VHR Band 428: Die Namenlosen von Curlington Castle von Joe Dunhill
Der Schrei, der von Curlington Castle herüberklang, hatte kaum etwas Menschenähnliches. Er dauerte nicht lange, höchstens drei Sekunden, dann war alles wieder ruhig. Das mochte auch der Grund sein, warum sich niemand aus den umliegenden Siedlungen darum kümmerte. Es war wie immer, nichts Besonderes. Man konnte es nicht ändern, und solange es einen nicht selbst traf, wollte man froh sein und den Mund halten. Curlington Forest war eine einsame Gegend. Zwanzig Gehöfte, das war alles, was man im Umkreis von fünfzig Meilen fand. Fremde verirrten sich selten hierher. Es gab ja nichts zu sehen. Nur Wald, ein paar Häuser mit ihren verstockten, schweigsamen Bewohnern und natürlich das Schloß. Aber das verfiel immer mehr. Und das war gut so.
Verfasst von Joe Dunhill (= Wolfgang Rahn)
Titelbild von Oliviero Berni
Erschienen am 28.04.1981
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene