VHR Band 440: Die Blutrubine von Joe Dunhill
"Faszinierend!" Der andere lächelte geheimnisvoll. "Faszinierend? Das ist wohl ein bißchen wenig, mein Lieber. Dieser Barrigudo dürfte das mit Abstand wertvollste Kunstwerk sein, das Sie jemals zu Gesicht bekommen haben." "Es ist aus purem Gold, nicht wahr?" "Das ist fast selbstverständlich. Aber der reine Materialwert macht nur einen Bruchteil dessen aus, was Interessenten dafür tatsächlich zu zahlen bereit wären. Können Sie sich die Summe von fünf Millionen Pfund vorstellen?" "Nun ja", meinte der Mann im grauen Flanellanzug zögernd. "Die Summen, mit denen ich zu tun habe, sind normalerweise etwas kleiner." "Für fünf Millionen Pfund hat sich eine Gesellschaft bereitgefunden, die Figur zu versichern." Der andere pfiff anerkennend durch die Zähne. "Das läßt sich hören." "Trotzdem wäre der Verlust eine Katastrophe, denn selbst mit dieser Summe ist der wahre Wert nicht annähernd erreicht." "Dann kann ich begreifen, daß Sie Tag und Nacht nur noch davon träumen, daß jemand kommt und diesen goldenen Affen stiehlt".
Verfasst von Joe Dunhill (= Wolfgang Rahn)
Titelbild von Terry Oakes
Erschienen am 21.07.1981
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene