Handlung: Zamorra trifft im Jahre 1227 in Liupinschan in der Vergangenheit ein. Tatsächlich sieht er das Zelt mit dem Leichnam, des gerade verstorbenen Dschinghis Khan, direkt vor sich. Zu seiner Überraschung entdeckt Zamorra einen Agenten aus der Dynastie der Ewigen, der Batu, dem Enkel des Dschinghis Khan etwas spritzt. Der Versuch den Ewigen anschließend zu verfolgen misslingt. Noch schlimmer, es gelingt dem Verfolgten sogar Zamorra zu überwältigen. Bei seiner eigenen Befragung, verrät er Zamorra ungewollt, dass er ein Abtrünniger ist, bevor der Professor sich befreien kann. Gerade rechtzeitig bevor Batu mit einem Trupp Mongolen auftaucht und den Ewigen gefangen nimmt. Da der Agent der Ewigen noch den Zeitring in seinem Besitz hatte, den er Zamorra zuvor abgenommen hatte, folgt der Professor den Mongolen als Unsichtbarer. Zamorra wird Zeuge, wie Dschinghis Khan in einer Hornisse der Ewigen sitzend, vor den Toren der legendären Hauptstadt des Mongolischen Reiches, Karakorum, beigesetzt wird. Auch der Ewige soll dort lebendig begraben werden. Unbemerkt dringt auch Zamorra in das frische Grab ein. Tatsächlich gelingt es Zamorra wieder in den Besitz des Zeitringes zu gelangen. Als er jedoch, mitten in einem harten Kampf mit dem reanimierten Dschinghis Khan, die Rückreise in die Gegenwart antritt, steckt er plötzlich in einer tödlichen Falle fest.

Meinung: Der dritte Teil des großen Vierteilers von Ian Rolf Hill begann gleich mit einigen Überraschungen. Noémi hatte im Kampf mit den mongolischen Zombies tödliche Verletzungen erlitten. Die sterbende Noémi wurde von Lisa Esced fortgebracht und dann doch gegen ihren Willen zur Vampirin gemacht, damit sie weiterhin existieren konnte. Noémis Schützling Elayna wurde als Verräterin enttarnt, die möglicherweise unbewusst mit dem Blut des Khan infiziert wurde. Die schwer verletzte Teri brachte Nicole zurück ins Hotel, wo sich Nicole um die Behandlung von Teris Halswunde kümmerte.

Zamorra erkannte bei seiner Ankunft in Liupinschan im Jahre 1227, dass der geheimnisvolle Gönner des verstorbenen Dschinghis Khan zwar kein Gott, aber ein Ewiger gewesen war. Dieser versuchte nun Batu, dem Enkel des Dschinghis Khan, die Unsterblichkeit zu geben. Dieses Experiment war ihm zuvor beim Großvater scheinbar misslungen. Demnach war Bahadur Khan nicht Dschinghis Khan persönlich, sondern nur sein Enkel Batu. Eine Auflösung die mir gut gefallen hatte. Damit ist dann auch klar gewesen, dass es keinen Fehler in der Serie gegeben hatte, wie ich es noch im Band 1218 vermutete. Zamorra hatte schließlich vor Jahren den legendären Dschinghis Khan in einem anderen Roman persönlich getötet. Damit es dazu später kommen kann, wurde Dschinghis Khan, in seinem Grab durch die ihm verabreichten Naniten, mit Verspätung reanimiert. Dadurch bekam Zamorra schon mal einen Vorgeschmack auf seinen späteren Kampf mit dem Khan.

Aktuell hatte er es nun mit seinem Enkel zu tun bekommen, der die Jahrhunderte ebenfalls, dank der Naniten, überlebte. Dass daran ein abtrünniger Agent aus der Dynastie der Ewigen Schuld war, hatte mir ebenfalls gut gefallen. Es war für mich eine gelungene und nicht unbedingt erwartete Verknüpfung gewesen. Gewissermaßen das Salz in der Suppe. Auch meine Vermutung dass Dalius Laertes in die Gewalt von Bahadur Khan geraten war und von diesem manipuliert wurde, bestätigte sich sehr schnell. Allerdings kämpfte Dalius gegen die Beeinflussung an und konnte sich zumindest teilweise der Kontrolle seines Peinigers entziehen. Es war auch Dalius gewesen, der den verhängnisvollen Brief an Lucia überbracht hatte, mit dem alles begann.

Ich gebe zu, dass mich der erste Auftritt des Dalius Laertes, nach jahrelanger Pause, ziemlich schockiert hatte. Was war nur aus ihm geworden? Doch der erste Eindruck wurde relativiert, nachdem sich Dalius, vor den Ruinen der legendären Stadt Karakorum, gegen Bahadur Khans Beeinflussung erfolgreich wehrte und dadurch Lucia schützte. Mehr noch, mit seiner eigenen Magie und Lucias Gabe konnte er sogar beide erfolgreich reinigen und vom Einfluss des Khan befreien. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus dem Leben des Dalius Laertes nicht gefehlt hatte. Ian Rolf Hill hatte hier sehr gut recherchiert. Selbstverständlich musste ich beim Auftritt des Dalius Laertes, auch an den unvergessenen und leider viel zu früh verstorbenen Volker Krämer denken, der meistens die Romane um Dalius geschrieben und die Figur entscheidend geprägt hatte. Dalius kehrte nun zurück, aber leider kann niemand Volker Krämer wieder zurückholen. So kam mit der Rückkehr eines meiner Lieblingscharaktere auch gleichzeitig etwas Wehmut auf. Ian Rolf Hill war die Übernahme der Figur trotzdem sehr gut gelungen.

Nicht ganz sicher war ich mir gewesen, was die Nutzung des Zeitringes betraf. Hätte Zamorra nicht zuerst an den Ort zurückkehren müssen, um die Rückreise anzutreten, an dem er in der Vergangenheit erschienen war? Vertrackte Zeitreisen, aber gefühlsmäßig hatte es hier einen Fehler in der Handlung gegeben. Wenn dem nicht so war, umso besser.

Der Roman wurde mit einem gewaltigen Finale und einer großen Schlacht bei den Ruinen von Karakorum beendet. Nicole, Lucia, Lisa Esced, Noémi und Dalius standen dabei 1000 Untoten gegenüber. Wenn man sich die gewaltige Zahl vorstellt, kann man sich kaum vorstellen, dass gegen diese Übermacht eine reelle Chance besteht, den Kampf siegreich zu beenden. Unglücklicherweise kam dann auch noch Bahadur Khan mit drei Kampfhubschraubern dazu. Am Ende war das Schicksal vieler, aber besonders dass von Dalius Laertes ungewiss. Das hatte mich schon wieder geschockt. Konnte es wirklich sein, das Dalius nur wieder aufgetaucht war, um kurz darauf endgültig zu gehen? Der letzte Teil wird Gewissheit bringen.

Diesem spannenden Roman fehlte es eigentlich an nichts. Wenn überhaupt, wäre es lediglich hilfreich gewesen, wenn es am Anfang eine kurze Zusammenfassung: „Was bisher geschah“ gegeben hätte. Ob für Abonnenten oder Sofortkäufer, zwischen den Teilen konnte so oder so eine mindestens 14-tägige Pause entstehen. Ansonsten war ich mit diesem Roman vollauf zufrieden und fühlte mich sehr gut unterhalten. Daher gebe ich insgesamt ein voll gut und damit dann 4,5 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung wäre es ein Sehr gut.

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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
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Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.