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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Da bin ich mal gespannt. Wenn er nicht als Teil 2 des Vierteilers auf dem Cover gekennzeichnet wäre, würde ich sagen, der Roman hat doch thematisch mit dem Vorgänger nichts zu tun.
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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
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Zitat:
Original von Loxagon
https://www.zauberspiegel-online.de/index.php/phantastisches/gedrucktes-mainmenu-147/28148-marcel-s-zamorra-lesereise-als-die-knochenreiter-kamen
Band 83
Da ich diese Serienfolge nicht kannte, sie lag vor meiner PZ-Lesezeit, habe ich mit der aktuellen Dschinghis Khan Handlung von Ian Rolf Hill keine Probleme. Für die Leser, die aber alle Folgen kennen, scheint sie nicht unbedingt serienkonform zu sein?
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__________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 08.03.2021 07:16.
Zitat:
Original von Michael
Eine knochige Klaue legte sich auf Lucias Schulter und schob sie sanft aber bestimmt in Biancas Richtung, die vor einer offen stehenden Tür stand, aus der das geheimnisvolle Licht drang.
Lucia wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, doch gewiss nicht mit dem, was sich ihren überraschten Blicken jetzt offenbarte. Es war weder ein Kerker noch eine Folterkammer, die hinter der Tür lag. Auch keine Gruft, in der irgendwelche Vampire schlummerten.
Der Raum war vollgestopft mit medizinischen Apparaten ...
Autor(in): Ian Rolf Hill
Erscheinungstag: 16.2.2021
Band 2019???? Ist das jetzt ein Zeitsprung????
Hier ist die Numerierung aber ein klein wenig durcheinander gekommen.
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Handlung: Zamorra und Nicole sind erstaunt, als sie im Umfeld der Madame Esced, auf eine alte Bekannte treffen, mit der sie zuletzt in der Wüste Gobi zu tun hatten. Noémi Mészáros, die eine Vertraute der Lisa Esced ist und schon damals gewesen war. Lisa Esced gibt als Motiv für Lucias Entführung an, dass sie diese vor dem Zugriff von Bahadur Khan schützen wollte. Eine mögliche weitere Zusammenarbeit wird schwierig, als Nicole die wahre Identität der Madame Esced enthüllt. Trotzdem entschließen sich die Dämonenjäger zu einem Zweckbündnis mit Lisa Esced um Dschinghis Khan endgültig zu töten. Dazu muss Zamorra erst einmal, mit Hilfe von Merlins Zeitringen, in die Vergangenheit reisen, um das geheime Grab des Khan zu finden. Während sich Zamorra auf den ungewissen Weg in die Vergangenheit begibt, gerät die Lage im Internat plötzlich außer Kontrolle. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 06.04.2021 08:49.
Meinung: Zweiter Teil des großen Vierteilers von Ian Rolf Hill. Der Roman begann mit einem weiteren wichtigen Kapitel aus dem Leben des Temudschin. Ich finde Ian Rolf Hill ist immer besonders gut, wenn es um reale Fakten oder Legenden geht. In der Sinclair-Serie hatte er die wichtigsten Fakten aus dem Leben des Rasputin, in einem Zweiteiler, unterhaltsam und ergänzend zur Haupthandlung erzählt. In diesem Vierteiler sind die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben des Dschinghis Khan nicht weniger fesselnd erzählt worden. Im Jahre 1165 wurde Temudschins Vater von Tartaren vergiftet. Als neues Oberhaupt seines Klans war die Kindheit des zehnjährigen Temudschin damit jäh beendet. Er traf zum ersten Mal auf seinen geheimnisvollen Helfer, der ein Blutopfer aus seiner eigenen Familie von ihm forderte. Drei Jahre später tötete Temudschin seinen Halbbruder, um seinem Helfer das verlangte Opfer zu bringen und den ihm prophezeiten Aufstieg einzuleiten. Doch bevor dieser beginnen konnte, wartete auf Temudschin erst einmal ein Sklavendasein.
Eine große Überraschung im Roman folgte, als Ian Rolf Hill in der Gegenwart die wahre Identität der Madame Esced enthüllte. John Sinclair hatte bereits mit der berüchtigten slowakischen Blutgräfin zumindest indirekt zu tun gehabt. Nun haben Nicole und Zamorra völlig unerwartet ihre Bekanntschaft machen dürfen. Interessant war de Rechtfertigung der vermeintlichen Blutgräfin, die einer Seuche die Schuld an den Opfern gegeben hatte, die ihr zur Last gelegt wurden. Nicht immer ist alles so klar wie es scheint.
Ebenso haben mir die Verknüpfungen mit dem Berlin-Fall und den Ereignissen in der Wüste Gobi gefallen. Die in Berlin aufgetauchte Soucouyant und der Nelapsi, waren eigentlich von Lisa auf Bahadur Khan angesetzt worden. Sie wurden von diesem aber umgedreht, beeinflusst durch die Kräfte seines besonderen Blutes. So sollten sie schon damals Lucia in ihre Gewalt bringen, weil der Khan an ihren Kräften interessiert ist und war, die er für seine eigenen Interessen einsetzen möchte. Die Frage warum der Khan gerade jetzt wieder aktiv nach der Weltherrschaft greift, wurde genial beantwortet mit der ungewissen und instabilen politischen Lage im aktuellen Geschehen auf der Welt. Der drohende Zerfall der europäischen Union und die geschwächte Position Amerikas sind nur zwei Beispiele, die stellvertretend für viele weitere stehen.
Auch andere Puzzleteile fügten sich perfekt zusammen. Noémi wurde damals als Spionin bei Bahadur Khan eingeschleust. Nach den Ereignissen in der Gobi, brachte sie das mongolische Waisenkind Elayna ins Internat, wo sie nun Lucias Zimmergenossin wurde. Das war schon bestens geplant und vorbereitet gewesen, zu einem Zeitpunkt, an dem der Leser noch nicht ahnen konnte, was weiterhin geschehen würde. Obwohl es schon etwas dick aufgetragen war zu behaupten, dass in jedem Dritten, der heute lebenden Menschen, das Erbgut von Dschinghis Khan zu finden wäre. Er war zwar fleißig beim Kinder zeugen gewesen, aber ich glaube so effektiv nun auch wieder nicht.
Normalerweise sind Nicole und Zamorra fast immer einer Meinung. Umso mehr bereitete es mir Spaß, dass sie in diesem Roman sich einmal nicht einig waren. Der Grund für die Meinungsverschiedenheiten war die Frage inwieweit Lisa und Noémi vertrauenswürdig wären. Kann man Vampiren überhaupt vertrauen? Nicole, mit ihrer Vampir-Phobie, glaubte nicht daran, während Zamorra positiv denken wollte. Das sorgte für einige Momente zum Schmunzeln. Auch Lucia ging es nicht so gut und sie wurde auch nicht so sicher beherbergt, wie Zamorra es glauben wollte. Manche Vampire konnten halt doch nicht aus Ihrer Haut, obwohl Madame Esced anderes befohlen hatte. So kam es mit den Vampirhexen Helena und Dorothea zu einem Kampf auf Leben und Tod.
Die größte Überraschung gab es beim turbulenten und spannenden Finale des 2.Teils. Dalius Laertes, eine meiner Lieblingsfiguren aus der Serie, tauchte plötzlich völlig unerwartet auf. Über viele Jahre hinweg war er verschollen gewesen. Nun stand er plötzlich auf der Seite von Bahadur Khan und entführte Lucia. Ganz klar, dass also auch er von dem besonderen Blut des Khan gekostet haben musste. Ich hoffe mal, dass noch aufgeklärt wird, wie es dazu gekommen war. Der Schluss war mit seinem gemeinen Cliffhanger so spannend gewesen, dass es mir sehr schwer fällt auf die nächste Abo-Lieferung zu warten, bis ich endlich weiter lesen kann. Aber da muss ich durch. Die Schicksale von Lucia und Noémi sind ungewiss und auch Teri Rheken wurde verletzt. Der Titel des dritten Teils erinnert vom Stil her an Titel aus der Indiana Jones-Filmreihe. Für den 2.Band des Vierteilers gebe ich die Note 1 = Sehr gut und damit 5 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung gebe ich ein Top.
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Das Schöne ist doch, sich von einer Geschichte überraschen zu lassen. Während der erste Teil dieser Tetralogie (1218 – Die Rache des Khans) das Menü bereitet, wir uns mittlerweile in Wien befinden, genauer im Mädcheninternat der Madam Esced (was die besagte Blutschule im Titel meint), wo sich die durchgebrannte Lucia Nowak durch eine Intrige wiederfindet, wird nun offenbart, dass die Dame des Hauses nicht nur eine Vampirin ist, sondern sogar Erzsébeth Báthory, die “Blutgräfinâ€.
Ich weiß nicht, ob das langjährigen Lesern bereits ersichtlich war, für mich kam das überraschend, neben Dschingis Khan die nächste monströse historische Figur vorzufinden. Gelinde gesagt, für mich ist in so einem Fall die Welt in Ordnung, denn das grundsätzliche Verwischen von Fiktion und möglichen Fakten, vor allem dann, wenn es sich von vornherein um Personen handelt, die mehr dem Mythos als der Geschichte angehören, ist mir immer höchst willkommen. So verhält es sich ja auch bei Dracula oder Jack the Ripper.
Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg) wartet nicht allzu lange, um einige entscheidende Fragen aus dem ersten Teil zu beantworten. Wie der Khan ist natürlich auch Madam Esced hinter der Kraft her, die in Lucia schlummert. Steigt man also jetzt in die Serie ein, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass man die Entwicklung einer sehr mächtigen Person mitverfolgen kann.
Auffallend ist hier die starke Verbreitung einer weiblichen Macht, die in Lucia heranreift, aber in Nicole, Madam Esced und Noémi Mészáros vollständig ausgebildet ist. Das wirkt aber nicht einfach nur gewollt, wie es gerade eben Mode ist, sondern basiert auf einem natürlichen Verständnis der Dinge. Dem gegenüber steht selbstverständlich der Khan, den einen Patriarchen zu nennen nicht im Ansatz seiner Präsenz gerecht würde.
Weiter im Hintergrund laufen die Geschehnisse im 12ten Jahrhundert weiter. Wir erleben jetzt den jungen Temudschin, der, der bald als einer der größten und grausamsten Kriegsherren aller Zeiten auf sich aufmerksam machen würde, wie er seinen Vater durch einen Giftmord verliert und plötzlich, noch ein Kind, das Oberhaupt seiner Sippe wird. Das Interessante an dieser Episode ist jedoch die Figur hinter Temudschin, die der Theorie zugrunde liegt, wie es Dschingis Khan geschafft haben könnte, die zerstrittenen mongolischen Völker zu einen. Wer ist dieser gehörnte “Gott†in der goldenen Rüstung, die Temudschin die Macht verleiht, sein Blut zu teilen, um sich alles und jeden gefügig zu machen? Erstens ist es dieser übersinnliche was-wäre-wenn-Kniff, und zweitens, den Spruch “Das Blut teilen†wörtlich zu nehmen, der hier im Fokus steht. Das ist aber, so meine ich, das, was man von Hilleberg erwarten kann, denn mit solchen Nuancen weiß er umzugehen.
Während wir den Werdegang des Khans recht gut vorgeführt bekommen, sieht das bei Madam Báthory etwas anders aus. Sie leitete eben besagte Blutschule und schlägt den Dämonenjägern auf ihre Art vor, den Khan gemeinsam zu vernichten. Tatsächlich entpuppen sich Dorothea und Helena, mit denen wir zu Beginn der Tetralogie eingestiegen sind, als bloßes erzählerisches Kanonenfutter. Sie sind nicht nur die von Madam Esced eingesetzten Leiterinnen der Schule, sondern zapfen im Kellergewölbe auch gehörig Blut aus dem ein oder anderen Mädchen, und bald auch von Lucia. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ohne Madams Wissen geschieht, aber noch findet das keinerlei Erwähnung, Deshalb frage ich mich, wie es denn sein kann, dass Lucia unter der medizinischen Zapfsäule landet, wo doch (sic!) jeder hinter ihren Kräften her zu sein scheint. Noch erschließt sich mir dieses Kapitel nicht.
Mit den erläuternden Gesprächen zwischen Zamorra, Nicole und der Madam kann ich als Neuleser natürlich nicht viel anfangen, aber mir meinen Teil dennoch herauslesen. Zwischen den Zeilen wird man ja geradezu dazu aufgefordert, sich tiefer in die Materie zu graben. Kurzum: Madam schlägt vor, dass Zamorra in die Vergangenheit reisen muss, um das Grab von Dschingis Khan zu finden, von dem kein Mensch weiß, wo es überhaupt zu suchen ist. Und das tut der gute Zamorra auch, aber etwas stimmt nicht, denn er ist am falschen Ort und in der falschen Zeit. Zumindest sieht es so aus. Und diese Erkenntnis nehmen wir mit hinüber in den nächsten Teil.
Etwas merkwürdig fand ich die Reaktion Zamorras und Nicoles, für die der Verbleib von Lucia plötzlich keine Rolle mehr zu spielen scheint, und das nur eines kurzen Telefonats wegen. Das wird zwar später nachgeholt und die Sorgen, die sich Zamorra macht, erwähnt, aber das wirkt eher wie hineingeschoben. Im Internat hätte er zumindest fordern können, sie kurz zu sehen. Hat er aber nicht. Und wo wir schon dabei sind, stören mich die sprachlichen Unfeinheiten, die bei Hilleberg regelmäßig vorkommen, wie etwa : “wähnte sich im falschen Film†und ähnliche Sprüche, die mir jedes Mal unpassend erscheinen, die aber ein Steckenpferd des Autors zu sein scheinen. Aber das sind Kleinigkeiten. Vielleicht bekommt Hilleberg mit zunehmender Praxis das noch eines Tages in den Griff, um ein wirklich herausragender Autor zu sein. Es fehlt ja nicht mehr viel, wie er in fast der ganzen Konzeption zeigt.
Ich habe Glück. Ich kann gleich mit dem nächsten Teil weitermachen, und der vierte Teil kommt in den nächsten Tagen. Gar nicht auszudenken, die Geschichte bei einer Erscheinungsweise über zwei Monate zu ziehen.
Unter dem ersten Teil habe ich mich für das Schulnotensystem entschieden und eine 2 gegeben. Dieser Roman war schneller und praller, hat aber einige sprachliche Unschönheiten und bekommt deshalb ebenfalls eine 2.