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Harry Stahl und Dagmar Hansen dürfen mal wieder ran, fand ich gut
Die Eingangsszene mit Timo Valeri und seinen Erlebnissen, dem Auffinden der Schädel im Keller der Villa, waren auch schön beschrieben.
Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass er das Haus noch lebend verlässt, nachdem Timo dort auch noch jemanden gesehen hatte.
Das Einbringen von Harry und Dagmar, die gerade Urlaub haben und es sich in der Eisdiele der Valeris gutgehen lassen, fand ich gut gelungen. Immerhin ist Timo der Sohn von Chef Enzo Valeri und der würde gerne mal mit den besonderen Detektiven über sein Erlebnis sprechen.
Und auch hier gabs die Erklärung, wieso man gerade auf Harry und Dagmar kommt
Valeri Junior macht sich also mit Harry auf den Weg zur alten Villa und zeigt ihm den Schädelboden im Keller. Die Fahrt auf dem Roller fand ich witzig und auch, dass Harry das mitgemacht hat. Irgendwie gab das nen schönen italienischen Flair
Die Beschreibungen, als Harry nach seinem Telefonat mit Dagmar wieder in den Keller kommt, Timo verschwunden ist und er dann allmählich in das Meer aus Totenschädeln einsackt, bis sie sich gänzlich über ihm schließen, fand ich schon ziemlich atmosphärisch.
Als Dagmar sich Sorgen macht, weil sie Harry nicht mehr erreichen kann, fährt sie ebenfalls zur Villa und trifft dort auf Ramon. Doch der wird plötzlich durchscheinend und verschwindet, nur um bei ihrem Rückweg zur Wohnung genauso plötzlich wieder auf der Straße aufzutauchen.
Da sie Harry und auch Timo nicht finden konnte, ordert sie John her.
In der Wohnung sieht sie dann auf einmal Harry, leicht durchsichtig und irgendwie eher wie hingezeichnet.
Er spricht auch, aber es ist Ramons Stimme … und als Dagmar ihn berühren will, verschwindet die Erscheinung wieder.
Hier fand ich die Beschreibungen, wie Dagmar die Situationen wahrnimmt, ebenfalls sehr schön und bestens nachzuvollziehen.
Bevor es zum mysteriösen Haus mit dem Schädelboden geht, will Dagmar noch zur Wohnung.
Zuerst dachte ich noch, warum jetzt erst noch dahin fahren, wo Harry und Timo doch in der Villa verschwanden. Aber Dagmar hatte schon recht, dass sie vorher noch kurz in die Wohnung gucken, denn immerhin hatte sie Harry dort ja zuletzt nochmal gesehen. Daher wars für mich ok
In der Wohnung meldet sich Johns Kreuz und während Dagmar schon auf den Balkon geht, sieht unser Geisterjäger im Flur Harry. Als wenn er wie gezeichnet auf, an oder in der Wand papptl Als John die Stelle mit dem Kreuz berührt, verschwindet Harry wieder.
Auf dem Balkon hat Dagmar ein ähnliches Erlebnis: Harry steht auf der Brüstung, lacht sie spöttisch an und spart auch nicht an gemeinen Worten, als John ebenfalls auftaucht.
Der glaubt nicht, dass die Erscheinung Harry ist und quetscht ihn aus. Nun erzählt Ramon auch ihm seine kurze Geschichte und dass es sich um ein Massengrab geht, wo sich auch die anderen befinden.
Danach verschwindet er wieder und Dagmar und John wissen, was sie tun müssen.
Ab zur Villa, wo Harry und Timo abtauchten und Ramon auftauchte …
Dann geht’s zu Harry, der wohl auf Timo getroffen ist. Aber wo?
Nachdem sie durch den Schädelboden verschwunden sind, gelangten sie wohl in Ramons Welt … oder eine Art Zwischenwelt … irgendwie sowas. Außer Himmel und Boden in fast dem gleichen aschgrauen Farbton, gabs nichts zu sehen.
Bis Timo plötzlich die Villa entdeckt. Und wenn sie durch deren Schädelkeller in dieser seltsamen Welt gelandet sind, dann kommen sie vielleicht auch genau dadurch wieder zurück.
Als John und Dagmar dann in der Villa ankommen, versuchen sich es gleich im Keller.
Dagmar hatte Ramon ja das erste Mal auf der Treppe in den ersten Stock gesehen und war gar nicht erst in den Keller gekommen, bevor sie das Haus verlassen hatte.
Nun kriegt auch sie einen Blick auf das Massengrab, den Schädelboden.
Und gerade den Dialog, den die beiden im Keller führen, fand ich irgendwie total super. Johns Vermutung, das Harry und Timo diesen Weg auch genommen haben mussten, Dagmars Sorge, ob die Schädel nicht zerbrechen würden, wenn John drauf rumlatscht, usw.
Also John dann losgeht und doch plötzlich wie in einem Sumpf einsinkt, benutzt er sein Kreuz.
Auf der "anderen Seite" bekommen es Harry und Timo dann mit den Fitütten der Zwischenwelt zu tun. Hier fand ich die Erklärung, die Harry dem jungen Valeri gegeben hat, wie das mit den verschiedenen Welten so aussehen und sich auswirken kann, sehr schön bildlich und verständlich geschrieben.
Die beiden erkennen Menschen, die mit Totenschädeln rumhantieren, aber sie scheinen die beiden Männer nicht zu bemerken. Dann taucht Ramon am Haus auf und verändert sich auch. Harry kommt der Vergleich mit verschiedenen Zeitzonen. Das sie sich quasi in der befinden, als der Keller mit den Schädeln bestückt wurde.
Dann greift Ramon sie an und Harry schießt … es wird leuchtend hell …
Als John, der durch den Einsatz des Kreuzes den "Übergang" wohl erstmal verschlossen hat und wieder frei ist, und Dagmar dann das Haus verlassen, staunen sie nicht schlecht, als sie draußen auf Harry und Timo treffen.
Da hat John sie wohl unwissentlich zurück in die richtige Zeit geholt.
Dagmar und Harry sollen jetzt Timo zurückbringen und John will nochmal in die Schädelkeller-Villa. Irgendwo muss dieser Ramon ja jetzt auch noch stecken, weil Harry ihn ja nicht vernichtet hat …
Witzig war, dass dann erstmal gut gefuttert wurde.
Die Valeris wollen sich bedanken und laden, Harry, Dagmar und John zum Essen ein.
Da John in der alten Villa nichts mehr gegen Ramon selbst ausrichten konnte, nimmt er an.
Doch im Restaurant (war das jetzt ein Restaurant oder ne Eisdiele? Oder beides in einem?) erscheint dann auch Ramon.
Es kommt zum Endkampf und einer Überraschung.
Ramon ist eine Kreatur der Finsternis und John ballert ihm eine Silberkugel in den Schädel. Auch Harry drückt noch ab und anschließend können alle, die sich im Restaurant befinden, bei Ramons Vernichtung zusehen.
Das fand ich alles völlig ok, kurz und knackig. Aaaaaber … der Kerl verwandelt sich immer wieder in seine Urform mit dem Reptilienmaul, alle Gäste sehen das … und anstatt in Panik zu geraten, laut loszukreischen, abzuhauen oder sonst was in der Richtung, bleiben alle wie gebannt sitzen, begucken sich das Schauspiel und … applaudieren??
An sich hat mir der Roman eigentlich ganz gut gefallen, auch Ramons Absicht, durch den Schädeldimensionstorkeller weitere Opfer zu holen, wie auch seine Fähigkeit, zwischen den Zeiten zu switchen, um sich immer mal wieder zu verstecken. Die Dialoge fand ich ebenfalls gut und irgendwie wirkten die leicht anders, als sonst.
Aber das Ende .. nicht Ramons Vernichtung, sondern nur die Nummer mit den Gästen, fand ich dagegen irgendwie etwas arg unglaubwürdig. Als wenn die da zusehen, wie ein Mann erschossen wird, der sich dann aber noch in ein Monster verwandelt und wieder zurück, hin und her und schließlich mit blutverschmiertem Gesicht tot zusammenbricht.
Das war zwar ein filmhaftes Finale mit der Klatscherei, aber irgendwie … neee, das war so unwirklich, dass es bei mir leider viel zu sehr nachwirkt, hängengeblieben ist ... und den eigentlich ganz coolen Anfang, wie auch den Mittelteil – eigentlich alles, was ich davor schon für sehr gut befunden hatte – mit einem Mal verdrängt. Diese eine Szene hat irgendwie alles überschattet, obwohl ich mich bis zu besagter Stelle echt gut, also sehr gut unterhalten gefühlt hatte.
Nee, also beim besten Willen und aller Vorstellungskraft, da gibt's dann diesmal "nur" ein ganz knappes gut für, aber mit nem fetten Pfeil nach oben
Das Cover war natürlich sehr passend und ich fands auch vom Stil her sehr cool.
Ramon, ebenso sein Massengrab wurden ziemlich exakt genau so beschrieben.
Auch das Stöckchen, das er auf dem Bild in der Hand hält, hat JD eingebracht und es nachher sogar zu etwas handfestem gemacht
Auf der LKS gibt’s eine Kurzgeschichte von Oliver Miller (verflucht noch eins, ich schreib und les da immer Müller. Ohne Lesebrille sieht das i aber auch immer aus, wie'n ü )
Es war eine Professor Baumann-Geschichte und sie hat mir auch wieder gefallen.
Allerdings hätte die hier das Zeug für mehr Platz gehabt. Alles war soweit ok, bis der Tote im Museum und das geöffnete Holzkästchen gefunden wurden. Danach war mir der Rest irgendwie ein bisschen zu flott erzählt. Da hätte ich noch Spaß an der Ausführlichkeit der ersten 2/3 der Story gehabt.
Aber interessant fand ich sie allemal und hab gleich mal das Cafe mit dem rosa Elefanten, wie auch das Museum gegoogelt. Ein bisschen wurde ich auch an Das Relikt erinnert, aber wirklich nur ein bisschen. Ansonsten stand diese Geschichte für sich und war schön flüssig zu lesen.
Wie gesagt, da hätte ich gerne mehr von gehabt und dann auch den letzten Teil noch ein bisschen ausführlicher … vielleicht auch ne Szene, in der man dem Riesenvieh, also dem Rachegeist über die Schultern gucken an Und den Kerl, René Biscotte, der das Kästchen einforderte, weil es ihm und seiner Familie gestohlen wurde, und der den Rachegeist mit dem letzten Atemzug eines weisen Mannes einfängt, fand ich ebenfalls interessant. Leider war auch er "nur so kurz" dabei.
Also, Herr Miller, nächstes Mal bitte mehr und länger und alles so schön ausführlich, wie es hier angefangen hatte!
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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"