Band 130: Der Wahnsinnige von Earl Warren
Das Messer zuckte durch die Luft, und der Arm des geduckt rennenden Mannes fiel ab. Ein furchtbarer Schrei übertönte das Heulen des Sturmes. Aus dem Armstumpf sprudelte Blut. Der Verstümmelte brach zusammen und wälzte sich auf dem Boden. Die dunkle Gestalt, die von hinten an ihn herangeflogen war, erhob sich ein paar Meter in die Lüfte. Reglos verharrte sie dort, von Schneeflocken und Eisgraupeln umweht, und starrte mit glühenden Augen auf den Stöhnenden herab. Das dampfende Blut färbte den Schnee rot. Der Dämon hielt ein breites, schweres Messer in der Rechten. Er ergötzte sich an der Qual des Menschen, den er verstümmelt hatte. Der schwarze Umhang des Dämons war ausgebreitet. Er hatte ein verwittertes Gesicht mit einem eisengrauen Vollbart, an dem einige Blutspritzer klebten, böse blickende Glotzaugen, gelbe Zähne und eine Glatze, die ein zotteliger Haarkranz umgab. Seine Hände waren abnorm groß, und unter dem Umhang trug er dunkle Kleidung. Seine Füße steckten in schweren Stiefeln. Das Gesicht des Dämons verzerrte sich zu einer teuflischen Grimasse. Ein lautloses Lachen erschütterte seinen kräftigen Körper.
Verfasst von Earl Warren (= Walter Appel)
Titelbild von Vicente Segrelles
Erschienen am 15.02.1977
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene