VHR Band 449: Das Haus der Alpträume von Uwe Voehl
Ich bin ein Verfluchter. Ich mußte erfahren, daß neben unserer realen alltäglichen Welt andere Welten existieren. Die der Hexen und Magier, der Drachen und Gespenster. Und die der hundert Geheimnisse, die noch auf ihre Enthüllung warten. Aber ich bin auch ein Jäger. Ein Jäger aller dunklen Mächte, von denen ich wiederum ein Teil bin. Ich bin der Henker.
Ich drückte die Zigarette in dem Aschenbecher aus, um sie überrascht loszulassen, als ich sah, was mit ihr vorging: sie blutete. Eine Zigarette, die blutete! Es geht schon wieder los, dachte ich. Nirgendwo konnte ich meinem Schicksal davonlaufen. Ich schien eine magische Anziehungskraft auf ominöse Geschehnisse zu haben. Ich beugte mich über den Aschenbecher und besah mir die Zigarette genauer. Sie war nur noch ein kurzer Stumpf und von mir arg zerdrückt worden. Aus ihrem Ende floß Blut, das sich in dem Aschenbecher ausbreitete. Wenn nur Sylvia oder Fred dagewesen wären. Sylvia war eine nicht untalentierte rothaarige Hexe, die stets eine Erklärung fand. Und Fred, mein glatzköpfiger Gefährte, hätte in seiner direkten Art das Geschehen als Unsinn bezeichnet.
Verfasst von Uwe Voehl
Titelbild von Antonio Bernal
Erschienen am 22.09.1981
Der Henker, Bd. 4
Ein Nachdruck erfolgte als Dämonen-Land Bd. 31
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene