Da der Leser nach 2 Folgen weiß, in welche Richtung die Serie sich entwickeln wird kann man nun damit anfangen, eine übergreifende Handlung aufzuziehen. Wer nach den 2 Folgen noch dabei ist wird Staffel 1 (6 ebooks) sicher bis zum Ende verfolgen wollen und da ist irgendeine Art von Plot Pflicht. Außerdem können wir jetzt die Vergangenheit des zweitwichtigsten Charakters noch näher beleuchten. Dazu benutzen wir Rückblenden nach 1999 und ein angespanntes Setting, Balkankrieg klingt gut. Alles verpackt im üblichen Fall der Woche, der dieses mal noch mysteriöser wirkt und am Ende noch nicht aufgeklärt wird, der übergreifende Rahmenplot von Staffel 1, wir erinnern uns.

Soweit aus dem Procedual-Handbuch. Lassen wir das aber mal beiseite und loben den Autor für die Hälfte der Geschichte die in Rückblenden erzählt wird. Flynn Elliot, wichtigster Nebencharakter, ist ein interessanter Typ und auch wenn es viele Dialoge und ruhige Szenen sind, man verfolgt seine Vergangenheit zumindest recht interessiert. Der Epilog mit seiner überraschenden 180°-Wendung ist dann zwar auch aus dem Handbuch, aber eher im Zusatzvermerk „die Kirsche auf dem Kuchen“ zu finden. Wirklich gut gelungen, Respekt.

Der Fall der Woche – wenn man ihn denn so nennen kann - dreht sich auch um Elliot, der lebensbedrohlich angeschossen wurde. Wer ist der Schütze gewesen und wer ist die mysteriöse Figur im Hintergrund, die den Mord in Auftrag gegeben hat? Sie wird nur als „Gestalt“ beschrieben, hockt in einem dunklen Kaminzimmer und bleibt wie im Handbuch vorgeschrieben ein Schatten. Mehr als ein kurzes Telefonat bekommt der Leser hier nicht, zu wenig um zu rätseln aber als Teaser gerade genug.


Das dritte ebook der Serie, Halbzeit in der ersten Staffel, ist endlich mehr als eine gut geschriebene und solide erzählte Geschichte. Es ist unterhaltsam, überraschend und lässt die Anfänge eines wichtigen Plots erkennen. Wenn die restlichen 3 ebooks der Staffel dieses Niveau halten können, dann wünsche ich mir genug Käufer für eine weitere Staffel.

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