Dorian Hunter # 36 - 14.01.2020
Autor: Gay D. Carson
"Witchcraft" ("Das Dorf der Kannibalen")
Das spärliche Licht in der Sauna reichte nicht aus, um Norman Sciff letzte Gewissheit zu geben. Er schob sich dicht an die Wand Âheran, schlug den Wasserdampf mit den Händen beiseite und schreckte zurück. Ein Irrtum war ausgeschlossen: Die Wand der Sauna Âbestand aus schwarzem Gusseisen, das ihm auf einmal glühend heiß erschien.
Von irgendwoher war ein spöttisches Lachen zu hören. Er schöpfte neue Hoffnung und redete sich ein, das alles sei nur ein übler Scherz.
»Hilfe!«, schrie er mit kreischender Stimme. »Hilfe! Hört mich denn keiner?«
Der dichte Wasserdampf quirlte durcheinander und gab den Blick auf die Wand frei, die plötzlich nach oben gebogen erschien. Norman Sciff vergaß für einen kurzen Moment die Schmerzen. Er hatte den Eindruck, sich in einem riesigen Kessel zu befinden – wie ein Tier, das geschmort werden sollte!
Dorian Hunter # 37 - 28.01.2020
Autor: Neal Davenport
"Eine Art Unsterblichkeit" ("Der Teufel von der Schönheitsfarm")
Manuel war es gelungen, von der Schönheitsfarm zu fliehen!
Er stemmte sich hoch und rutschte auf den Knien einige Meter vorwärts, dann brach er erneut zusammen. Doch sein eiserner Wille trieb ihn wieder hoch. Schwankend taumelte er weiter. Seine Augen tränten, sein Körper schien völlig gefühllos zu sein.
Weit vor sich sah er endlich eine alte Hütte. Aus dem winzigen Schornstein stieg ein dünner Rauchfaden in den grauen Himmel. Manuel schien es, als würde es Stunden dauern, bis er die Hütte erreichte. Er lehnte sich an die Tür und schlug mit der rechten Faust dagegen, dann brach er in die Knie.
Die Tür wurde geöffnet, und ein uralter Mann steckte den Kopf heraus. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Manuel!«
»Sie kennen mich?«
»Natürlich. Ich bin es, dein Freund Alfonso.«
Aber das war unmöglich! Der Mann vor Manuel war mindestens achtzig Jahre alt ...
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Zitat:
Original von Horror-Harry
Iiiiiiiihhhh!!! Mach das weg!!
Oh, ein Arachnophober...
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Also echt, das wäre für mich der absolute Horror.
Ich weiß noch, wie ich als Junge - ich war acht oder neun - ins Bett sollte, aber darüber an der Wand war eine von diesen großen, schwarzen Spinnen. Ich bat einen meiner älteren Brüder, die zu entfernen. Er erwischte sie nicht richtig und sie fiel runter. Allerdings war sie nicht mehr auffindbar. So weigerte ich mich, zu Bett zu gehen. Bis dann mein Vater kam und es ein Donnerwetter gab. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich doch zu Bett zu begeben. Immer darauf wartend, dass diese Spinne auftauchte. Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen und wurde wach, als ich spürte, wie etwas über meinen Hals krabbelte. Ich wusste genau, dass es diese Spinne war und lag stocksteif und schwitzte Blut und Wasser. Schließlich nahm ich all meinen "Mut" zusammen und schlug ich sie weg, sprang aus dem Bett und machte das Licht an. So wurde auch mein Bruder wach, und er konnte die über den Teppich wuselnde Spinne dann endgültig killen.
Diesen Gruselmoment werde ich nie vergessen.
Im Hobby-Autoren-Bereich ist auch meine Kurzgeschichte zu finden, in welcher ich dann später meine Arachnophobie zu verarbeiten suchte...