VHR Band 421: Die Todesglocke von Guy N. Smith
Die Zuschauer
Der bleifarbene Winterhimmel verdunkelte sich merklich und wirbelte Schneeflocken herab, die der strenge Ostwind über die bewaldeten Hügel wehte. Schon jetzt war sicher, daß morgen früh eine dicke Schneedecke das Land bedecken würde. Am Fuß des Berges drückte sich ein halbes Dutzend Dorfbewohner auf einer engen Gasse dicht aneinander. Es waren alte Männer, die stumm vor sich hinstarrten. Sie trugen knöchellange blaue Mäntel, hatten Wollschals unter dem Kinn verknotet und ihre Schildmützen tief in die Stirn gezogen. Die meisten hielten eine kurze Pfeife im Mundwinkel. Immer wieder fiel ihr Blick von den Kameraden zu dem Geschehen auf der anderen Straßenseite hinüber. Das große Steinhaus mit den teilweise zerbrochenen oder fehlenden Glasscheiben, den fast völlig mit Efeu bedeckten Mauern, den gebrochenen Dachschindeln und den ausgetretenen, teilweise mit brüchigen breiten Eingangsstufen wirkte vernachlässigt und heruntergewirtschaftet.
Verfasst von Guy N. Smith
Originaltitel: Deathbell, 1980
Aus dem Englischen von Ginny Kilian
Titelbild von Peter Goodfellow
Erschienen am 10.03.1981
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene