Romanvorlage: https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=375&sid=
Statt nach dem Promo-Hörspiel mit einem weiteren spannenden Abenteuer über Kali oder die Mordliga weiter zu machen, bedient sich Sinclair Reloaded das zweite mal in Folge bei einem Einzelabenteuer. Dafür werden sicher wieder eigentlich wichtige Dinge aus den Romanen zurück stecken müssen, aber das wird sich erst zeigen.
Das vorliegende Hörspiel schließt direkt an die Ereignisse aus dem Hunter-Crossover an. John schaut beim Geburtstag seiner Eltern vorbei und schlittert zufällig direkt in den nächsten Fall. Aber das war in der Romanvorlage schon genau so. Größtenteils wird sich hier an diese gehalten, für ein Einzelhörspiel muss Sinclair Reloaded auch nichts umändern.
Das heißt fast nichts, denn die Ausgangssituation im Hörspiel ist eine andere als die im Roman. Während es im Taschenbuch aus den 80ern die Rachegeschichte eines bösen Henkers war, ist der (gute) Henker hier das Opfer eines Beschwörungsrituals. Damals war der Henker ganz klassisch ein Gegenspieler, den man hassen konnte. Hier ist die Figur durchaus sympatisch, denn nach ihrer Beschwörung weiß sie gar nicht, als welch satanisches Werkzeug sie dient. Sicherlich eine nette Idee, aber aus meiner Sicht hätte man das nicht abändern brauchen. Die Bösewichter sind hier drei Ex-Häftlinge, normale wenn auch böse Menschen. Das zeigt sich auch im kompletten Roman so. Am Ende heißt es aber plötzlich es wäre eine satanische Macht in ihnen gewesen, die ihnen nun ausgetrieben wird. Warum müssen sich die Kerle dann aber mit den schweren Leichensäcken abmühen oder aus Schusswunden bluten, wenn Satan sie angeblich stärker gemacht hat? Ergibt keinen Sinn. Oder warum wollen sie ein ganzes Dorf auslöschen, fällt das nicht auf? Angeblich ist ihnen das auch gelungen, der Off-Sprecher dementiert das jedenfalls nicht. Und dennoch setzt sich John vor Gericht für sie ein? Da war die Sache bei einem teuflischen Wiedergänger schon klarer. Wenn man etwas abändert, dann doch bitte sinnig.
Soviel zur Story. Die Atmosphäre ist hier wieder einmal toll, Kino im Kopf. Eine spannende Stunde wie vor dem TV. Und das rettete für mich einiges, ich hatte einfach Spaß beim Zuhören. Bis auf das Ende hat die Story auch keine großen Logiklöcher über die ich mich aufgeregt hätte.
Ein fast durchweg gutes Hörspiel, nur das Ende hat mir nicht gefallen. Jetzt reicht es aber auch mit Einzelabenteuern, ich warte gespannt auf Kalis Schlangengrube. Bei der Kali-Story hat man sich bisher immer schön an die Romanvorlagen gehalten und nur dezent einige notwenigen Dinge abgeändert.
__________________
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Viel kann ich dem nicht hinzufügen. Ich sehe das meiste genauso.
Leider ist es "nur" wieder ein Einzelfall. Das ärgert doch ein wenig, wo es doch gerade nach der
veränderten Kreuztriologie und der Andeutung zu den Großen Alten an deren Ende eigentlich mal
weitergehen sollte. Naja. Spannend war die Folge auf jeden Fall und ich muss nun sagen, dass ich endgültig in der
Nach Döring Ära angekommen bin und die Folgen nun richtig mag. Machmal dauert es eben ein wenig.
Aber es gibt auch noch deutlich Luft nach oben, weswegen ich ein Mittel vergeben habe.
Der Epilog, mit den Andeutungen auf die Hauptgegner, lässt mich den neuen Folgen entgegenfiebern!
Ja diesmal habe ich eine ganze Weile gebraucht (drei Anläufe) bis ich Geschmack an dieser Geschichte gefunden habe, die ich schon als gutes TSB- Hörspiel kennengelernt hatte (die Reihenfolge war ein Fehler: erst TSB dann E2000).
John besucht seine Mutter zum Geburtstag in Lauder, Schottland. Eine junge Frau, die den Sinclairs als Bedienung bei dieser Feier hilft, erhält einen Anruf von ihrer Mutter, die sich umbringen will. Also fährt John sie in den Nachbarort, auf dem der Fluch eines zu unrecht als Mörder gehängten Mannes liegt...
Die Geschichte ist an sich spannend (und weiß als TSB auch zu überzeugen). Diese Fassung ist ein bißchen 'schrill'. Zu viel Firlefanz und zu wenig Atmosphäre. Aber man kann sie hören.
Mhmm. Ihr mögt keine Einzelabenteuer? Ich schon!
Aber diese Umsetzung gefällt mir gar nicht.
"Ewige Schreie" ist nun wirklich ein ganz klassischer, toller Gruselroman - und die TSB-Adaption wirklich schaurig-schön.
Warum diese ganze Änderungen???? Der Böse ist plötzlich nicht mehr böse, irgendwelche anderen sind die Finsterlinge, und zwar so verschwurbelt, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht. Sorry, aber man muss doch nicht aus jedem gradlinig erzählten Roman versuchen, eine wahnsinnig intelligente Geschichte mit doppelbödigen Charakteren zu machen.
Wo ist beispielsweise die wahnsinnig atmosphärische Szene geblieben, in der McMullogh seine Frau zum Friedhof bringen wollte und dabei von der Nachbarin ertappt (?) wurde. Das hatte John Carpenter-Klasse (ich erinnere mich da an "Fürsten der Dunkelheit", wo der Priester von der Obdachlosen angesprochen wird).
Ich habe es schon mehrfach geschrieben, und werde es noch häufiger machen: Ich habe nichts gegen Modernisierungen, Bündelungen, Verschiebungen der Erzählperspektiven. Aber hier wird einfach nur die Grundidee von Jason Dark genommen und eine gänzlich neue Geschichte erzählt, die man a) nur erkennt, weil Namen identisch sind und b) nicht wirklich spannend ist.