Kürzlich half ich bei einem Umzug und wir standen vor einem bemitleidenswerten alten Schrank. Er hatte ein abgebrochenes Bein, die Platte war verhunzt (Zweitlackierung und nochmals schlecht beklebt). Gesamt war auch der Lack vollkommen runter. Er wurde mal von Opa im Jahre 1950 mit einigen anderen Schränken bei einem Schreiner in Auftrag gegeben und dann auch geliefert.
Nach nun 60 Jahren blühte der alten Kommode fast schon das gleiche Schicksal wie vielen alten Vollholz-Schränken. Beim Sperrmüll sieht man diese alten Kommoden und auch Schränke in Mengen. Da es sich um ein altes Stück aus der Familie handelte, ich nebenbei den Knall zum Reparieren hoffnungsloser Fälle immer schon hatte , habe ich das Teil mal in meine Garage geschafft.
Vom jämmerlichen Urzustand existiert leider kein Foto. Der Wurm hatte sich an dem alten Stück zum Glück noch nicht ernährt.
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Dann will ich mal.
Grundig R1000-1 2x40Watt (an 8Ohm) Receiver. 4,3€ von Ebay mit "winzigen" Mängeln. Der UKW Dreh-Ko. und die Seilumlenkung war etwas klamm. Die PLL hatte altersbedingt am Anfang etwas mit dem Widerstand aus alten Elkos zu kämpfen. Das hatte sich glücklicherweise nach einer Stunde Spielzeit erst mal von selbst gelöst. Eine Skalenleuchte muss ersetzt werden. Für ein über 30 Jahre altes Gerät fast schon unglaublich, dass da nicht mehr zu machen war.
Ich wollte ein klassisches Receiver mit dem schönen schweren Drehregler. Und das Ding hat einen Sound ! - Unser Lokalsender "WMW" bombt mit richtig Bass aus den Lautsprechern. Die Stromaufnahme liegt sogar noch im sehr akzeptablen Bereich: um die 20 Watt bei Zimmerlautstärke.
Ich würde einem Laien davon abraten, sich dieses Receiver als Bastelbude zu kaufen. Überholte Geräte gibt es bei Ebay für 125€ und davon kann ich nicht abraten. Wenn man unbedingt möchte, kann man auch das übliche MP3-Gedöns mit einem Adapter anschließen. Dann dürfte High Fidelity aber "im Sack" sein. MP3 sollte man besser mit einer billigen Plastikbüchse oder direkt mit dem PC hören.
Prospekt aus 1981: http://grundig.pytalhost.com/grundig81/grundig81-25.jpg
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Man setze mir noch zwei Kleinigkeiten auf die Liste.
Am vorletzten Wochenende: JVC A-GX1 , ein kleiner Vollverstärker. Hatte an dem Tag auch sogleich eine Seite im HiFi-Wiki angelegt: http://www.hifi-wiki.de/index.php/JVC_A-GX_1
Es war mal wieder Sperrmüll: defekter ehemals dimmbarer 80-300Watt Edelstahl Deckenfluter. Am letzten Wochenende: nun ist es ein 10 Watt LED-Deckenfluter.
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Restefest:
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Zitat:
Original von Evil
Ab Mittwoch soll sich der Sommer langsam verabschieden. Damit war das wohl der letzte "Streich" für dieses Jahr.
Schade
, lese und verfolge diese Rubrik immer mit großem Interesse. Deine Ideen und dein handwerkliches Geschick imponieren einem schon
.
P.S .....freue mich schon auf dem Frühling .
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Zitat:
Original von dark side
Deine Ideen und dein handwerkliches Geschick imponieren einem schon .
Stimmt. Ich wüsste mit dem Zeug gar nichts anzufangen, bzw den Bildern.
Vom Sommer merkt man hier im Osten gerade viel. Wieder mal 27°C und warm.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Für Röhren bist Du einfach zu jung. __________________ Der kleine Verbund-Röhren-Verstärker war nur zum warm werden.
Ich möchte langfristig noch einige alte Röhren in einem etwas größeren Verstärker recyceln.
Immerhin leuchten die Heizungen von sechs der geplanten acht Röhren schon mal. Ein alter Trafo und diverse stromfeste Teile von einer 30 Jahre alten Drucker-Platine halfen dabei. Vier der Röhren stammen aus alten Fernsehern und sind über 40 Jahre alt. Die älteste Röhre bringt es auf über 60 Jahre.
Oben: 2x PL504 (Beam Power Pentode = Endstufe); Rechts unten: 2x PY83 (Gleichrichter-Röhren), daneben 2 EC92 (Vorstufen-Trioden). Dazu kommen dann noch zwei ECC-Doppel-Trioden als Kopfhörer-Verstärker und Phono-Preamp (Plattenspieler-Vorverstärker). Gesamt wird das ein etwas komplexerer Aufbau, der gut überlegt sein muss. Besonders die dicken Endstufen-Röhren gelten als nicht ganz unproblematisch.
Ich werde noch etwas Teile sammeln, viel berechnen und testen müssen. Das ist eine kleine Herbst/Winter-Beschäftigung für Zwischendurch.
Am Ende wird der nicht mit kaufbaren Verstärkern mithalten können, dafür hat er dann aber auch keine Tausende Euro gekostet.
Mir reichen bei Röhren 4-5 Watt Leistung pro Kanal und ein optisch schöner Aufbau. Schöner warmer und satter Klang soll es am Ende werden.
Aber bis dahin vergeht noch einige Zeit ...
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Ich versteh zwar nur Bahnhof...aber viel Erfolg.
Geht mir ähnlich
Aber ich finde es geil - scheint ein kreatives Hobby zu sein. Immer schön, wenn man etwas gerne macht und sich dabei auch noch schöpferisch austoben kann.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
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Zitat:
Original von Wicket
Aber ich finde es geil - scheint ein kreatives Hobby zu sein. Immer schön, wenn man etwas gerne macht und sich dabei auch noch schöpferisch austoben kann.
Mache Leute scheuen da wirklich keine Mühe. Diesen fand ich vor einiger Zeit bei Recherchen:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Manfred-6c33-Amp/Manfred-6C33C.htm
Den kann man neben Geräte aus dem 10.000€-Bereich stellen. Das ist ein echtes Kunstwerk.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Sieht vor allem auch echt edel aus. Habe den Link eben mal überflogen - in solch einem Projekt steckt ja wirklich so einiges an Arbeit, aber auch künstlerischem Engagement - jedes Stück ein Unikat. Aber sicher auch ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Hut ab! __________________
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Zitat:
Original von Gruselteddy
Tolle Sachen gibts da manchmal auf dem Sperrmüll zufinden. Wenn ich bedenke das ich durch Sperrmüll zu John Sinclair kam. Standen doch damals so ca. 350 Romanhefte schön gebündelt und teilweise eingetütet einfach so am Strassenrand.
Auf solch einen Vollidioten warte ich hier noch vergebens. Stelle es mir gerade bildlich vor. Ich stoße nichtsahnend im Sperrmüllberg auf eine komplett eingetütete Larry Brent-Sammlung im Top-Zustand .
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Zitat:
Original von Wicket
Sieht vor allem auch echt edel aus. Habe den Link eben mal überflogen - in solch einem Projekt steckt ja wirklich so einiges an Arbeit, aber auch künstlerischem Engagement - jedes Stück ein Unikat. Aber sicher auch ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Hut ab!
Das kann man auch einfacher haben. Hier: http://www.ebay.de/itm/SINO-Rohrenverstarker-EF86-6550-SE-Silber-/170423214908 . Der dürfte die gleiche Leistung bei wahrscheinlich ähnlichen Kosten bringen. Sieht aber eher sehr zweckmäßig aus.
Die gibt es auch als China-Ware: entweder getarnte Transistor-Verstärker (= Dummenfang) oder als Vollröhre mit Brandgarantie. Mit Google findet man schnell Reparatur-Anleitungen für abgebrannte China-Röhrenverstärker mit den erstaunlichsten Fotos.
Um wieder aufs Thema zu kommen: ich möchte bei Sperrmüll mal frei haben und mit einem passenden Transporter unterwegs sein. Dann komme ich abends voll beladen wieder.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Großes Hobby ist zu viel gesagt. Das hat etwas Hintergrund: in jüngeren Jahren wollte ich einen Röhrenverstärker bauen. Ich merkte dann aber sehr schnell, das dass etwas zu teuer wurde. Irgendwo müsste ich sogar das damals gekaufte Buch noch haben. __________________
Mittlerweile wurden die Röhren-Geräte regelrecht durch Veredelung geadelt. 1-2000€ ist da nur die Einsteigerklasse. Wenn man bedenkt, dass da viele Ingenieur-Stunden, nur hochwertige Bauteile, spezielle Trafos aus Kleinserien und komplett Handarbeit verwendet wird, ist das nicht allzu unplausibel.
Das wird es erst im hohen fünfstelligen Bereich. Da verwenden die dann Kondensatoren mit Gold und Silber (z.B. Mundorf Silver in Oil) für Stückpreis um die 50€. Lautsprecher-Kabel ! für um die 200€. Das ist dann für Leute, die einfach zu viel Geld haben. Typische HiFi-Esoterik für gelangweilte Bonzen.
Wenn man ausreichend technisches Know-How und etwas handwerkliches Geschick hat, kann man solche Geräte mit kleiner bis mittlerer Leistung auch selbst bauen. Und genau das habe ich vor.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Ach, das ist keine Raketen-Technik. Solange man nicht alles neu über spezialisierte Händler kauft, bleibt das auch im bezahlbaren Rahmen. __________________
Man muss da nur ausgeruht und mit ausreichend Zeit ran gehen, da Röhren mit Hochspannung arbeiten. Früher hieß es immer: "eine Hand bleibt im Kittel !". Große Röhren sind durchaus in der Lage, tödliche Spannungs-Schläge auszuteilen. Fehlende Konzentration, knappe Zeit, Müdigkeit oder Reflexe sind da vollkommen unangebracht.
Vor gut zwanzig Jahren hat man die P-Röhren (= für Fernseher) achtlos in den Müll geworfen. Mittlerweile werden auch die für 10-20€ pro Stück als NOS (new, old stock) verkauft. Ist schon interessant, wie sich die Zeiten wandeln.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Kurz etwas für Mittags zwischendurch. :o) __________________
Der Verkäufer des schönen Receivers hatte Sorge um das defekte Gerät aus dem Besitz seiner Eltern, daher gab er es zu Selbstkosten ab, damit es nochmal zurück ins Leben geholt werden kann. Kam um 11.00 Uhr mit der Post. 12.45 Uhr stand es wieder intakt und gut klingend da:
http://www.ebay.de/itm/251192276685
Btw: Elkos war die falsche Vermutung. Es waren viele, viele lose Lötstellen. Ansonsten aber sehr ordentlich gepflegt. Immerhin ist das Teil aus 1974 und da knistern nicht mal die Regler.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
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Schmeiß weg, kauf neu - Warum nicht mehr repariert wird.
Auch wieder ein schönes Beispiel wie man mit psychologischer Obsoleszenz dummes Konsum-Verhalten anerzieht.
Der Bericht mit den Neuwagen ist besonders interessant. Dass heute bei einem Golf nach Ablauf der Garantie ein Teil für 1600€ ausfällt, finde ich schon etwas sehr heftig.
Wenn ich mir mal ein etwas neueres Auto kaufen sollte, wird das Mindestalter kaum 5 Jahre unterschreiten. Dann hat es den halben (fiktiven) Wert verloren und die Nach-Garantie-Einschläge müssten dann auch nachgebessert sein.
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.