre Obhut gibt Georg seine Schwester. Nachdem Cocos Körper in Wien so lange unbeseelt herumliegt beginnt er doch noch rapide zu verwesen. Also macht Georg sich allein auf den Heimweg, um seinen Vater beim wirken eines Gegenzaubers zu helfen. Der ist inzwischen eingeweiht. Doch Georg hat noch einen anderen mysteriösen Grund, um unverzüglich nach Wien aufzubrechen.
Bevor es zum großen Finale kommt, darf man die zweite Handlung der Geschichte nicht außer acht lassen. Asmodis muss sich gegen einen starken Mafiaclan behaupten. Monster gegen Menschen, eigentlich eine klare Sache. Doch die Mafiosi sind streng gläubig und so wird mit Gebeten und Silberkugeln gegen die Dämonen vorgegangen. Das ist etwas platt aber glaubhaft geschildert. Mehr erwarte ich gar nicht. Was mir nicht so gefallen hat ist eine Szene, in der man eine Transgender als Boten vorschickt. Weil solche Leute ja verrückt im Kopf sind und Verrückte diese schmerzhafte Aura haben. Dafür gibt es einen Auftritt eines Bruders von Dorian als Auftragskiller. Bruno Guozzi wird in einigen Jahren in der ursprünglichen Serie sein dämonisches Erbe spüren und dem Ruf folgen.
Am Ende treffen beide Storyfäden zusammen. Die Schauspieltruppe tritt beim Treffen der beiden verfeindeten Mafiafamilien auf und soll die Stimmung auflockern, bevor die „Verhandlungen“ beginnen. Außerdem dienen die Narren Asmodis und wollen Coco während der Vorführung töten. Georg hatte schon die ganze Zeit ein mieses Gefühl und hat Sheridan vorbereitet. Der tut das, was er auch als Freak noch am besten kann. Körper vertauschen und Chaos stiften. Bevor er im Kugelhagel sein Ende findet, transportiert er Coco noch per Fernzauber in ihren eigenen Körper zurück. Den hat Georg in Wien ebenfalls vorbereitet.
Die Hexe ist also wieder in ihrem Körper. Die Fernmagie ist eine einfache Lösung, aber wenigstens wird das dem Leser dieses mal erklärt. Die Handlung hat Lücken und wirft einige Frage auf, aber es gibt keine elementaren Logiklöcher. Es gibt Klischees und Trash, aber beide Handlungen täuschen darüber auf unterschiedliche Arten hinweg. Einmal mit viel Action und einmal mit tollen Figuren. Die Geschichte ist unverkennbar ein CZ mit allen Eigenheiten, aber macht Spaß. Na geht doch!

(7 von 10 Freaks) Kein Highlight, aber gut abgeliefert von Herrn Vlcek. Hätte ich nicht erwartet. Vielleicht war ich auch zu beschäftigt mich an den verrückten Dämonennarren zu erfreuen und habe schlimme Passagen gar nicht so mitbekommen. Das wäre eine gute Art, den Leser abzulenken.
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller