VHR Band 438: Das Testament des Grauens von Jory Sherman
Da war es wieder. Schnell schaute sie vom Haus weg. Das Ziehen in ihrem Leib, der Stoß aus der Erde, das Schwindelgefühl ... Der Korb zu ihren Füßen schien so weit weg. Seufzend kam sie aus der gebückten Haltung hoch und versuchte sich auf den Horizont zu konzentrieren. Dann schaute sie auf die geraden Linien ihrer Gemüsebeete in ihrem Garten nieder. Es war das Haus ... Jedesmal, wenn sie es zu lange anschaute, begann der Schwindel von neuem, und ein Gefühl der Übelkeit überkam sie. Und wenn sie vom Haus wegsah, verging die Übelkeit. Vor einer Woche hatte sie diese Feststellung zum erstenmal gemacht. Als sie damals von ihrem Garten aus zum Haus geschaut hatte, da hatte sie das Gleichgewicht und die Orientierung verloren. Sie war fast ohnmächtig geworden. Zuerst hatte sie sich eingeredet, daß das Haus zu weiß war gegen die grüne Landschaft. Es war ein großes altes Haus, das Tom und sie liebten. Vor sechs Monaten hatten sie es geerbt. Für sie war es der ideale Sommerplatz, ein Ort, an den man sich nach der ganzen Hektik der Fernsehproduktion zurückziehen konnte.
Verfasst von Jory Sherman
Originaltitel: The Sepulchre, 1979
Aus dem Amerikanischen von Ginny Kilian
Titelbild von
Erschienen am 07.07.1981
Russell Childers Band 2
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene