VHR Band 446: Der Tote aus dem Weltenschacht von Olsh Trenton
Der Weltenschacht blähte sich vor Daniel O'Shea auf wie ein gigantischer Schlund. Rote Energiewaben wogten empor. Die drohten den Schacht von innen heraus zu sprengen und Daniel mit sich zu zerren in ein absolutes Chaos, aus dem es kein Entrinnen gab. Daniel wußte, daß er träumte. Doch der Nachtmahr war so lebhaft und real, daß er um sein Leben fürchtete. Voller Entsetzen dachte er: Kann ein Mensch im Traum sterben? Was wird, wenn ich nicht mehr aufwache aus diesem Alptraum? Da kippte der Schacht um. Er neigte sich unendlich langsam, bis er sich nicht mehr vertikal, sondern horizontal vor Daniel ausbreitete. Daniel sah Millionen von Welten an sich vorbeiziehen, getrennt durch die Ebenen des Schachtes, bis sie ineinander verschmolzen und sich dann wieder trennten. Neue Welten breiteten sich vor ihm aus, allesamt durch den Schacht zu erreichen. Aber irgendwie wirkten sie diesmal unwirklich. Sie sahen alle gleich aus. Nur in winzigen Kleinigkeiten unterschieden sich die Planetensphären voneinander.
Verfasst von Olsh Trenton (= Uwe Anton)
Titelbild von Rafael López Espí
Erschienen am 01.09.1981
Daniel O'Shea, Bd. 4
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene