Rakk is back! Und das nicht zu knapp ... Yiieehhhaaaa ... denn das ist fast SEIN Roman!
Ich hab mich sozusagen festgebissen beim Lesen und bei Justines Auftauchen erst gemerkt, dass noch gar kein John zugegen ist. Der kam auch nicht mehr … und musste auch nicht erscheinen. Das alles hat auch bestens so funktioniert.
Nathaniel Dekker und sein Vorhaben waren mir hier genug und spannend zu lesen.
Dieses Vorhaben beruht auf dem, was die Vampire, bzw. David von Holstett zu tun gedenken. Da wird nämlich der Papi von David ausgebuddelt, Eduard von Holstett, den der Sohnemann eigens weggesperrt hatte. Es geht sich um ein ganz besonderes Vampir-Amulett, das Papi versteckt hat … welches der Sohnemann aber unbedingt haben will, um mächtiger zu werden. So kommt der Dienstleister ins Spiel. Warum ausgerechnet er, so von wegen extra über den großen Teich, usw. wird ganz am Schluss noch geklärt, durch ein etwas aufgebrachtes Wesen, das nicht gut auf Rakk zu sprechen ist.
Das ganze Drumherum hat für mich dazu gedient, Dekker oder eben Rakk noch besser kennenzulernen, seine Fähigkeiten, sein Aussehen, seine Ziele und das alles. Vor allem sein Tardis-Mantel war ganz cool … von innen viel größer, als er von außen wirkt^^

Dass von Holstett auch Polizisten an/auf seiner Seite hat, hab ich erst bemerkt, als auch Dekker es gewahr wurde. Allen voran Erwin Sänger. Entweder war da wohl viel Geld im Spiel oder die Aussicht auf Macht oder der Vampir hat ihn mit seinem vampirischen Blick einfach auf seine Seite gezogen.
Irgendwie hab ich Rakk bei sämtlichen Konversationen immer Deutsch sprechen hören, was schon etwas komisch klang. Egal ob mit David und Eduard, Annalene, Sänger, Melzer, Nina Halver, usw.
Doch Rakk ist nicht der einzige, der den von und zu Holstetts das Vampir-Amulett abnehmen will, Justine Cavallo hat ebenfalls ein Auge drauf geworfen.
Aber Rakk ist ja kein böser Dämon … das erfuhr man ja zwischendurch immer wieder, weshalb er seine eigenen Ziele hatte und Annalene und ihren Retter auch nicht umbringen wollte, wie David von Holstett das gern gehabt hätte. Und anschließend Dekker umnieten … und von Holstett reißt die Weltherrschaft an sich. Dumm nur, dass Dekker nicht auf den Kopf gefallen ist, sondern mit Detektiv- und Polizeiarbeit vertraut ist und eine entsprechende Gesinnung besitzt.
Ok … und auch eigene Ziele. Er sammelt bestimmte Artefakte, die er irgendwofür braucht.
Papa Eduard von Holstett hatte verlauten lassen, dass sich das Amulett in einer alten Mühle befindet.
Erwin Sänger soll mal nachsehen und erledigt dabei direkt eine kleine Familie. Erst wird der Vater erstochen, dann der Sohn erschossen und die Mutter durch Schnittwunden schwer verletzt, wenn nicht sogar noch schlimmeres, weil sie auf einem Bett lag. Dekker kommt dann ebenfalls zu dieser Mühle und findet die tödlich verletzte Nina. Die will ihn noch warnen, was er aber nicht versteht. Die Erleuchtung kommt erst, als Erwin Sänger sich persönlich bei ihm meldet und sagt, dass es die falsche Mühle ist und er gleich das Geheimnis des Koffers kennenlernen würde.
Ich fand das Gemetzel in der Mühle schon ziemlich hart, aber ich hab ja auch kein Bilderbuch für Kindergartenkinder gelesen und dass Vampire, sowie von Vampiren beeinflusste Menschen nicht gerade zimperlich mit Opfern umgehen, ist eigentlich bekannt. Also wars ok so.
Dann trifft Dekker abermals auf die Cavallo. Nach anfänglichen Diskrepanzen tun sie sich schließlich zusammen … und Rakk führt ein Ritual durch, bei dem ihm die blonde Bestie sogar eine gewisse Zeit über völlig ausgeliefert ist. Er nutzt das aber nicht aus, um sie zu vernichten, er will lediglich Infos und ihr vampirisches Know-how, um die Vampir-Sippe aufzuspüren und zur richtigen Mühle zu kommen.
Dabei kriegt er auch anderes "zu sehen", das er uns wohl leider nicht verrät

Für das Ritual war Justine nackt. Jau … äh … war jetzt nicht irgendwie wichtig, weil den Stein hätte unser Dienstleister ja auch locker auf die Stirn einer angezogenen Justine legen können … (ich glaube daher, die Szene war explizit für Tulimyrsky, der sich dann ja auch drüber gefreut hat. Jungs halt …
)
Das Geschwister-Pärchen Ben und Tina Möller muss dann aber nicht dran glauben, als der Showdown in der richtigen Mühle stattfindet und das Amulett endlich wieder das Licht der Welt erblickt.
Justine und Rakk leisten ganze Arbeit, denn zuerst erledigen sie Vampir-Helfer vor der Mühle.
In der Mühle erledigen die meisten der Anwesenden sich schon selbst. Als Sänger das Amulett aus der Kiste holt und David es siegessicher anglotzt, reagiert Papi Eduard. David wollte ihm ja nicht glauben, dass er kein Problem mit der Vernichtung seine Sohnes hätte … jetzt kriegt er den Beweis. Eduard nietet zuerst Sänger um, schnappt sich Amulett und Pfahl und rammt letzteren seinem aufmüpfigen Sohnemann ins vampirische Herz.
Eduard von Holstett kommt sogar noch kurz in den Genuss der Wirkung des Amuletts. Es glüht dunkel, verjüngt ihn und macht ihn sogar menschlich (Vampirzähne verschwinden). Dann hält er es der blonden Bestie vor die Nase, die von den schwarzen Strahlen gebannt wird und sich nicht mehr rühren kann.
Als er sie ebenfalls pfählen will, schreitet Rakk ein und knallt ihn ab. Das Amulett wird zwar schwächer, ist aber noch aktiv und Justine somit weiter gebannt.
Das Geschwisterpärchen soll verschwinden, dann schnappt sich Dekker das Amulett und verabschiedet sich von der Cavallo, die das missbilligend hinnehmen muss.
Allerdings sagt Dekker, dass das Amulett einem guten Zweck dienen soll, der nix mit ihr zu tun hätte …
Die Geschichte des Amuletts an sich klingt auch sehr interessant, nämlich dass es uralt sein soll, quasi aus der Urzeit. Besonders die in ihm enthaltene kristalline schwarze Masse. Man munkelt, dass es das gehärtete Blut einer Kreatur der Finsternis sein könnte, die sich gleichermaßen in einen Menschen, aber auch in einen Vampir verwandeln konnte. Kein Wunder also, wenn vampirische Träger damit tagsüber als Menschen durch die Gegend wandeln können.
Rakk begibt sich mit seinem neuen Artefakt nach Tirol, um erneut ein Wesen aufzusuchen, das im Austausch mit dem Amulett den Ort einer aktiven Transzendenzsphäre rausrücken will. Rakks Hosentaschen-Psychonauten-Dämon-Figur flüstert ihm aber auch was Interessantes zu. Nämlich dass es einen Grund hätte, wieso ER den Kontakt zu diesem Wesen abgebrochen hatte.
In einer Höhle hockt, versteckt und "versiegelt" wie ein Horcrux, ein vampirisches Wesen, das von sich behauptet, auch eine Kreatur der Finsternis zu sein. Also entstand aus ihm tatsächlich das Amulett. Uuuund es outet sich auch als Urahn Justines, sowie dass andere Wesen der Finsternis ihn wie einen König verehrten … ooookay … gar nicht überheblich, der Junge.
Dekker kann dem Vampir-Dämon jedenfalls den (angeblichen) Ort einer aktiven Transzendenzsphäre entlocken: im Keller eines Schlosses auf der irischen Insel Moynish More.
Moooooment … mein Spekulatius springt an: war da nicht mal ne Story mit nem alten Schloss und ner Transzendenz-Sphäre im Keller? Man, da wühlt sich was hervor, aber nebulös … ein Kult vom Psychonauten-Dämon … drei Jugendliche … Harry und Dagmar waren dabei … und Raniel … aber da wurde die Sphäre doch zerstört, so dass Dagmar, Harry und Raniel zurückkehren konnten … !?
Und Rakk hatte am Ende doch die Überreste des Dämons mit dem Voodoostab eingesammelt oder sowas … weshalb er die Figur jetzt immer so mit sich rumschleppt.
Voodoo-Stab, Münze, Träne (oder Tropfen), Buch (oder Teile davon, bin mir grad nicht so sicher), … jetzt das Amulett … und die Ortsbeschreibung einer möglichen T-Sphäre (sorry, das Wort ist echt zu lang^^) … jetzt hat er ja schon so einiges … Und wenn mir jetzt noch einfallen würde, wo sich das alte Schloss mit den Psychonauten-Kultisten befand, wüsste ich, ob Rakk erfolgreich sein könnte, oder eben nicht.
Aber irgendwie glaube ich, dass es nicht Irland war, sondern eher Schottland … maaaaaan, Herr lass Hirn vom Himmel fallen …
Hilft nix, es will mir grad nicht kommen …
Rakk kann sich jedenfalls aus der Höhle entfernen, ohne von der Kreatur zerfleischt zu werden. Er sperrt sie sogar wieder ein und lässt John Sinclair auf sie los. Zumindest schon mal telefonisch. Immerhin war's ja auch dessen Alter-Ego, der das Wesen dort gebannt hatte.
Das Amulett steckt Rakk allerdings ein, entgegen seiner Worte, es in einem See zu versenken.
Ist das jetzt auch eins der Artefakte, die er für irgendwas sammelt?
Wohl nicht, um nach Twilight City zurückzukehren, denn dafür bräuchte er ja "nur" eine aktive T-Sphäre. Was will er also mit den ganzen Sachen, die er bisher gesucht, gefunden und gesammelt hat?
Einen gemeinsamen Nenner hätten ja noch so einige aus diesem Roman: die Schwarze Göttin.
Wenn der Psychonauten-Dämon den Kontakt mit diesem Kreatur der Finsternis – Urvampir abgebrochen hat … vielleicht, weil er der Schwarzen Göttin gefährlich werden könnte?? Und da das Amulett aus dem Höhlen-Knilch besteht, wäre es vielleicht ebenfalls dazu fähig … möglicherweise mit allen Artefakten zusammen? Will Dekker das damit erreichen, wenn er einen Weg nach Twilight City findet, die Schwarze Göttin endgültig dahinraffen??
Der Roman war jedenfalls sehr spannend und interessant zu lesen, auch ohne John und Co und ich fand ihn sehr gut+! Rakk ist mittlerweile doch schon so kultig, find ich, dass er so ne Story auch allein rocken kann. Und immer wenn er auftaucht, gibt’s was, das man dann eigentlich sofort weiterwissen will. Das ist echt fies … weil er sich doch jetzt bestimmt auf die Socken nach Irland macht … was ja schon mal dauern kann.
Hey, die Conollys haben doch jetzt irische Wurzeln … soll Rakk die mal mitnehmen … oder sich mitnehmen lassen!! Die chartern ihm sicher nen kleinen Flieger oder die fliegen selbst, können sie ja, und haben auch nen persönlichen Draht zu T-Sphären … die in Schlössern vor sich hin glimmen …
Und das Ding im irischen Schlosskeller stand/steht sicher in Verbindung mit dem Teil im schottischen Schlossturm!! Bestimmt sind die eh alle untereinander vernetzt ….
Wäre doch ein cooler Roman!!
Nicht?
Och maaan …
Naja, dachte ich mir aber schon^^ Aber die Idee ist ja wohl trotzdem gut! 
Okay, das Cover sieht echt cool aus, besonders die Farben! Das Motiv an sich natürlich auch, passt alles … nur dass die Kreatur das Amulett nicht in die Krallenpfoten gekriegt hat 
Die Briefe aus der Gruft präsentieren diesmal wieder eine Kurzgeschichte von Robert Martschinke … "Aaliyah".
Passenderweise sogar mit Justine Cavallo, gutes Timing 
Handwerklich hat mir die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen … über den Inhalt bin ich mir noch nicht im Klaren. Justine hatte Mitleid mit einem Kind, das unter Toten in einem Container aus Somalia ins Land gekommen war und dessen Leben ebenfalls am seidenen Faden hing.
Um Aaliyah zu retten, hat die blonde Bestie sie gebissen. Weil Justine aber keine Vampire am Leben lässt, die sich aussaugt, muss sie sterben. Sie selbst kann Aaliyah nicht töten (sonst hätte sie sie ja auch nicht "gerettet"), also muss John das machen.
Als das Mädel das erkennt, lässt sie die Vampirnummer raushängen, macht auf aggressiv, redet John ein schlechtes Gewissen ein und will abhauen.
John erwischt sie aber doch noch …
Selbst unter dem Aspekt Kurzschlusshandlung hatte Justine hier sehr menschliche Züge. ZU menschlich. Sie wollte das Kind retten und tut es mit der einzigen Methode, die ihr in dem Moment zur Verfügung stand. Sie beißt sie und macht Aaliyah zum Vampir (sonst geht sie ja eher auf Verbrecher und Co). Dann erst denkt sie nach … und braucht John.
Da Justine Cavallo in der Vergangenheit oft sehr wechselhaft beschrieben wurde, z.B. Wut gegenüber Verbrechern (und solche, die in IHREN Augen Verbrecher sind) zeigte und diese dann genüsslich auslutscht, würde ich ihr das Mitleid mit dem Kind auch noch irgendwie zutrauen. Aber sobald ihr Hirn wieder vampirisch klar ist, hätte sie Aaliyah selbst vernichtet.
Darüber könnte ich aber hinwegsehen, weil ich sonst alles andere ganz gut fand!
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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"